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EGUISHEIM

Zu den schönsten Orten im Elsass zählt ganz sicher Eguisheim und auch uns hat es hier sehr gut gefallen. Der Ort liegt an der Elsässer Weinstraße, der Route des Vins d’Alsace, fünf Kilometer südwestlich von Colmar mitten zwischen Weinbergen und ist die Heimat vieler Winzerbetriebe, mit den Grand Cru Lagen Eichberg und Pfersigberg werden hier gleich zwei der besten Weine der Region produziert.

Zuerst besuchten wir aber noch die Höhenburg-Gruppe der Les Trois Châteaux die auf dem Schlossberg hoch über dem Ort liegt.

Danach fanden wir dann am späten Nachmittag sofort einen offiziellen Parkplatz im Außenbereich and der Rue de Oiseaux und erkundeten Eguisheim zu Fuß. Der schöne Ort mit seiner perfekt instand gehaltene Stadtmauer ist sehr beliebt und natürlich ist man hier nicht alleine. Zu dieser Tageszeit schoben sich aber wenigstens keine Horden mehr durch die engen Gassen und wir konnten im schönen Nachmittagslicht fotografieren. Eguisheim gewann 2013 in der von Stéphane Bern moderierten Fernsehsendung den Titel "Frankreichs beliebtestes Dorf".

Auf der Gemarkung des Orts, die zu den ältesten Siedlungsstätten des Elsass gehört, sind im 19. Jahrhundert Siedlungsspuren aus keltisch-römischer und aus neolithischer Zeit entdeckt worden. Berühmt wurde der Eguisheimer Schädel, der in seiner Form dem des Neandertalers ähnelt. Die Ursprünge dieser Ortschaft gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1680 wurde die Ortschaft des Heiligen Römischen Reichs zusammen mit dem weltlichen Besitz, den die Bischöfe von Straßburg hier im Oberelsaß hatten, vom Königreich Frankreich annektiert.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, der Flecken wurde dem Kreis Colmar zugeordnet. Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg stand die Stadt bis 1944 unter deutscher Verwaltung.

Eguisheim ist stadttypologisch bekannt als eine Zwiebelstadt. Denn außer der west-östlich verlaufenden Hauptstrasse Grand Rue wurden hier alle Gassen ringförmig um die achteckige Burganlage im Zentrum angelegt. Das macht die Orientierung für Besucher ziemlich einfach, die Burg Eguisheim mit der neoromanischer St. Leo Kapelle befindet sich in der Ortsmitte. Die doppelte Außenmauer wurde als zwei konzentrische Ovale errichtet.

Der Ort hatte keine militärische, sondern eine wirtschaftliche Bedeutung: er diente dem Schutz vieler reicher Zehnthöfe. Ab dem 16. Jahrhundert, nach den großen Kriegen, wurde der Wassergraben zwischen den beiden parallelen Außenmauern zugeschüttet, um Baugrund zu schaffen. Die Höhe der Außenmauern wurde reduziert, um Wohnhäuser daran anzubauen. Dadurch ergaben sich rund um die ursprüngliche Altstadt herum zusätzlich zwei schmale Gassen und 3 Reihen kleinerer Häuser.

Man wandelt hier über altertümlich gepflasterte Straßen und sieht dabei die typisch elsässischen alten Gebäude und ihren Spitzdächern, bunten Farben und Fachwerkfassaden. Auffällig ist der Blumenreichtum an den Fassaden und es soll einen ganz authentischen Charme zur Weihnachtszeit haben, wenn rund um den Weihnachtsmark viele Aktivitäten angeboten werden. In der Touristenhochburg werden die schönsten und meistbesuchten Weinfeste in der Region gefeiert.

Natürlich gibt es ach hier jede Menge Geschäfte in denen Kunsthandwerk oder Käse angeboten wird. In diesem Ort ist das alles aber nicht ganz so kitschig und es gibt nicht ganz so viel Billigkrempel wie in einigen anderen Orten im Elsass.








Zwiebelstadt

Der Bummel durch diese hünbsche mittelalterliche Stadt hat uns sehr gut gefallen. Wir kauften Nougat in einem Geschäft und bummelten durch die Gassen, schauten in hübsche Hinterhöfe und bewunderten den Marktplatz mit dem Brunnen Fontaine de Saint-Léon aus verschiedenen Perspektiven.

In der Kirche St. Peter und Paul aus dem frühen 19. Jahrhundert kann man ein künstlerisch äußerst wertvolles spätromanisches Portal aus dem Vorgängerbau bewundern. Es weist bereits stilistische Merkmale der Gotik auf. Auch eine denkmalgeschützte hölzerne Schreinmadonna mit Kind aus dem 14. Jahrhundert befindet sich im Innenraum.

Natürlich besuchten wir auch die Kapelle St. Leo IX., sie ist kostenlos zugänglich. Eguisheim ist stolz auf ihren Bruno, der 1002-1054 lebte und als Leo IX. auf dem Papststuhl in Rom residierte. Die Burg Eguisheim im Ortszentrum galt im 19. Jahrhundert als sein Geburtsort. Heilig gesprochen wurde er auch und so baute man ihm zu Ehren diese Kapelle. Sie wurde von 1888 bis 1894 im neuromanischen Stil erbaut und sehr aufwendig ausgemalt.

Direkt nebenan liegt die Burg Eguisheim mit einem seltenen oktogonalen Grundriss mit zentralem, ebenfalls achteckigen Bergfried. Die genaue Entstehungszeit dieser Anlage ist bisher ungeklärt, als mögliche Erbauer kommen die Grafen von Dagsburg oder das Bistum Straßburg infrage. Die Stadtburg steht seit dem 27. März 1903 unter Denkmalschutz.

Zum Abschluss kauften wir dann in einem kleinen Geschäft am Marktplatz beim Traiteur A. Edel noch mit Fleisch gefüllte Pasteten. Die waren sehr lecker und wir genossen sie nach unserer Rückkehr in Ribeauvillé mit einer Flasche Wein in unserer schönen Ferienwohnung Gite de Moulin.









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