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| Rundgang |
Nachdem wir die schöne Burg Falkenstein in der Nähe von Philippsbourg im Parc naturel régional des Vosges du Nord besucht hatten, fuhren wir ca. 25 Minuten über Neunhofen nach Windstein. Hier gibt es einen großen öffentlichen und kostenlosen Parkplatz, mit dem der Ausflugsverkehr aus dem Dorf und von den Anwohnern unterhalb der Burg ferngehalten wird. Der Gemeindeparkplatz oberhalb des Rathauses ist gut ausgeschildert und war an diesem Sonntag nicht voll.
Von hier aus erreicht man zu Fuß gleich zwei Burgruinen. Einmal nach 10 Minuten Château du Vieux-Windstein, also die Burgruine Altwindstein. Die besuchten wir zuerst, allerdings gab es für uns hier nicht so viel zu sehen. Die Südanlage, auch vordere Burg genannt, überragt ein heute nicht mehr zugänglicher, etwa 20 Meter hoher senkrechter Felsen. So kann man den vorderen Teil nur über einen unterirdischen Zugang als Felsschacht erklimmen.
Die Felsmassive werden auch zum Klettern gerne benutzt, die hintere Burg ist nur für geübte Kletterer geeignet und kann nur von diesen besichtigt werden. Ein Teil des Gebiets ist ausserdem ein Privatgründstück mit Haus. Die Burg wurde am Ende der Jahre 1100 von der kaiserlichen Dynastie Hohenstaufen erbaut, um die Straße nach Hagenau zu schützen.
Nach einer knappen halben Stunde Wandern bergauf bei immer noch über 30°C hatten wir dann die zweite und wesentlich schönere Burgruine erreicht: die Ruine du Château du Nouveau Windstein, also Burg Neuwindstein.
Diese Burgruine erhebt sich auf dem Gipfel eines Sandsteinplateaus auf einer Höhe von 367 Metern. Die Geschichte der Burg ist eng mit der von Altwindstein verbunden, die 1332 von der Stadt Straßburg zerstört wurde.
Wilhelm von Windstein erbaute daraufhin eine neue Burg, deren Bau schon im 13. Jahrhundert begann. Vielleicht gab es an dieser Stelle sogar schon früher Holzgebäude. Der obere Palast wurde mit typischen spätromanisch-frühgotische Formen auf der Spitze des Felsens errichtet und von einer Schildmauer aus Buckelsteinen mit einer Höhe von 25 m und einer Dicke von 2,80 m gestützt.
Im 14. und 15. Jahrhundert war beide Burgen gemeinsamer Besitz der Herren von Windstein mit anderen Familien, so zum Beispiel den Herren von Lichtenberg, den Grafen von Leiningen oder den Eckbrechten von Dürkheim. Im 15. Jahrhundert wurde die Burg umgebaut und an die neuen Feuerwaffen angepasst. Mit Hans Ostertags von Windstein starben 1480 die Herren von Windstein aus.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Neuwindstein stark beschädigt und im Jahr 1676 verteidigte der kurpfälzischen Oberst Wolf Friedrich von Dürkheim die Burg leider erfolglos. Sie wurde durch die französischen Truppen auf Befehl Ludwigs XIV. zerstört und ein Wiederaufbau erfolgte danach nicht mehr. Die Burgen gehören heute der Familie Dürckheim aus der benachbarten Pfalz.
Vorhanden sind hier huite noch umfangreiche Ruinen, im Inneren der Burg kann man über neu angebrachte Metalltreppen hochsteigen. Beim Durchstreifen kann man der Wohnturm der Oberburg mit der mächtigen Schildmauer und Gebäudereste der Unterburg von aussen besichtigen, er ist nicht zugänglich. Der ganze Bau muss einst sehr prächtig gewesen sein, bis heute sind hier noch die schönen Doppelfenster mit Sitzbänken zu bewundern. Ein fotogenes Plätzen und perfekt zum Ausruhen im Schatten.
Im Gegensatz zu vielen anderen Felsenburgen wurden hier nur wenige Teile der Burg aus dem Buntsandsteinfelsen herausgehauen. Der Burgfelsen ist auch nicht so mächtig wie bei den anderen, typischen Felsenburgen der Region.
Von oben hat man eine schöne Aussicht auf die Nordvogesen und die Elsässer Ebene. Nach der Rückkehr zum Auto wollten wir eigentlich noch die Burg Hohenfels bei Dambach besichtigen, aber Google Maps leitete uns immer in die Irre statt zu Parkplätzen und auf eine weitere längere Wanderung hatten wir bei der Hitze keine Lust mehr.
So fuhren wir zurück nach Wissembourg, wo wir es uns im kleinen Ferienhaus gemütlich machten.
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