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WATERBERG PLATEAU LODGE

Am Ende der Reise wollten wir noch in schöner Umgebung entspannen und entschieden uns für einen Aufenthalt in der Waterberg Plateau Lodge, die unter gleicher Leitung wie die Waterberg Wilderness Lodge im Tal steht. Plateau ist etwas übertrieben, hier hat man sieben Chalets hoch oben auf eine breite Stufe im Steilhang auf halber Höhe zum eigentlichen Plateau gebaut. Diese sind mit Stromanschluß, fließend Wasser und schönen Terrassen versehen, in der Mitte wurde ein Restaurant dazu gesetzt und etwas Personal abgestellt, das sich vor Ort um die Gäste kümmert. Wer Ruhe und Natur sucht, möglichst weit ab von allem, der ist hier genau richtig. Wer Ansprechpartner und Frühstück sucht, der muss vom Plateau hinab ins Tal.

Die Gastgeber der Waterberg Wilderness Area, Caroline und Joachim Rust, führten die Lodges wohl in der Vergangenheit mit der familiären Atmosphäre einer Gästefarm. Davon haben wir wenig bemerkt, denn sie haben sich wohl ziemlich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Wir hatten als Gäste mehr Kontakt zu dem netten Manager-Ehepaar Karin und Ralph Hornung, die seit Januar 2009 dort arbeiten und sich um alles kümmern. Herrn Rust haben wir zweimal kurz gesehen und der einzige Kontakt zu Frau Rust beim Auschecken war eher geschäftig.

Die Gäste der Plateau Lodge können auch die im Tal liegenden Einrichtungen der Waterberg Wilderness Lodge mit benutzen, die idyllisch inmitten einer uralten Gartenanlage liegt. Beeindruckend sind hier die riesigen Bambushaine und der alte Baumbestand. Rundum gibt es verschiedene Wanderwege, die man auf eigene Faust erkunden kann. Nur wer hoch auf den Rand des Waterberg-Plateau wandern möchte, der ist auf die Führung am Morgen angewiesen. Man sollte nicht auf eigene Faust hochklettern, weil man dort oben zwischen großen Felsblöcken und Spalten schnell die Orientierung verliert und den Rückweg nicht mehr findet - besonders am Abend blöd, wenn es schnell dunkel wird. Die Tour startet um 8:00 Uhr und kostet 75 N$ pro Person. Eigentlich wollten wir sie ja mitmachen, waren an unseren letzten Urlaubstagen dafür aber viel zu faul dafür und haben verzichtet. Lieber länger schlafen, die Einsamkeit in der Plateau Lodge mit eigenem Mini-Pool genießen und im grünen Tal auf dem Fountain Trail aufspazieren gehen. Natürlich kann man die großen, sehr schönen Pools der Lodge im Tal ebenfalls mitbenutzen.

Am Nachmittag wird eine Pirschfahrt über das Gelände der Farm Otjosongombe angeboten, die 240 N$ pro Person kostet. Diese haben wir mitgemacht und dabei auch die beiden Haus-Nashörner gesehen, mehr dazu auf der Seite Game Drive.

Erst Wochen vor unserer Ankunft wurden alle Rinder der Farm verkauft. In Zukunft konzentriert man sich hier auf Naturtourismus. Das 35 km² große Gebiet von Waterberg Wilderness wird seit dem Jahr 2000 Schritt für Schritt in einen Naturpark umgestaltet. In der weiten Ebene wurden Wasserstellen und Salzlecken für das Wild angelegt. Sieben Giraffen hat man bereits auf dem Gebiet ausgesetzt, die schon Nachwuchs haben. Besonders stolz ist man auf die beiden Nashörner, das Weibchen war bei unserem Besuch gerade trächtig. Als Folge der Überweidung durch die Rinder haben sich in den letzten Jahrzehnten anstelle von Grass viele für die Landschaft und Tierwelt fremde Büsche angesiedelt, diese werden jetzt gerodet, damit sich zwischen den hier natürlich vorkommenden Buscharten wieder die normale Grasssavanne bildet.


Lage

Die Waterberg Wilderness liegt in einem grünen Tal auf der Farm Otjosongombe an der südöstlichen Seite des zerklüfteten Waterberg Massivs an der Schotterstraße D 2512 / D 2612, 8 km nordöstlich des Waterberg Plateau Park. Die Waterberg Wilderness Lodge liegt im Tal, die Waterberg Plateau Lodge thront auf einer Hochterrasse, direkt unterhalb der Abbruchkante des Waterberg Plateaus.

Dann gibt es auf dem Farmgelände auch noch einen recht idyllischen Campingplatz mit eigenem Pool nahe der Rezeption. Die Zufahrt zu allen Unterkünften ist sandig und holperig. Zuerst erreicht man die Rezeption, dort meldet man sich an und fährt dann von dort hoch zur Plateau Lodge. Die Auffahrt von der Rezeption zur Plateau Lodge ist extrem steil und einspurig, aber gepflastert mit ein paar Ausweich-Buchten. Unten auf der Google Map ist die Abfahrt rechts am Bildrand zu erkennen. Die Wilderness Lodge lernt man meist erst am nächsten Tag zum Frühstück kennen.


