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Der Rajaji National Park beginnt gleich hinter Haridwar und ist genau vermessen 820,42 km² groß. Im Jahr 1983 wurde das Gebiet als Nationalpark unter Schutz gestellt, zuvor gab es nur drei Sanctuarys namens Rajaji (gegründet 1948), Motichur (gegründet. 1964) and Chilla (gegründet. 1977). Der heutige Nationalpark umfasst Gras- und Waldlandschaften, verschiedene Lebensräume und Waldtypen. Ungefähr 75% des Parks sind bergig. Sal (Shorea robusta) ist die dominierende Baumart im Park, daneben befindet sich gemischter Wald, Buschland, savannenartige Grassteppe und eine spezielle Vegetation entlang der Wasserläufe.
In den tiefen Wäldern, die größtenteils noch unzugänglich sind, leben viele wilde Tiere. Besonders durch seine Elefanten ist Rajaji bekannt geworden, da sie hier noch in großer Zahl leben und oft beobachtet werden können. Aber zu den 23 Säugetierarten im Park zählen auch Wildschweine, Leoparden, Bären, Schakale, Sambarhirsche, Muntjaks, geflecktes Damwild, Stachelschweine und Affen. Außerdem gibt es auch noch Königskobras. Tiger findet man hier angeblich nicht mehr in der Wildnis, wir haben aber eine Spur gesehen. Dazu kommt eine große Zahl an Vögeln, allen voran die allgegenwärtigen Pfaue und die scheuen Red Jungle Fowls, die Urgroßeltern aller Hühnchen der Welt. 315 verschiedene Vogelarten hat man hier gezählt.
Der Park befindet sich genau dort, wo die Shivalik Berge aufhören und die Ebene beginnt. Reiche Fossilienfunde zeigen, dass die Berge hier ungefähr 10 Millionen Jahre alt sind. Mitten hindurch fließt 24 Kilometer lang die heilige Ganges mit den ebenfalls heiligen Stätten Rishikesh und Haridwar an den Parkgrenzen. Verschiedene kleine Bäche und Flüsse münden in den heiligen Strom, der in Hindi weiblich ist und korrekt "die Ganga" genannt wird. Auf der westlichen Seite geht es mit dem Rajaji State Forrest weiter, dieser Wald erstreckt sich bis hin zur Hauptstadt von Uttarakhand, Dehradun.
Rajaji gehört eher zu den unbekannteren Parks, in den Jahren 2003-2004 passierten 4.427 Inder und nur 659 Ausländer den Eingang. Wir trafen auf der ersten Rundfahrt auch nur zwei weitere Autos, am nächsten Tag dann nur eins.
Entgegen anderer Berichte gibt es nur einen offiziellen Eingang zum Nationalpark: das Chilla Gate. Es gibt zwar noch andere Eingänge, aber nur zum Forest Reserve. Hinter dem Haupteingang in Chilla liegt ein Rundweg, den man nur als Einbahnstraße befahren darf. Für eine Runde benötigt man mit Stopps zum Fotografieren ca. 3 Stunden. Wir kamen mit dem Jeep von unserer schönen Unterkunft, dem Wild Brook Retreat, um innerhalb der Parkgrenzen auf Safari zu gehen. Doch schon die Fahrt zum Hotel im Nanali Valley führt teilweise durch den Nationalpark und an seiner Grenze vorbei. Man darf da nach Einbruch der Dunkelheit offiziell nicht mehr fahren, dennoch machten wir eine Safari am Morgen und eine am Abend. Mehr dazu auf der Seite Pirschfahrt.
Das Chilla Gate befindet sich 10 Kilometer von Haridwar und 45 Kilometer von Dehradun entfernt. Hier bezahlt man den Eintritt im Büro der Forstverwaltung - dabei nicht den Pass vergessen! Geöffnet ist der Park, je nach Jahreszeit, zwischen 5:30 Uhr und 19:00 Uhr. Im Mai/Juni länger als im November bis Februar. Wer abends erst nach Einbruch der Dunkelheit das Gate passiert, der muss mit hohen Strafen rechnen.
Die wenigen einfachen Unterkünfte in einem Forest Resthouse im Park müssen in der Regel weit im Voraus gebucht werden. Eigentlich wollten wir hier einen Elefantenritt buchen, überall sind die Elefanten noch erwähnt. Einst gab es auch zwei namens Arundhati und Raja. Doch das Weibchen ist gestorben und der Bulle bekam Probleme mit den wilden Elefanten im Park. Daher wird er nicht mehr eingesetzt und man kann keinen Elfantenritt mehr in Chilla buchen.
Jede Jahreszeit hat ihre Reize für einen Besuch im Nationalpark. Von Oktober bis Februar ist Winter. Dann sollte man auf jeden Fall warme Sachen mitbringen und die Öffnungszeiten sind, wie die Tage, kurz. Besonders am Morgen kann es im Fahrtwind auf den offenen Jeeps empfindlich kalt werden. Meist ist es tagsüber aber sonnig und warm. Zu dieser Jahreszeit lassen sich besonders viele Vögel in den Ebenen beobachten, die aus den Regionen nördlich des Himalaja hierher zum Überwintern kommen.
Von März bis April ist dann Frühling, mit angenehmen Temperaturen und entsprechend regem Tierleben. Die Vögel singen, die Pfaue schlagen Räder und kündigen so die nahe Regenzeit an und der heisere Ruf des Wildhähnchens hallt am frühen Morgen durch die Büsche.
Im darauf folgenden Sommer, von Mai bis Juni wird es tagsüber sehr heiß, in der Nacht ist es dann angenehm. Eigentlich die beste Zeit zum Fotografieren der Tiere. Die Hitze steigert sich dann noch, bis im Juli dann endlich die in ganz Indien ersehnte Monsunzeit beginnt, die bis zum September andauert. Dann gibt es heftige Gewitter und sehr viel Regen, dafür ist alles besonders grün.
Bedingt durch die Nähe zu den Städten hat der Park natürlich zu kämpfen, weil es immer wieder zu Interessenkonflikten zwischen Menschen und Naturschutz kommt. Wilde Elefanten verwüsten gerne mal die Felder der Bauern in der Umgebung und Wildkatzen reißen sich so manches unbewachte Haustier. Der Stamm der Gujjars hütet Schafe seit über 200 Jahren in der Region, es werden immer mehr Menschen und die Tiere haben jahrzehntelang große Teile der Vegetation im Park geschädigt. Erst nachdem die Bewohner umgesiedelt wurden, kamen auch langsam die Wildtiere zurück.
Der Chilla Channel (oben auf dem Foto zu sehen) verläuft 14 Kilometer lang durch den Park und hindert die Tiere an ihrer Wanderung. Besonders die Elefanten leiden unter der Barriere. Die steilen Ufer können sie nicht bezwingen und das schnell fließende Wasser nicht durchqueren. In ihrem Wandergebiet befindet sich auch die NH-58, die Hauptstraße zwischen Haridwar und Rishikesh und eine Eisenbahntrasse. Viele Elefanten wurden hier schon von einem Zug überfahren.
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