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FLORA UND FAUNA

Die Flora und Fauna rund um Lüderitzbucht ist vielfältig, muss zumindest an Land aber auch gesucht und gefunden werden. Man muss Ruhe und Zeit haben, um etwas in den Dünen zu entdecken. Dafür ist das Leben im Meer um so üppiger und nach vielen Tagen in der Kalahari ist es herrlich erfrischend im Wind zu stehen und Flamingos, Kaptölpel, Möwen und Sandpiper zu beobachten.

Vor der Küste befindet sich seit dem 2. Juli 2009 das Meob-Chamais Meeresschutzgebiet, das erste in Namibia. Die Schutzzone für Meeresfauna erstreckt sich von Meob Bay nördlich von Lüderitz über 400 km in Richtung Süden bis zur Chamais Bay und 30 km in den Atlantischen Ozean hinein. Es schließt 10 Inseln und diverse Inselchen sowie Felsen ein. Hier leben 14 Seevogelarten, Brillenpinguine und die weltweit größte Kormorankolonie. Das Schutzgebiete soll zukünftig um Sandwich Harbour und die Lagune von Walvis Bay erweitert werden.

Auf der kleinen Insel Halifax Island vor Lüderitz lebt eine Kolonie Brillenpinguine (Spheniscus demersus). Diese Tiere bewohnen die Küstenbereiche von Namibia und Südafrika. Die Mehrzahl der ca. 30 Brutplätze befindet sich an der afrikanischen Südwestküste, also am Ufer des Atlantiks und nur wenige liegen an Afrikas Südostküste und damit am Rande des Indischen Ozeans. Deshalb ist die Insel vor Lüderitz etwas ganz Besonderes, in Namibia brüten die Tiere nur auf Inseln, die 1-2 Kilometer vom Festland entfernt sind. Die nördlichste Kolonie befindet sich auf Hollomsbird Island zwischen Walvis Bay und Lüderitz, weitere gibt es auf Mercury, Ichaboe, Halifax, North Reef, Possession und Plumpudding. Dort sind sie wenigstens vor den vierbeinigen Fressfeinden und Nestplünderern geschützt. Der nährstoffreiche Benguelastrom sorgt für eine reiche Fischfauna, so dass es sich für Pinguine eigentlich gut leben lässt. Aber sie leiden, wie viele Meeresbewohner, an der zunehmenden Ausbeutung und Überfischung der Meere.

In der Bucht von Lüderitz leben viele Kormorane, am Morgen sieht man große Schwärme über das Wasser ziehen. Sie fliegen zu ihren Futterplätzen und kommen am Abend zurück. Teilweise scheinen sie die Meeresoberfläche zu berühren und sie sind schnell unterwegs. Mit Glück entdeckt man auf der Lüderitz Halbinsel in einer Bucht einen Felsen, auf dem sie sich gerne aufhalten. Auf dem zweiten Bild sieht man gleich drei Arten: eine weißbäuchige Kronenscharbe (Crowned Cormorant / Phalacrocorax coronatus), einige Kormorane (Bank Cormorant/ Phalacrocorax neglectus) und einen schwarzen Austernfischer (Haematopus moquini) am rechten Bildrand. Kapscharben haben keine Ölldrüsen in den Federn wie viele anderen Vögel und um ihre Flügel trocknen sie im Wind, wie auf dem ersten Bild zu sehen.

Der Heaviside-Delfin (Cephalorhynchus heavisidii) ist eine kleine Delfinart, die nur an der Küste von Namibia und der Westküste von Südafrika anzutreffen ist. Benannt sind sie nach einem Schiffskapitän namens Haviside, der ein Exemplar von Namibia nach Großbritannien brachte. Bei der Benennung wurde sein Name aber verwechselt mit dem eines anderen Kapitäns namens Heaviside und so blieb es dabei. Die Bauchseite dieser Delfinart ist weiß und auf den Flanken befinden sich auch einige weiße Flecken unterhalb der Rückenfinne. Eine Umbenennung in Benguela-Delfin wird diskutiert.

Die Bilder entstanden während der Fahrt mit dem Gaffelschoner Sedina vom Hafen Lüderitz nach Halifax Island. Dort haben wir viele Delfine gesehen, die verspielten Tiere lieben es in der Bugwelle zu schwimmen, wenn das Boot Fahrt aufnimmt. Die geselligen Tiere tauchen meist in kleinen Gruppen auf. Sie sind schnelle Schwimmer und springen gelegentlich senkrecht aus dem Wasser, um nach einem Salto wieder einzutachen. Fotografieren ist schwierig, einen konnte ich aber mitten im Sprung vor der Küste erwischen.