Zimmer

Die Plateau Lodge besteht aus sieben Chalets mit einem grandiosen Blick hinunter in die flache Ebene der Kalahari. Hier findet man vollkommene Ruhe, wer viel Gesellschaft bevorzugt ist hier fehl am Platz. Jedes Haus ist einfach, aber gut ausgestattet, man hat zwar teilweise Blickkontakt zum Nachbarhaus, aber ohne Einblick in Zimmer oder auf die Terrasse.

Wir bekamen Zimmer Nummer 7, ganz am Ende der Anlage, auch Honeymoonchalet genannt mit Parkplatz direkt vor der Tür. Die Chalets 1-3 sind über sandige Fußwege zu erreichen, Chalet 4 fanden wir am schönsten.

Im Zimmer findet man ein Bett mit Moskitonetz, eine kleine Sitzecke und einen Kaminofen für kühle, romantische Abende. Vor der zweigeteilten Eingangstür kann man sich auf eine gepolsterte Bank setzten. Das eher unromantische Blechdach knackt in der Sonne ab und zu. Wir fanden abgezählt genau zwei Beutelchen Nescafé und Creamer vor, heißes Wasser wird in einer Thermoskanne gebracht. Wir fanden den Raum ein wenig schmucklos ohne Bilder, später sahen wir in allen anderen Zimmern ein buntes Mobile am Fenster hängen, das bei uns fehlte. So ein kleiner Farbklecks macht doch schon eine Menge aus. Dafür passt der schön geflieste Boden farblich zu den rustikalen, grob gefugten Backsteinwänden.

Ebenfalls recht schmucklos, dafür aber riesig, komplett hell gekachelt und sauber ist hier das Bedezimmer. In der Dusche hätte eine Mannschaft Platz, das Wasser wir mit Hilfe eine so genannten "Donkeys" erhitzt, ein Ofen hinter dem Haus der ab und zu vom Personal mit Holz befeuert wird. So steht immer heißes Quellwasser zur Verfügung. Strom hat man hier den ganzen Tag, kann Akkus aufladen und Föhn und Rasierer nutzen.

Für die Koffer hat man viel Platz und in den Wänden sind runde Löcher eingelassen, in denen kleine Weinflaschen lagern. Mal eine andere Definition von Minibar.

Vor oder neben dem Zimmer befindet sich eine schattige Terrasse mit zwei Liegestühlen und dort ist das Highlight der Unterkunft: ein schwarzes Tauchbecken eingelassen. Die Farbe trägt aber nicht zur schnellen Erwärmung bei, das Quellwasser ist recht kalt. Ein echtes Erlebnis, vor allem am Mittag, wenn man es vor Hitze kaum aushält. In das runde Becken führt eine Leiter hinunter, ein kurzer Dipp im Becken und man fühlt sich wunderbar erfrischt. Bunte Badehandtücher liegen im Zimmer bereit. Mit einem bereitgestellten Netz kann man eventuell ertrinkende und bereits ertrunkene Insekten herausfischen.

Das Wasser zieht natürlich auch größere Tiere an, so lassen sich, je nach Zimmer, am frühen Morgen in einigen Zimmern schon vom Bett aus Klippspringer, Klippschliefer und Vögel beobachten. Auch kleine Echsen und vor allem Schmetterlinge kommen hierher. Direkt am ersten Morgen hatten wir Besuch von einem kleinen, scheuen Damara-DikDik Weibchen und hinter dem Haus tobten Klippschlieferfamilien über die Felsen.


Frühstück

Das Frühstück wird in der Wilderness Lodge im Tal zwischen 7:00 Uhr und 9:00 Uhreingenommen. Dazu fahrt man ca. 15 Minuten mit dem Auto, erst die steile Abfahrt hinunter, vorbei an der Rezeption und dann auf dem holperigen Hauptweg weiter zur Lodge. Dort parkt man unter einem fantastischen Riesenbambus und geht wenig Schritte zum Frühstücksraum.

Es gibt einige große Tische, man sitzt hier mit anderen Gästen zusammen. Eine Gruppe aus Österreich hatte einen der Tische besetzt, da wir aber immer recht spät kamen waren wir am Ende meist alleine oder mit den anderen Gästen der Plateau-Lodge zusammen. Es gibt recht wenig Platz auf den Gruppentischen, man muss den eigenen Teller mitnehmen um Aufschnitt zu holen. Auf jedem Tisch seht ein Korb mit Obst. Beim Frühstück lernten wir auch die Verwalterin Karin Hornung kennen, sie fand immer Zeit für einen kurzen Plausch mit den Gästen.

