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Die Gruppe der Geier zählt zu den "Ugly Five", zusammen mit Hyänen, Gnus, Marabus und dem Warzenschein. Augen wie ein Adler und eine Körperhaltung wie der Glöckner von Notre Dame, das ist ein Geier.
Wie ihre nahen Verwandten die Adler, können Geier aus großer Höhe und Distanz ihre Beute erspähen. Zusammen mit Weihen, Bussarden und Sperbern gehören die zur Gruppe der Habichtartigen. Anders als bei Adlern sehen sie die Beute aber auch dann, wenn sie nicht mehr lebt, sich nicht mehr bewegt und meist schon ordentlich stinkt. Geier gehören wie auch Marabus zu den Aasfressern. Sie können sich nich ausuchen was es noch gibt, denn die Leckerbissen vom Kadaver haben andere schon gefressen.
Oft sieht man sie am Himmel über einer Beute kreisen, leider liegt der Kadaver nicht immer einsehbar vom Weg aus weiter im Busch, hinter einem Hügel oder in einer Senke. Dann sieht man die Vögel nur auf den umliegenden Bäumen hocken, wo sie entweder auf eine Gelegenheit zum Fressen warten oder danach in Ruhe verdauen. Die Raubkatzen haben dann ihr Mahl schon beendet und liegen irgendwo faul und vollgefressen im Busch.
Glück hat man, wenn man Geier direkt bei der Landung an einem Kadaver beobachten kann. Ein Geier nach dem anderen fliegt dann an, landet und beginnt gleich mit dem Säubern. Im Flug wirken die Vögel sehr elegant, am Boden hüpfen sie eher unbeholfen herum und beginnen gleich sich mit den Nachbarn um die Beute zu zanken. Rund um den Kadaver wird es eng und enger, clevere Geier schaffen es, ein größeres Teil beiseite zu schleppen und ein Stück weietr zu fressen, allerdings meistens nicht lange ungestört von den anderen.
Unsere schönste Geiersichtung ist auf der Seite Return Africa Pafuri Camp - Makuleke Contractual Park - Game Drives beschrieben, ein paar der dort entstanden Bilder sind auch auf dieser Seite zu sehen.
Fünf verschieden Geierarten sind im Kruger Nationalpark heimisch:
Der Ohrengeier (Aegypius tracheliotus) ist der größte Vertreter seiner Art in der Region. Mit einer Körperlänge von 95–115 cm und einer Spannweite von 250–290 cm zählt er zu den größten Altweltgeiern und zu den größten Greifvögeln überhaupt. Rücken und Oberflügeldecken sind düster braun, Schwingen und Steuerfedern sind oberseits noch etwas dunkler schwarzbraun. Brust und Bauch sind auf weißem Grund kräftig braun gestreift. Der Kopf ist ebenso wie die Vorderseite des oberen Halses unbefiedert, faltig und blassrosa gefärbt. Bei Erregung färben sich die nackten Kopf- und Halsbereiche intensiver rot. Eine braunweiße Halskrause ist angedeutet.
Der Wollkopfgeier (Trigonoceps occipitalis) ist eher mittelgroß, mit langen Flügeln und einem leicht gerundeten Schwanzende. Die Körperlänge beträgt 72–82 cm, die Flügelspannweite 207–223 cm und das Gewicht 3,3–5,3 kg. Der befiederte Teil des Kopfes, der Hals, Unterbauch, Hosen und Unterschwanzdecken sind weiß. Der unbefiederte Teil des Kopfes und des Vorderhalses sind pastellrosa, bei Erregung färben sich diese Bereiche intensiver rot. Die unbefiederten Teile der Beine und die Zehen sind rosa, die kräftigen Krallen sind schwarz.
Dann gibt es noch die Kapgeier oder Fahlgeier (Gyps coprotheres). Die Körperlänge beträgt 95–105 cm, die Flügelspannweite 228–250 cm, das Gewicht 7,1–10,9 kg und die Flügellänge 650–702 mm. Dieser Geier ist insgesamt recht einfarbig und sehr hell beige. Die unbefiederte Haut von Gesicht und Hals sowie ein kleiner unbefiederter Bereich jeweils an der Basis der Halsseiten sind blau, der ebenfalls unbefiederte Kropf ist braun, die nackte Gesichtshaut und der nackte untere Hals sowie die Halsseitenflecke sind rötlich.