Zahlreiche kleine Vögelchen bevölkern den Küstenstreifen zwischen Wüste und Meer. Um sie korrekt zu benennen müsste man immer mit einem dicken Bestimmungsbuch herumlaufen. Ich fotografiere sie lieber und schaue dann später zu Hause in Ruhe nach, um welches Exemplar es sich handelt. Dieses niedliche Exemplar war so in seine Putzaktion vertieft, dass es mich nicht bemerkte. Es könnte sich um einen Bridled Tern (Sterna anaethetus) handeln (not breeding), allerdings soll es diesen laut Bestimmungsbuch an er Küste Namibias gar nicht geben.

Die Robben, genauer gesagt die Südlichen Seebären (Arctocephalus pusillus), lassen sich am besten mit dem Fernglas vom Diaz Point aus beobachten. Von dort entstand mit 300er Tele auch das erste Foto. Oder man bucht eine Fahrt auf dem Gaffelschoner Sedina, der direkt am Felsen vorbeifährt. Leider am Morgen, so dass die Tiere dann immer im Gegenlicht sind. Mit viel Glück kann man sie auch vom Strand aus sehen. So wie die kleine Robbe auf dem zweiten Foto, die direkt unterhalb von uns in einer kleinen Bucht schwamm. Sie hatte unsere Anwesenheit nicht bemerkt, obwohl wir nur wenige Meter entfernt auf dem Felsen sassen. Verspielt machte sie Blubberblasen und wälzte sich im Seetang. Das war unsere persönliche Robbe von der Kartoffelbucht auf der Lüderitz Hablbinsel.

Der schwarze Austernfischer (Haematopus moquini) ist die einzige Spezies von Austernfischern, die in Afrika brütet. Die hübschen schwarzen Vögel findet man auf den sandigen oder felsigen Ufern entlang der Küste und den vorgelagerten Inseln von Namibia bis zum östlichen Kap. In Südafrika sind wir manchmal lange hinter einzenen Paaren hergelaufen, hier um Lüderitz sahen wir sehr viele von ihnen. Manchmal sogar 6 Stück auf einmal. Auf den Fotos ist eine Mutter mit zwei ausgewachsenen Jungtieren zu sehen, die auf den Felsen unterhalb unseres Balkons im Nest Hotel sassen. Sie waren so sehr mit Nahrunggsuche beschäftigt, dass eine heftigere Welle sie überraschte und wegschwemmte. Das konnte ich vom Zimmer aus fotografieren. Austernfischer ernähren sich hauptsächlich von Muscheln, Würmern, Schnecken, Krebsen und kleinen Schalentieren. Wenn üuberhaupt, dann sind sicher nur selten Austern dabei. Die werden in der Bucht im tieferen Wasser gezüchtet und landen dann am Abend frisch zubereitet auf den Tellern im Restaurant. Den schwarzen Austernfischern haben wir mit der Bestellung jedenfalls keine Nahrung weggegessen.

Auf diesem Foto spiegelt sich eine startende Gruppe Eilseeschwalben (Sterna bergii) in der nassen Strandzone. Diese Vögel brüten im südlichen Afrika bis zum Pazifik, sowie am Roten Meer und am persischen Golf. Das Foto entstand auf der Lüderitz Halbinsel an der Grossen Bucht, wo sich eine Kolonie der hübschen Vögel befindet.

Die Etosha-Pfanne gilt als eine der wichtigsten Brutplätze im südlichen Afrika für Flamingos und man findet dort große Flamingo-Kolonien. Doch nach dem Brutgeschäft kehren die hübschen Vögel an die Küste zurück, wo man sie in den flachen Buchten gut beobachten kann. Es gibt zwei verschiedene Arten, den Flamingo (Phoenicopterus ruber) und den Zwergflamingo (Phoenicopterus minor). Flamingos leben monogam, einmal gebildete Paare bleiben mehrerer Jahre zusammen. Auf dem ersten Bild sind zwei Jungvögel zu sehen, die sind noch ein wenig grau und haben noch nicht die volle rosarote Färbung. Die beiden Altvögel auf dem zweiten Bild gingen ein wenig in den Wellen surfen, als ich mich mit der Kamera näherte und schauten musstrauisch zu mir herüber.

Es gibt natürlich auch die obligatorischen Möwen an der Küste der Lüderitzbucht. Die Jungmöven sind noch braun gefärbt und sie sehen den großen Raubmöven Skuas ähnlich, die man aber nur weit draussen auf dem offenen Meer sehen kann. Diese auch wesentlich kleineren Exemplare sitzen oft am Strand und halten Ausschau nach Beute. Die erwachsene Cape Kelp Gull (larus vetula - Erkennbar an dem roten Punkt am Schnabel) auf dem ersten Foto hatte Glück und konnte sich über einen vereendeten Fisch hermachen. Dabei ließ sie sich von mir nicht stören.

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