Das Buffet ist mit allem ausgestattet, was man zum Frühstück braucht. Wer möchte, kann hier auch "Millipap" probieren - den traditionellen Getreidebrei, aufgekocht aus Maismehl, Milch, Wasser, Margarine und Zucker. Für viele Menschen in ganz Namibia ist dies ein wichtiges Hauptnahrungsmittel. Er wird hier in einem gusseisernen Topf serviert und mit Butter zubereitet. Ansonsten bietet das Buffet nichts wirklich Herausragendes, manches empfanden wir als recht lieblos serviert. Eier liegen hier fertig gekocht im Korb, zubereitet gibt es sie nur auf extra Nachfrage, was aber schwierig ist, wenn mal eine Weile niemand vom Personal in Reichweite ist und man von dieser Möglichkeit auch nichts weiss.

Der Orangensaft war sehr gut, genau wie in der Erongo Wilderness Lodge, dafür gab es krümeliges Brot ohne Toaster und Brötchen. Im Vergleich war der Kaffee hier noch einer der besten in Namibia.

Essen

Das Essen wird am Abend oben in der Plateau Lodge ab 19:00 Uhr serviert. Im Vorfeld hatten wir schon in Kritiken gelesen, das Essen hier wäre kalt. Das können wir nicht bestätigen, man darf nur nicht zu spät zum Essen kommen und sollte pünktlich sein. Die Gerichte werden zwar von der Lodge im Tal hochgebracht, die schweren Töpfen halten es aber recht lange warm und wird vor dem Auftischen in der lokalen Hilfs-Küche wohl noch mal erhitzt. Bei richtig kaltem Wetter werden geöffnete Töpfe natürlich immer schnell auskühlen.

Es gibt hier einen gemütlichen, länglichen kleinen Speiseraum. Auf der einen Seite gibt es eine offenen Feuerstelle und mehrere Tische und einen Ofen auf der anderen Seite. Am Nachmittag ab 14:30 Uhr findet man hier leckeren Kuchen und Kaffee zur Selbstbedienung. In Tonrohren in der Wand liegen Weinflaschen und das Restaurant ist durch den breiten Eingang und die Feuerstelle luftig und offen. Um es zu erreichen sollte man eine eigene Taschenlampe dabei haben, denn die müden Funzeln in den Zimmern erhellen nicht wirklich die Nacht.

Da wir drei Nächte dort waren und die angebotenen Weine zum Pauschalpreis eher einfach waren, haben wir uns gleich am ersten Tag unsere drei Favoriten reserviert. Dazu durften wir in den Vorratsraum und uns aussuchen, was wir wollten. Gut so, denn von zwei für uns besten Weine gab es jeweils nur eine Flasche hier oben. So hatten wir einen Laborie Cabernet Sauvignon, einen süffigen Bellingham Shiraz/Vignonier und einen Laborie Shiraz zum Abschluss.

Nach einem Drink und einem Plausch am Feuer mit den anderen Gästen geht es zum Essen. Die maximal 14 Gäste verteilen sich an drei Tischen, dann wird die kalte Vorspeise serviert. Danach wird ein kleines, heißes Buffet nebst Salat aufgebaut und am Ende folgt die Nachspeise, ebenfalls serviert.

Am ersten Abend gab es leckere kalte Tomate mit Zwiebel und Ei als Vorspeise. Am Buffet dann Kudugulasch, leider teilweise zäh oder Fischfilet, das wir nicht probiert haben. Dazu Bohnengemüse, Reis und ein gemischter Salat mit Fetakäse. Den sollte es jeden Abend geben, aber er war lecker. Als Nachspeise servierte man Schokopudding.

Am zweiten Abend gab es einen großen Pilz mit leckerer Sauce, dann Kuduschnitzel oder Hühnchen, Kartoffeln, Blumenkohl/Broccoligemüse und Schokokuchen.

Am letzten Abend kalte Papaya mit Fetakäse, dann Fisch oder Kudubraten, der leider durch und somit recht zäh war. Wer, wie wir, Wild lieber "medium rare" isst wird damit nicht glücklich. Als Beilage standen Nudeln mit Sauce und Kürbis daneben. Dann folgten diverse Früchte in Saft.

Alles in allem leckere Farmküche, wenn auch nicht gerade ein kulinarisches Highlight. Aber das hatten wir hier auch nicht erwartet.

Fazit

Die Waterberg Plateau Lodge besticht durch ihre Lage und die Abgeschiedenheit. Besonders schön im Sommer, wenn man die Mini-Pools nutzen kann. Gut zum Entspannen geeignet, für uns der ideale Ort für die letzten Tage in Namibia.

Im April 2009 waren wir 3 Nächte hier.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite der Waterberg Wilderness und der Waterberg Plateau Lodge.

Google Map zum Thema

Waterberg Lodge und Plateau Lodge

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