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FEVER TREE FOREST

Wer in die Pafuri Region kommt, der sieht einiges, was hier einmalig ist. Wir hatten uns besonders auf die Lanner Gorge gefreut. Um so überraschter waren wir, das uns ein anderes Highlight der Region noch viel besser gefallen hat.

Nach einem kurzen Game Drive erschienen die ersten Gelbrinden-Akazien, auch Fieber-Akazie oder Fieberbaum genannt, am Horizont. Der latainische Name lautet Vachellia xanthophloea. Die markante Form und die auffälligen Farben machen ihn in freier Wildbahn auch für den Laien leicht erkennbar. Der Baum ist an seinem geraden, glatten Stamm zu erkennen, der eine ungewöhnliche hellgrüne Farbe aufweist und mit einem feinen gelben Staub bedeckt ist.

Warum heisst er Fieberbaum? Die frühen europäischen Siedler hatten noch keine Ahnung von der Gefahr und der Ursache für Malaria durch Mücken. Siedelten sie in Nähe dieser Baumart war die Umgebung meist feucht und dadurch erhöhte sich das Risiko Malaria zu bekommen erheblich. Der Fieberbaum hat den gleichen Lebensraum wie die Anopheles Mücke und bevorzugt im natürlichen Habitat Feuchtgebiete, weshalb in seiner Nähe das Malaria-Risiko zwar relativ hoch liegt aber nicht von ihm verursacht wird. Der Samen des Baums kann nur keimen, wenn er über eine Woche in Wasser gelegen hat - er benötigt also Überflutungsgebiete, die entsprechend feucht und mückenverseucht sind.

In der afrikanischen Volksmedizin wird aus seiner Rinde sogar ein fiebersenkendes Mittel gewonnen, was die weißen Kolonialherren zur damaligen Zeit aus Unwissenheit aber nicht beachteten. Nicht zu verwechseln sind diese Akazien allerdings mit den nicht verwandten Chinarindenbäumen, die ebenfalls Fieberbäume genannt werden. In diesem Fall liegt der Grund für die Namensbezeichnung aber in der Rinde. Diese enthält Chinin, ein bekanntes historisches Malariamittel.

Anstatt das Wissen der einheimischen Bevölkerung zu erfragen und zu verstehen, verurteilten die Siedler einfach diesen markanten Baum als Auslöser für das immer wiederkehrende Fieber. So erhielt er von den unwissenden Weißen den englischen Namen "Fever Tree".

Wir besuchten hier einige der lichten Wälder, in Richtung Limpopo wurden es immer mehr Bäume. Wir kannten die Bäume schon von der anderen Seite, denn im Kruger National Park wachsen einige dieser schönen Bäume im nördlichen Teil der S63 auf dem Weg nach Crooks Corner. Leider haben sie dort sehr unter der Flut im Jahr 2013 gelitten und auch beim letzten Besuch waren wieder einige umgefallen. Fieberbäume haben ein sehr flaches Wurzelsystem, daher werden sie auch oft von Elefanten umgeworfen.

Dafür gibt es hier auf der Makuleke-Seite Fieberbäume im Überfluss. Dieser einzigartige Wald mit seinen hellgelb leuchtenden Baumstämmen ist der größte seiner Art in Afrika.

Das bevorzugte Habitat dieser Akazienart sind feuchte und warme Standorte in der Nähe von Sümpfen und Gewässern. Die Bäume bilden lichte Wälder mit einer Wuchshöhe von über 25 Metern und sie können eine weit ausladende Krone bilden. Fieberbäume wachsen unglaublich schnell, jährlich etwa 1,5 Meter.

Die goldgelbe bis grünliche und sehr glatte Rinde hat eine einzigartige biologische Funktion. Die Photosynthese erfolgt üblicherweise durch das Chlorophyll in Pflanzenblättern. Der Fieberbaum ist jedoch die einzige Baumart auf der Erde, deren Rinde den Prozess anstelle ihrer Blätter durchführt.

Wo Gelbrinden-Akazien wachsen sind sie meist auch die vorrangige Baumart. Die weißlichen Dornen sind lang, hart und paarig angeordnet.

Sehr schön muss es hier zwischen August und September sein, wenn man vor Ort ist wenn alle Fieberbäume voll in der Blüte stehen. Sie können zwar auch noch bis in den November blühen, leider war es bei unserem Besuch viel zu trocken und die Bäume schon verblüht.

Die gelbweißlichen Blüten bilden kugelförmige Blütenstände, dann duftet der gesamte lichte Wald kräftig weil sie einen süßlichen und sehr angenehmen Duft verbreiten.

Wir konnten hier das Auto verlassen und ein bisschen auf eigne Faust am Rand des Waldes Fotos von der hübschen Rinde machen. Die Makuleke glauben, dass es Ihnen Glück bringt, wenn sie leicht die Westseite eines Fieberbaums reiben und dann die Stirn berühren.

Zahlreiche Vögel waren hier zu sehen, leider flogen sie meist vor uns weg und wir konnten ihnen nicht tiefer in den Wald folgen. Tiere ernähren sich gerne von Fieberbaum. Paviane, Grüne Meerkatzen und Buschbabys genießen den nahrhaften Saft des Baumes, während Giraffen die Schoten fressen. Die jungen Zweige und Blätter schmecken Elefanten, Vögel, Schmetterlinge und Bienen werden von den Blüten angezogen.

Malerisch ist es auch, wenn eine Herde Elefanten oder Büffel im Fieberbaum-Wald steht. Als wir am Nachmittag zu einem anderen Teil des Waldes kamen, sahen wir eine friedliche Elefanten Herde.











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Im Fever Tree Forest

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