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BURGRUINE FALKENSTEIN

Vom schönen Städtchen Wissembourg aus, wo wir ein kleines Ferienhaus bewohnten, machten wir bei sonnigen 30°C im September 2023 einen Ausflug zu einigen Burgen im Umland. Natürlich muss man zu Burgen meist ein Stück Wandern und dabei kamen wir ganz schön ins Schwitzen.

Erstes Ziel war die Burgruine Falkenstein, die wir nach einer knappen Stunde Fahrt erreichten. Auf Französisch heisst sie ebenfalls Château du Falkenstein und liegt in der Nähe von Philippsbourg im Parc naturel régional des Vosges du Nord. Die Route führte uns durch grüne Täler und durch kleine Orte in den Nord-Vogesen wie Climbach, Lembach und Neunhoffen.

Das Auto stellten wir auf dem offiziellen Wanderparkplatz "Parking du Falkenstein - Helfenstein" ab. An einer Ecke im Wald steht hier noch ein kleiner alter Bunker, der gerade Weg mit der Markierung Gelbes Dreieck führt von hier aus in ca. 20 Gehminuten zur Burgruine und ist mit Wegweiser ausgeschildert. Am Parkplatz findet man auch eine Wanderkarte mit den Wegen der Umgebung.

Diese Ruine einer Felsenburg stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das Falkensteiner Tal gehörte damals zur Grafschaft Lützelburg. Die Burg wurde 1127 von Graf Peter von Lützelburg als Schutz gegen das Vordringen der Staufer nach Westen errichtet, die Lützelburger starben aus und es begann wie so oft ein Erbstreit. Kaiser Friedrich Barbarossa griff 1143 in den Streit ein und gab die Burg an Graf Volmar von Saarwerden. 1377 wurde sie dann den Falkensteinern als Lehen gegeben und wie so oft in dieser Zeit wechselten ständig die Besitzer.

Die Türme an der Westseite entstanden im 13. Jahrhundert. Die Burg wurde im 15. und 16. Jahrhundert für den Schusswaffengebrauch umgestaltet, im Inneren wurden Renaissancegebäude errichtet. Zerstört wurde sie durch einen fünftägigen Brand, verursacht durch einen Blitzschlag am 19. April 1564. Nur notdürftig ausgebessert diente sie seitdem nur noch als Forstamt.

Im Dreißigjährigen Krieges wurde sie 1623 geplündert, beschädigt und 1676 bis 1680 durch französische Truppen dann endgültig zerstört. Seitdem ist es eine Ruine. Bis zum Jahr 2013 wurden die Reste der Burganlage generalsaniert und sind seitdem wieder frei zugänglich.

Beeindruckend ist die Lage auf einem 120 Meter langen, etwa 22 Meter hohen und drei bis acht Meter breiten Sandsteinfelsen in 386 Meter Höhe. Etwa hundert Meter entfernt, am östlichen Ende des gleichen Berges, befindet sich die wesentlich kleinere Burgruine Helfenstein.

Die Burg ist wirklich ein echtes Highlight, es gibt Infotafeln auf Französisch, Englisch und auch auf Deutsch. Der Aufstieg auf die Burg war bei der Hitze ziemlich anstrengend. Der Rundgang ist sehr gut gestaltet und führt über stablil wirkenden Stahltreppen und Stege bis zum höchsten Punkt der Burg. Eidechsen huschten über die heissen Steine.







Hoch hinaus

Diese Burg ist eher unbekannt, was den Besucheransturm in Grenzen hält. Es waren bei unserem Besuch nur wenige andere Besucher vor Ort und das an einem Sonntag. In der Woche wären es sicher noch weniger gewesen.

Direkt hinter dem Eingangstor geht es scharf um die Ecke des schmalen Burgfelsens. Hinter dieser Ecke war die Wachstube, und direkt in der Kurve war der Wachhund angekettet. Das Bohrloch für die Kette und einen in den Fels eingemeißelten Wassernapf kann man heute noch sehen.

Wenn man dann nach einigen steilen Felsentreppen ganz oben angekommen ist, kann man eine herrliche Aussicht auf die grüne Natur der umgebenden Nord-Vogesen genießem. Es gibt auch hier, typisch für die Region, bizarre Felsauswaschungen zu sehen.

Einige markante Felsenkammern sind beim Aufstieg ebefalls auf Falkenstein zu besichtigen, so befinden sich eine große und eine kleinere Felsenkammer in der östlichen Unterburg. Weitere Felsenkammern kann man beim Wohnturm besichtigen und auch der Torwächter hat eine bewohnt.

An diesem Tag sind wir hier sehr gerne reingegangen, denn im Inneren war es schön schattig und kühl. Mit 30°C haben wir im September gar nicht mehr gerechnet und schwitzten entsprechend. In einer der Kammern entdeckte ich eine große, sehr dünne Spinne an der Wand die unten auf dem Foto zu sehen ist.

Fast jede Burg hat ja so eine ihr eigene Besonderheit, hier ist es die Mühlenanlage. Die ist sehr originell und man findet Ähnliches nirgendwo anders in den Vogesen. In einem der ganz oben liegenen Höhlensäle gibt es einen runden Deckendurchbruch. Die Ränder an dieser Öffnung zum Himmel sind eingekerbt, hier lagen füher die gelochten Balken mit Verankerungen. Auf dieser Basis war eine drehbare Windmühle montiert, über eine lange Welle drehte sich unten in der Felsenkammer der Mühlstein. Anscheinend wehte hier oben auf dem Fels der Wind recht zuverlässig, so dass ein Geschäft daraus wurde. Ein Stück neben dem Mühlenstandort waren breite Rillen und eine runde Vertiefung im Fels, dies war der Standort eines mit Menschenkraft betriebenen Lastenkrans, der die Säcke und Tonnen mit Korn, Mehl und Wasser schnell und einfach oben auf die Burg transportieren konnte.

Nach der Besichtigung gingen wir wieder durch den Wald bergab zurück zum Auto. Überall liefen und piepten Mäuse unter den Moospolstern, wir konnten jedoch nicht eine einzige fotorafieren. Auf dem Programm stand an diesem Tag noch eine andere Burg: Château du Vieux Windstein, die Burg Neuwindstein, eine knappe halbe Stunde Fahrzeit entfernt.

Die bekannteste Burg der Region ist Fleckstein, sie und 3 weitere Ruinen besuchten wir am nächsten Tag.










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