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KIENTZHEIM

Der kleine Ort Kientzheim stand eigentlich gar nicht auf unserer Besichtigungsliste, aber auf dem Weg nach Kaysersberg fiel uns beim Vorbeifahren die schöne Stadtmauer auf. Da wussten wir noch nicht, das dies das einzige elsässische Dorf ist, dessen gesamte Stadtmauer erhalten ist.

Nachdem wir eine Weile den wesentlich touristischeren Ort Kaysersberg besichtigt hatten wurde es uns dort zu voll und wir fuhren über die D 28, vorbei an Weinbergen, die drei Kilometer zurück zum Eingang des Kaysersberger Tals. Hier herrscht absolutes Kontrastprogramm zu Orten wie Colmar oder Riquewihr.

Es gibt an jedem Ortsende einen kostenlosen Parkplatz, der größere aus Richtung Kaysersberg zwischen Rue des Remparts und Grand Rue war fast leer. Auf der Wiese gegenüber steht ein alter M4A4 Sherman Panzer mit dem Rufnamen Renard als Denkmal der Befreiung von den Nazis im Jahr 1944.

Kientzheim hat viel Charme und ist ein pittoreskes und nicht sehr besuchtes Örtchen. Souvenir-Shops mit Elsass-Kitsch sucht man hier vergebens, hierher kommt wer Ruhe sucht. Außerdem herrscht in dieser Gemeinde das trockenste Klima Frankreichs, was en Paradies für die umliegenden Weinreben ist. Die Weinlagen Furstentum, Schlossberg und etwas weiter von Mambourg sind besonders wertvolle Alsace-Grand-Cru-Lagen. Das örtliche Weinfest findet hier am letzten Juliwochenende statt.

Direkt am Ortseingang liegt das Château de Reichenstein und in der Nähe tritt der Flusses Weiss aus dem Gebirge aus in die Oberrheinische Tiefebene. Wir schlenderten zuerst durch den hübschen Ort und dann ein Stück außen herum entlang der Stadtmauer mit einigen Türmen aus dem 14. Jahrhundert, die Graf Johann von Lupfen errichten und ausstatten ließ. Es gibt einen kleinen Wasserkanal, der entlang der Straßen plätschert.

Lazarus von Schwendi, Heerführer der kaiserlichen Armeen, ließ sich 1573 in der Stadt nieder. Er war Diplomat, weiser Verwalter und Kriegsherr und errichtete die Burg am östlichen Eingang mit dem so genannten Lalli-Tor, hier ist heute der Sitz der Wein-Bruderschaft von Saint Etienne d'Alsace. Das Lalli, eine Schießscharte in Form eines Mundes, der in der alemannischen Sprache "große Zunge" bedeutet, überragt das Osttor der Stadtmauer.

Kientzheim ist der Sitz des Verbandes der Schwendistädte: sechzehn französische, deutsche und belgische Städte, die durch die Geschichte des großen Mannes miteinander verbunden sind. Laut Legende brachte er auch den Pinot Gris, der die Stadt berühmt machte und ihr noch immer zu hohem Ansehen verhilft, aus Ungarn nach Kientzheim.

An den schön gepflasterten Straßen verteilen sich Patrizierhäuser der Winzer mit Fachwerk, Wandgemälden, Blumenschmuck und Sonnenuhren. Es gibt eine Mühle, das Waschhaus, verschiedene Brunnen und einen überdachten Brunnen auf dem Schwendi-Platz.

Das Schloss Schwendi stammt aus dem 15. Jahrhundert. Es gibt eine Pfarrkirche mit den Grabsteinen der Schwendi, einer Sakristei aus dem 13. Jahrhundert und eine Wallfahrtskapelle.

Während der Kämpfe am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde 1944 das Städtchen zu etwa 70% zerstört, wertvolle Archivbestände wurden vernichtet. An der Kirche Notre-Dame-des-Douleurs (Sieben Schmerzen Mariens) erinnert eine Gedenktafel an die zwangsweise von den Deutschen während des Krieges eingezogene Elsässer.








Rundgang

Ausserhalb der Stadtmauer liegen üppige Gärten und der kleine, überschaubare Friedhof von Kientzheim ist einer der schönsten in der Region. Leider haben wir uns nicht mehr die Zeit genommen, enmal hoch durch die Weinberge zu wandern, denn es war Mittag und wir bekamen Hunger. Direkt am Brunnen im Zentrum von Kientzheim befindet sich das Côté Vigne Restaurant. Hier waren auf der Aussenterrasse alle Tische reserviert, aber wir bekamen noch einen freien Tisch im schönen Innenraum.

In diesem Restaurant passte wirklich alles. Es wurde ein Dreigängiges Menü Affair angeboten, jeweils mit zwei Auswahlmöglichkeiten für jeden Gang. Aussderm konnte man so viele Gänge essen, wie man wollte und es gab nebenher auch eine kleine Karte mit Gerichten wie Burger oder Steaks. Die Kellnerinnen sprachen auch teilweise Deutsch.

So bestellten wir an diesem Mittag ein Hauptgericht, es gab eine üppige Protion leckere Schweinebäckchen mit asiatisch angemachtem Gemüsereis und eine Nachspeise mit frischer Ananas. Dazu tranken wir alkoholfreies Bier namens Hoppy Lager und zwei Cappucino. Die Rechnung berug am Ende 52,90 Euro.

Spontan entschieden wir uns dann ein paar Tage später noch einmal hier essen zu gehen und fuhren erneut nach Kientzheim. Diesmal parkten wir auf der anderen Seite an der Porte Du Lali und machten natürlich erst noch einmal einen kleinen Spaziergang durch das hübsche Örtchen.

Auch ohne Anmeldung bekamen wir noch einen Platz, denn wir waren füh genug dort. Glück gehabt, denn der Aussenbereich war an diesem Tag geschlossen und es wurde schnell voll und alle Plätze waren belegt.

Wir genossen diesmal drei Gänge für zusammen 22 Euro pro Person, ich bestellte mir dazu einen Pinot Gris, Michael musste ja fahren und blieb bei Cola Zero und Wasser. Dann noch zwei Cappucino und wir zahlten diesmal 63,30 Euro ohne Trinkgeld. Satt und zufrieden verliessen wir das nette Kientzheim.










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