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Südafrika hat kilometerlange, teils einsame Strände. Oft sind sie menschenleer und dennoch voller Leben. Vogelkolonien, Robben, Pinguine, Möven, Krabben, Schnecken und Muscheln bevölkern neben Badegästen die Küsten.
An einigen Orten nimmt die Bebauung in Strandnähe zwar immer mehr zu, allerdings sind es oft Luxusvillen und keine hässlichen Betonklötze. Einzige Ausnahme im Western Cape ist Beacon Island in Plettenberg Bay, ein ziemlich unpassender Klotz.
Auch die Strände in Kwazulu Natal haben oft eine höhere Bebauung. Aber wer Einsamkeit sucht, der findet sogar an der touristisch stark frequentierten Garden Route noch schöne Strände mit wenigen Menschen.
Bei einem ausgedehnten Strandspaziergang lassen sich auch allerlei Lebewesen ausgezeichnet beobachten, man muss nur die Augen aufhalten.
Viele Strände ist Teil eines Meeresnaturschutzgebiets oder eines Nationalparks, wie zum Beispiel die Woody Cape Section des Addo Elephant Park. Während der Walsaison von Juli bis November kann man von der Küste aus südliche Glattwale, Killerwale, aber auch ganzjährig Delfine und Robben beobachten. Interessant sind die Mündungen von Flüssen, hier gibt es meist schöne Dünen und oft kann man ein Kanu mieten und ein Stück flussaufwärts paddeln, so wie zum Beispiel im Tsitsikamma National Park.
Interessanter als die Sandstrände sind die Felsküsten mit ihren Tidenpools. Hier wimmelt es bei Ebbe von Leben in den stehenden Pfützen. Ob kleine Krebse, Fische oder Muscheln, man kann stundenlang die Bewegungen im klaren Wasser verfolgen. Oft gibt es ausgedehnte Muschebänke, die bei Ebbe ein Stück freiliegen und die von Einheimischen gerne abgeerntet werden. Die schwarzen Schalen sind empfindlich und man sollte keinesfalls darauf herumzutrampeln.
Am Strand wird man ständig von Vögeln begleitet. In erster Linie natürlich von den zahlreich vertretenen Möwen, hauptsächlich dicke Dominikanermöwen oder die kleineren Hartlaub´s Möwen. Einige Stellen haben ganz außergewöhnliche Vogelkolonien, so wie der kleine Ort Lamberts Bay an der Westküste. Hier brüten zahlreiche Kaptölpel. Der interessanten Kolonie habe ich eine eigene Seite gewidmet.
Auch andere Seevögel wie Albatrosse, Sturmschwalben und Fregattvögel kann man am Strand beobachten. Dunkle Cape-Kormorane (Phalacrocorax capensis) und die etwas größeren Weißbrust-Kormorane (Phalacrocorax lucidus) sind ebenfalls zahlreiche Gäste an Afrikas Küsten.
Sehr selten und sehr empfindlich gegen Störungen jeder Art sind die schwarzen Austernfischer (African Black Oystercatcher / Haematopus moquini). Mit etwas Glück kann man sie an einigen Stellen sogar in Gruppen beobachten, wie unten auf dem Foto.
Es die einzige Spezies von Austernfischern die in Afrika brütet. Meist sind sie als Pärchen unterwegs und trippeln auf den felsigen Ufern entlang der Küste umher, immer bereit, sich einen leckeren Happen Krebs oder Muschel vom Gestade zu picken. Wir haben sie im De Hoop Nature Reserve, an der Walker Bay und im Goukamma Nature Reserve öfter gesehen. Sogar bei Plettenberg Bay suchten nahe Keurbooms Beach einige Paare nach Nahrung.
Der Name Oystercatcher ist irreführend, denn die schwarzen Vögel mit den leuchtend roten Beinen, Augen und Schnabel ernähren sich vorwiegend von Schnecken, Krebsen, kleinren Schalentieren und Muscheln sowie verschiedenen Würmern.
75% der gesamten Weltpopulation des Black Oystercatcher lebt in Südafrika und an der Küste von Namibia, aber im Jahr 2001 wurden dort weniger als 500 Brutpaare gezählt. Die Art ist akut vom Aussterben bedroht und sofortige Schutzmaßnahmen sind unbedingt erforderlich. Dem wird zum Glück schon Rechnung getragen, im Gaukamma Nature Reserve sind zur Brutzeit weite Strandabschnitte für Besucher gesperrt und sie steht auf der roten Liste. Andererseits scheinen sich einige Exemplare wie beobachtet mittlerweile etwas an Autoverkehr und die Nähe der Menschen gewöhnt zu haben - was die Schutzmaßnahmen nicht überflüssig, sondern zusätzliche Hoffnung macht.
