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Das Tal der Baviaanskloof beginnt südöstlich des kleinen Farmstädtchens Willowmore. Es ist über 200 Kilometer lang und wird von schroffen Bergmassiven gesäumt, im Norden von den Baviaanskloof Bergen und im Süden von den Kouga Mountains. Der Baviaanskloof Fluss schlängelt sich durch das zum Teil enge Tal, an einigen Stellen muss er schmale Schluchten passieren. Dazwischen erstrecken sich landwirtschaftliche Flächen, von denen die Bewohner leben.
Fast jede Farm im Tal bietet Unterkünfte an, meist sind es Ferienhäuser für Selbstversorger. Den Mietern werden überall Schwimmmöglichkeiten angeboten, entweder im Fluss, in einem Damm, in einem Felsenpool oder es gibt einem Swimming-Pool. Im heissen Sommer eine willkommene Abkühlung. Auch Camper finden hier ihr Plätzchen inmitten der Natur.
Das Tal ist für seinen großen Artenreichtum an Pflanzen und seine reiche Vogelwelt bekannt und bei Wanderern, Mountainbikern und Allradfahrern gleichermaßen beliebt. Viele Farmen bieten nicht nur ihren Gästen Zugang zu ihrem Gelände, zu den Wasserfällen und Felsenpools der Seitentäler. Hier wurden auch Wanderwege und 4x4 Pisten angelegt die man gegen Gebühr und Voranmeldung nutzen kann.
Ab Willowmore beginnt eine rauhe Schotterpiste, sie führt bis nach Andrieskraal bzw. Patensie am östlichen Ende des Tals. Auf dieser Seite ist der erste Teil der Strecke bis zu unserer schönen Unterkunft, dem Landhuis auf Kamerkloof beschrieben. Bis hierher schafft man es bei gutem Wetter und Trockenheit auch mit einem normalen Auto.
Kurz danach beginnt das Baviaanskloof Nature Reserve, ab dessen Eingang ist die Piste nur mit einem Geländewagen mit guter Bodenfreiheit befahrbar. Es müssen steile Bergpässe und mehrere Flussdurchfahrten gemeistert werden, bis man am Ende Patensie und somit wieder bessere Straßen erreicht. Dieser Teil der Strecke ist auf den beiden Seiten Baviaanskloof Nature Reserve 1 und Baviaanskloof Nature Reserve 2 beschrieben.
Als wir im Jahr 2002 zum ersten Mal in der Region unterwegs waren, gab es noch keine Eingangskontrolle und kein offizielles Schutzgebiet. Die Straße war so gut, dass wir sie bei trockenen Straßenverhältnissen mit einem C-Klasse Mercedes in einem Tag locker geschafft haben. Die alten Fotos, noch Scans vom Dia,sind noch auf den alten Seiten zu sehen. Das ist heute nicht mehr möglich, in den letzten 15 Jahren hat sich der Straßenzustand erheblich verschlechtert. Ohne Allradfahrzeug kommt man hier am Kontrollposten gar nicht mehr vorbei.
In Willowmore sollte man auf jeden Fall noch mal tanken, im Tal hat man später dazu keine Möglichkeit mehr. Für Gäste, die länger dort wohnen und Ausflüge unternehmen wollen kann es knapp werden. Zur Not muss man zwischendurch zum Tanken noch mal zurück nach Willowmore fahren.
Der Ort wurde im Jahr 1874 als Versorgungsstation für die umliegenden Merino-Schafsfarmen gegründet und die mächtige und weithin sichtbare Niederländisch-Reformierte Kirche ist die einzige Sehenwürdigkeit. Willowmore ist verkehrsmäßig gut erreichbar, denn es liegt ziemlich genau in der Mitte der N9 zwischen Graaff-Reinet und George. Über die R329 gelangt man via Steytlerville bequem zum Addo Elephant National Park.
Von Willowmore kommend ist das erste landschaftliche Highlight nach ca. 40 Kilometern oder einer halben Stunde Fahrzeit sicher der Nuwekloof Pass. Es gibt noch einen gleichnamigen Pass im Western Cape, die Pass-Strasse R46 verbindet Gouda und Tulbagh.
