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Nachdem wir im Herbst des Vorjahres schon viele Burgen im Elsass und in der benachbarten Pfalz besucht hatten, waren wir im Frühjahr 2024 nur kurz auf der Durchreise vom Nord-Schwarzwald auf dem Weg nach Hause. Mit ein paar Nächten in Wissembourg, um dort die kulinarischen Highlights zu erkunden.
Dieses Mal besuchten wir dann bei schönstem Frühlingswetter eine noch fehlende Burgruine in unserer Sammlung. Das Château du Wasigenstein ist die Ruine einer mittelalterlichen Felsenburg nordwestlich von Niedersteinbach in den elsässischen Nordvogesen oberhalb der kleinen elsässischen Gemeinde Wengelsbach. Sie erhielt ihren Namen nach dem Felsen, auf dem sie steht, dem Wasigenstein mit einer Höhenlage von 340 Metern über NN. hoch über dem Tal des Langenbachs.
Diese Burganlage ist sehr gut mit dem Auto erreichbar. Man folgt ab Niedersteinbach der D 3 in Richtung Obersteinbach, dann zweigt die D 190 Richtung Weiler Wengelsbach ab und man fährt bis zum kostenlosen Parkplatz Klingelfels.
Von hier führt ein Weg zu den Ruinen, der mit einem roten Rechteck markiert ist. Zur Burg sind es nur 15 Minuten zu Fuß, anstrengend wird es dann, wenn man in den Ruinen die extrem steilen Treppen rauf und runter klettert.
Eigentlich stehen hier gleich zwei Burgruinen auf zwei Felsvorsprüngen, die durch eine tiefe Schlucht getrennt sind. Der Felssporn und auch das Mauerwerk besteht aus dem für die Gegend so typischen rötlichen Buntsandstein.
Im Osten erhebt sich der um die Mitte des 13. Jahrhunderts als Reichsburg erbaute Groß-Wasigenstein, die "alte Burg", mit seinem fünfeckigen Bergfried. Im Westen liegt Petit-Wasigenstein, die "neue Burg". Letztere wurde um 1299 von einem Zweig der Familie Wasigenstein erbaut, deren Mitglieder einfach nebenan Ihr Heim erichteten.
Der Zugang zur Anlage der alten Burg erfolgt von Osten. Eine Info-Tafel klärt über die Geschichte der Burg auf. Auf diesen Felsplateaus soll sich der Sage nach ein Teil der Nibelungensaga zugetragen haben. Die Schlucht zwischen den beiden Burgen soll der Schauplatz der im Waltharilied beschriebenen Kämpfe sein. Walther von Aquitanien ruhte sich hier mit seiner geliebten Hildegunde aus.
Die steilen Mauern, die zum Teil unmittelbar an oder gar über dem steilen Felsabgrund gebaut wurden, wurden von den Handwerksleuten mit unter den damaligen Bedingungen anscheinend übermenschlicher Leistung erbaut. So ist die Entstehung der mit dem Bau einer solchen Burg verbundenen Sagen naheliegend.
Der Kerker und ein Schildwall sind hier in Richtung Nachbarn ausgerichtet. Als die Wasigensteiner Linien um die Mitte des 14. Jahrhunderts schießlich ausstarben, gingen die Burgen wie so oft in der Geschichte für mehrere Jahrhunderte in die Hände vieler Besitzer über.
Drunter waren auch bekannte Dynastien wie die Fleckensteins, deren Burg Fleckenstein wir im Jahr zuvor besucht hatten. Eigentümer von Wasigenstein waren auch die Hohenbourgs, die Ochsensteins, die Rambergs, die Hanau-Lichtenbergs und viele weitere.
Die Zerstörung der Burg ereignete sich während des pfälzischen Erbfolgekrieges, danach baute man sie nicht mehr wieder auf und man sieht sie heute noch so, wie sie nach der Zerstörung aussah. Es sind noch einige Bereiche der Burgen zu besichtigen.
Für die in Fels gehauenen Treppen und Gemächer und die Ringmauer braucht man Zeit und etwas Kondition. Für Menschen mit Höhenangst oder nicht sicherem Schritt kann die Besichtigung hier durchaus eine Herausforderung sein. Die "neue Burg" an der Bergspitze hat etwas bessere Treppen mit mehr Geländern, dafür muss man erstmal ein Stück den Berg hinunter bis dorthin. Dafür wird man, oben angekommen, mit schönen Ausblicken belohnt. Die deutsch-französische Grenze ist nur 350 Meter Luftlinie entfernt.
Im Osten ist die Gesamtburganlage durch einen 10 Meter breiten Halsgraben mit Zisterne und Tränke vom ansteigenden Berghang getrennt. Und wenn man die eine Ruine erkundet hat, muss man alle Treppen wieder runter und ein Stück durch den Wald. Dann geht es genau so steil auf der neuen Burg wieder treppauf.
Wenn man alles erkundet hat und schon mal in der Nähe ist und noch Zeit hat, kann man noch den Zigeunerfelsen besuchen, der ebenfalls vom Wanderparkplatz gut erreichbar ist. Hier führt auch der und 86 Kilometer langen Premiumweg namens Felsenland-Sagenweg entlang, der mit einem kleinen Geist augeschildert ist.
Nur etwa 25 Minuten zu Fuß entfernt kann man noch die Ruine Blumenstein besuchen, dafür hatten wir aber weder Zeit noch Kraft übrig. Wir sind nur noch ein Stück Weg gelaufen, um einen Ausblick auf die beiden Burgen zu haben. Leider war der weitgehend zugewachsen.
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