An Sandstränden findet man ein lebendiges Zeichen für einen guten Badestrand: es sind kleine Strandschnecken (Plough Snail - Bullia digitalis) wie die auf den folgenden Bildern. Wo diese Tiere leben, da ist der Strand flach und die Brandung ungefährlich und man kann beruhigt ins Wassser gehen. In allen Grössen bis hin zu ein paar Zentimetern kriechen diese kleinen Tiere mit pumpenden Bewegungen erstaunlich schnell auf dem nassen Sand herum und hinterlassen Schleifspuren wie Architekten eines Irrgartens.
Sie sind die Hygienepolizei am Strand und fressen Aas, zum Beispiel an Land geschwemmte Quallen und Fischabfälle.
An den felsigen Abschnitten der Küste findet man auch die Schalen der Abalone in allen Grössen. Das ist keine Muschel, wie die Schale erst vermuten läßt, sondern eine Seeschnecke aus der Familie der Haliotidae. Das gräuliche Fleisch kann auch roh gegessen werden, daher ist diese Meeresfrucht auch den Sushi-Freunden ein Begriff: In Japan nennt man sie Awabi, auch unter der Bezeichnung Venus Ear sind sie bekannt. Verspeist wird der kräftige Saugmuskel der Abalone, der genau wie anderes Muskelfleisch sehr fest ist.
Die Schnecken werden etwa bis zu 18 cm lang und 13 cm breit, weltweit gibt es über 100 Arten. Sie haben ihren Lebensraum von der Brandungszone bei in Tiefen von etwa 30 m, wo das Seegras üppig wächst das Wasser sauerstoffreich ist. An felsigen Strandabschnitten mit vorgelagerten Kelbwäldern findet man sie, besonders viele haben wir in der Nähe von Danger Point aufgelesen. Die großen Schalen eignen sich als Ablage, Deko oder Aschenbecher, kleine sind hübscher Schmuck, da sie von Natur aus kleine Löscher zum Aufhängen haben. Da es die Schale einer Schnecke ist findet man auch nur in eine Richtung gedrehte Exemplare, es gibt keine passenden spiegelbildlichen Gegenstücke.
Abalone entwickeln bei gemäßigtem Klima und ausreichendem Nachschub an Seegras als Futter auf der Innenseite ein farbenprächtiges Perlmutt. Das Blau, Grün und das Rot der dicken Schichten findet sich bei keiner anderen Muschel oder Meeresschnecke. Diese leuchtende Schicht ist meist kräftig und gut deckend, so bekam die Abalone auch den Beinamen "Opal der Südsee".
Weit verbreitet sind die braunen Muscheln, sie haben im Ökosystem die wichtige Aufgabe das Wasser zu filtern. In Knysna und Umgebung wird die Cape Rock Oyster kommerziell angebaut und in Restaurants serviert.
Muscheln sammeln an den Stränden macht Spass, denn es gibt eine Vielzahl an Formen zu finden. Ganze Muschefiedhöfe fanden wir zum Beispiel am Gerickes Point. Besonders beliebt und Wahrzeichen der Stadt Plettenberg Bay sind die flachen Pansy Shell Urchin(Echinodiscus bisperforatus), die bis zu 90 mm groß werden und oft in Bilderrahmen in Südafrikanischen Badezimmern landen.
Hübsch ist auch die dreieckige Pferdemuschel und die verschiedenen Gehäuse der Napfschnecken. Die winzigen, nur 10mm großen Häuschen der Strandschnecke (African Periwinkle) werden zu allerlei Muschelkitsch und Muschelketten verarbeitet.
Ein Räuber im flachen Wasser ist der Seestern. In Südafrika findet man meist den rot-orangen Red Starfish oder den 20 cm großen Spiny Starfish.
Mit Vorsicht zu genießen sind die durchsichtigen bläuclichen Wesen von ca. 5 cm, die oft auch am Strand angeschwemmt werden. Sie heißen Bluebottle(Physalia pshysaliy) und es ist eine Quallen-Kolonie aus verschiedenen Lebewesen, die bei Berührung brennen - ähnlich der viel größeren und gefährlicheren "Portugiesischen Galeere". Wo sie am Strand liegen oder im Wasser sind sollte man nicht baden.
Ein weiters Gebilde, das man am Strand finden kann ist die vierckige Mermaid's Purse, die Börse der Meerjungfrau. Sie sieht aus wie eine olivgrüne Ravioli aus Algen von etwa 3 cm und hat 4 länglich spizte Ecken, die zu Haken gebogen sind. Diese kleine Tasche enthält kein Geld, sondern Eier kleiner Haie wie dem Shyshark. Rechts ist das Gebilde zu sehen.
Natürlich findet man auch alle Möglichen Arten von Krabben und Krebsen am Strand. Vom Einsiedlerkrebs mit Schneckenhaus, über die dreipunktige Schwimmkrabbe bis hin zur großen, 30 cm erreichenden Schlammkrabbe.
Auch kleine Seeigel-Kalkskelette werden in rosa oder grün angeschwemmt, sie eignen sich leer hervorragend als Dekoration. Leider sind die sehr zerbrechlich und es ist schwierig sie im Koffer heil nach Hause zu bekommen.
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