Dieser hier in der Baviaanskloof ist aber wesentlich weniger befahren und besticht durch die steilen roten Felsen beiderseits der Strecke. Die Landschaft ist spektakulär mit schroffen Klippen, Wasserfällen und Aussichtspunkten.Es gibt einige scharfe Kurven hier und mit Gegenverkehr ist immer zu rechnen, denn alle Bewohner des Tals fahren hier raus. So kann einem hier schon mal ein Bakkie oder ein Eselkarren begegnen. Daher sollte man langsam fahren. Am Wegrand kann man oft Paviane sehen, die sich hier sehr wohl fühlen und Namenspaten für das Tal sind.
Dies ist nicht der einzige Pass in der Bavianskloof, aber es ist der einzige hier im Westen. Die anderen drei, Grasnek, Holgat und Combrinks, liegen hintereinander im östlichen Teil.
Nuwekloof ist kein langer Pass, nur ungefähr 5 Kilometer lang, aber sein Gipfel liegt so hoch, dass hier im Winter auch manchmal wegen Schnee gesperrt ist.
Die Schotterstraße folgt dem Fluss und es gibt einige Flussübergänge, die aber im März alle trocken waren. Nach Regen im März, August, Oktober und November können die Flussüberquerungen manchmal sogar gefährlich werden. Das steilen Gefälle des Nuwekloofs bedeutet jedoch auch, dass ein Großteil des überschüssigen Wassers schnell wieder abläuft.
Die nächsten 47 Kilometer bis Studtis führen durch grüne Landschaft, vorbei an Feldern und einzelnen Farmhäusern. Unterwegs gibt es viel zu entdecken und es lohnt sich immer mal wieder anzuhalten. Vögel lassen sich hier beobachten und sogar eine Herde der seltenen Roan Antilopen sahen wir auf einer Weide. Hinweisschilder am Wegrand weisen auf Touristen Attraktionenen oder Wanderwege hin. Fotografenherzen schlagen höher bei den alten, verrosteten Gerätschaften am Wegrand.
Chacma-Paviane, die Namensgeber des Tals, fühlen sich in den steilen Felsen wohl und finden auf den Farmen genug zum Fressen. Dem entsprechend groß ist die Population und man kann immer wieder Tiere am Wegrand beobachten. Noch in den den 1920er Jahren öffnete Piet Strydom eine Gerberei und Lederwarenfabrik auf der Farm Zandvlakte. Außer dem üblichen Leder aus Strauß, Rind und Schaf verwertete er auch Pavianfelle für seine Produkte. Da Paviane eine dicke Fettschicht haben, wurde von den Kloofern sogar Seife daraus herstellt.
Doch diese Zeiten sind vorbei, heute sind Paviane geschützt. Man solte die Tiere aber auf gar keinen Fall füttern. Dass sie dadurch zu Problemtieren werden, die getötet werden müssen, ist mittlerweile bekannt. Schilder weisen noch einmal auf diesen Umstand hin, für die ganz Doofen. Als Camper hat man mit den Pavianen hier seine liebe Not, denn alle Lebensmittel sollte man im besser verschlossenen Auto lassen. In der Mythologie der San waren Paviane der Legende nach einst Menschen, die als Strafe für ihre Bösartigkeit in Affen verwandelt worden sind.
Esel sieht man auch häufig am Strassenrand, sie dienen den Landarbeitern bis heute als Transportmittel.
Man fährt vorbei an Unterkünften und Framen wie Uitspan, den Makedaat Caves bei Rietrivier und Duiwekloof. Es gibt unterwegs einen Farmstall namenens Sophie´s Choice.
Danach folgen die Unterkünfte von Bo Kloof. Alle Übernachtungsmöglichkeiten kann man gar nicht aufzählen, es gibt auch sehr Originelle darunter. So kann man im Tal auch in einer Höhle, in einem Baumhaus oder in einer alten Schule übernachten.
Kurz vor Erreichen von Studtis und unserer Unterkunft in Kamerkloof fährt man durch die Studtis Poort, manchmal auch Studtis se Poort genannt. Diese Schlucht liegt ca. in der Mitte der R332 zwischen Willowmore und Patensie, sie verbindet die beiden Hälften des westlichen Teils des Baviaanskloofs. Nach Willowmore fährt man von hier aus 78 Kilometer, das sind ca. 1,5 Stunden Fahrzeit.
Man durchfährt die beeindruckenden Felsen auf einer Länge von 6,4 Kilometern und überquert dabei den Baviaans River mit seinen grünen Ufern zehn Mal. Dank der guten Qualität des kiesigen Untergrundes sind diese Flussdurchfahrten gut zu befahren.
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Im Westen der Baviaanskloof