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Südlich von Weimar erstreckt sich das Landschaftsschutzgebiet des mittleren Ilmtals, flankiert von den Wegmarken der Drei Türme. Der Thüringer Drei-Türme-Weg führt mitten hindurch, ein 26 km langer Rundwanderweg durch diese geschützte Landschaft. Er bietet faszinierende Ausblicke und auch einige kulturelle Höhepunkte am Wegrand. Man wandert ca. 6,5 Stunden in stetigem Wechsel von Laub- und Mischwäldern sowie offener Landschaft mit immer neuen überraschenden Ausblicken. Die namensgebenden drei Aussichtstürme sind der Hainturm bei Weimar, der Carolinenturm bei Blankenhain und der Paulinenturm bei Bad Berka.
Da wir nicht genug Zeit hatten für den kompletten Weg, haben wir uns nur einen der drei Aussichtstürme rausgesucht und uns für einen Besuch beim Paulinenturm hoch über Bad Berka entschieden.
Am frühen Morgen starteten wir in unserer Ferienwohnung im Süden von Weimar und besuchten zuerst das Schloss Belvedere, wor wir im noch fast menschleeren Park einen wunderschönen Morgenspaziergang machen konnten.
Bei der Weiterfahrt von Belvedere in Richtung Bad Berka kamen wir sogar stellenweise über gepflasterte Landstraßen fahrend im kleinen Ort Buchfart vorbei, der im im Durchbruchstal der Ilm liegt. Er hat einiges zu bieten, aber wir hatten uns leider vorab nicht genug informiert. Natürlich entdeckten wir die Hauptsehenswürdigkeit vom Ort, die 1816 bis 1818 erbaute, überdachte Holzbrücke mit einem Satteldach über die Ilm. Im Jahr 1613 wurde die alte Steinbrücke bei einer "Thüringer Sintflut" weggerissen.
Die Landstraße führt zwangsläufig über diese denkmalgeschützte Brücke. Sie hat eine Länge von 43 Metern, eine Breite von 3,20 Metern und die Durchfahrtshöhe beträgt 3,05 Meter. Die Tragfähigkeit beträgt 9 Tonnen. Der Entwurf stammt vom Weimarer Baurat Carl Friedrich Christian Steiner. Im Jahr 1968 wurde in die Unterkonstruktion ein flach liegender Stahlrahmen integriert, der die Last der modernen Fahrbahndecke aufnimmt.
Neben der Brücke kann man halten, hier befindet sich eine denkmalgeschützte Wassermühle. Dieses Ensemble zählt zu den beliebtesten Fotomotiven der Region und ich konnte natürlich auch nicht widerstehen. Die Mühle wird als technisches Denkmal erhalten und arbeitet als Schaumühle und Lehrbetrieb. Das dort gemahlene Mehl, Grieß und Schrot kann man im angeschlossenen Mühlenladen kaufen. Im trockenen Sommer 2020 war jedoch recht wenig Wasser in der Ilm, der Mahlbetrieb war nicht möglich.
Bei der Weiterfahrt entdeckten wir im Vorbeifahren von der idyllischen Landstrasse aus noch erodierte Felsenklippen mit ein paar Fensteröffnungen auf der rechten Seite, jenseits des Flustals, hatten aber keine Vorstellung wie wir dorthin gelangen konnten.
Erst später haben wir dann recherchiert, dass es hinter der Buchfarter Mühle nach links steil bergan hoch zur Felsenburg geht. Sie gilt als eine Besonderheit in der Thüringer Burgenlandschaft, die Anlage bestand einst aus etwa zwölf Kammern und Gängen, die sich bis zu 40 Meter über dem Talgrund erstreckt haben. Bereits um 1440 wurde die Anlage aufgegeben. Inzwischen hat die Natur einen bedeutenden Teil der Burg zerstört, aber wir haben leider nur Fotos aus der Ferne gemacht und diese Ruinen nicht besucht. Schade.
Der Weg hoch zum Paulinenturm von einem Wanderparkplatz aus ist einfach zu begehen und führt durch Wald. Auch vom Kurpark in Bad Berka aus führt ein 3,1 Kilometer langer Wanderweg hier hoch, für den man ungefähr eine Dreiviertelstunde braucht.
Oben auf dem Adelsberg angekommen befindet man sich direkt unterhalb des 26 m hohen Paulinenturms, er wurde bereits 1884 erbaut und befindet sich 416 m ü NN. Direkt dabenben befindet sich eine Lokal mit Außengastronomie und einem einen Spielplatz. Im zweiten Weltkrieg war hier der Standort einer Gruppe Beobachter für die Luftabwehr.
Benannt wurde der Turm nach der Erbgroßherzogin Pauline von Sachsen-Weimar-Eisenach, er bietet einen wunderschönen Panorama-Rundblick in das Thüringer Land. Doch dafür mus man erst einmal raufklettern. An der Tür unten hängt eine Box, der Eintritt kostet 0,50 Cent pro Person und dient dem Erhalt des Turms und dringenden Reperaturen. Wer möchte, kann natürlich auch mehr als Spende einwerfen.
Oben angekommen muß man noch durch die schwere Dachluke am Ende der Wendeltreppe, dann hat man dann wirklich einen schönen Rundblick und schaut hinab auf den Kurort Bad Berka. In der Ferne leuchte die Buchfarter Felsenburg und auch der Turm der Gedenkstätte Buchenwald ist von hier aus gut zu sehen.
Einen Besuch unten im Kurort haben wir zeitlich leider nicht mehr geschafft, denn wir hatten an diesem Nachmittag noch ein weiteres, lohnenderes Ziel auf der Agenda: einen Besuch im Wasserschloss Kapellendorf, der sich wirklich gelohnt hat.
Google Map zum Thema
Paulinenturm Bad Berka
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