Der Weißrückengeier (Gyps africanus) hat eine Körperlänge beträgt 78–90 cm, die Flügelspannweite 197–229 cm, das Gewicht 4,2–7,2 kg und die Flügellänge 550–640 mm. Dieser Geier ist insgesamt recht einfarbig bräunlich, zeigt jedoch weiße Gefiederpartien. Die Haut von Kopf und Hals ist schwarz und mehr oder weniger spärlich weißlichen oder cremefarbenen Federn. Die lockere, dicht flaumige Halskrause ist weiß. Der recht lange und kräftige Schnabel, die Wachshaut, die unbefiederten Teile der Beine und die Zehen sind schwärzlich grau.
Die letzte und markanteste Art ist der Kappengeier (Necrosyrtes monachus) aus der Familie der Habichtartigen und einziger Vertreter seiner Gattung. Ein vergleichsweise kleiner, etwa 60 cm großer Geier mit einheitlichem dunklem Hauptgefieder und einem rosaroten ungefiederten Kopf mit grauer dunenbefederter Rückseite. Seine Flügelspannweite liegt zwischen 155 und 170 cm.
Leider fallen Geier meist den Menschen zum Opfer. 29 Prozent der Geiertötungen werden dem Thema "Taditionelle Medizin" zugeschrieben und die Ausmaße sind erschreckend. Seit der Fußballweltmeisterschaft 2010 hat es sich in einigen krankenm Köpfen festgesetzt, dass man Hirn von Geiern essen muss, um den Ausgang eines Fußballspiels vorhersagen zu können und damit den Einsatz von Wettgeld zu generieren.
Weitere Ursachen für das Verschwinden der Geier sind der Lebensraumverlust, menschliche Störungen, Zerstörung von Brutstandorten, Verluste durch Hochspannungsleitungen und Windparks sowie fehlende Nahrung. An einigen Stellen, wie in den Drakensbergen, werden Geier an speziellen Stellen gefüttert, damit sie an die großen Knochen kommen, die für sie wichtig sind. Auf den Weiden steht in der Regel nicht zur Verfügung, was ein Geier so braucht, nämlich das Aas großer toter Weidetiere.
Einen maßgeblichen Anteil am Verschwinden von Geiern hat Gift. Oft nehem sie das Fleisch von vergifteten streunenden Hunden, Hyänen, Löwen oder Schakalen zu sich. Menschen sehen die Räuber als Nahrungskonkiurenten und wehren sich mit Vergiftung. Die Organisation BirdLife International hat ermittelt, dass bei 61 Prozent aller gezählten toten Geier in 26 afrikanischen Ländern Gift die Ursache war.
Doch es geht noch viel pefider, den es gibt auch die absichtliche Vergiftung der Geier. Und zwar durch Wilderer in Ost- und Südafrika, die es vorzugsweise auf das Elfenbein von Elefanten und auf das Nasenhorn abgesehen haben. Haben sie ihre schrecklichen Taten begangen, dann verwenden sie Gift damit die Geier möglichst noch vor Ort schnell verenden. Denn kreisende Geier sind für Ranger immer ein sicheres Zeichen, dass ein Tierkadaver in der Nähe ist. Das wissen leider auch die Wilderer, die daher ihre Beutetiere bewusst kontaminieren, um sämtliche Geier auszurotten und dadurch einer Entdeckung zu entgehen.
Im Juli 2019 wurden wurden in der Vlakteplaas Section des Kruger National Park die sterblichen Überreste von 119 Geiern gefunden. Sie hatten zuvor von einem toten Büffel gefressen, dem Wilderer das Fleisch entnommen und die Überreste mit Gift kontaminiert hatten. Unter den 119 vergifteten waren 117 kritisch gefährdete Weißrückengeier, 1 Kappengeier und 1 Wollkopfgeier.
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