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Seit April 2013 gibt es Löwen im Mountain Zebra National Park. Sie wurden hier wieder ausgewildert, nachdem diese Tiere etwa 130 Jahre zuvor in der Gegend ausgerottet wurden. Die Löwen sollen die Nische großer Raubtiere im Ökosystem besetzen und die Anzahl der größeren Pflanzenfresser im Park in Schach halten.
Ein Raubtier-sicherer Zaun, der den Nationalpark umschließt, verhindert schon seit 2007, dass die Raubtiere auf angrenzendes Siedlungsland gelangen können. Dazu wurden vor der Freilassung noch die Picknickplätze umzäunt und man darf seitdem sein Auto nur noch auf eigene Gefahr an einigen Aussichtspunkten verlassen. Auch wegen angriffslustiger Büffel wurde das Wandern im Park mittlerweile untersagt. Nur das Cheetah-Tracking und geführte Wanderungen werden fortgesetzt, angeführt von den sachkundigen Guides des Parks, die in Big-Five-Gebieten trainiert werden.
Die erste einsame Löwin stammt aus dem Karoo National Park außerhalb von Beaufort West, während die beiden erwachsenen Brüder vom Welgevonden Game Reserve in Limpopo hierher gebracht wurden. Alle Tiere konnten sich vor ihrer Freilassung in einem Boma an ihre neue Umgebung und aneinander gewöhnen.
Ein Löwe bekam ein Halsband, damit das Parkmanagement in den ersten Monaten oder Jahren nach der Freisetzung überwachen konnte, welche Lebensräume sie nutzen und welche Arten sie bejagen. So konnte man die Auswirkungen der Löwen auf Beutetiere messen und bestimmen, ob in Zukunft mehr eingeführt werden sollten.
Kurz darauf, im Jahr 2015, schlossen sich zwei weitere Löwinnen der Gruppe an, es waren Schwestern, und drei Jungtiere folgten. Leider hat nicht jeder Besucher das Glück, die Tiere in dem weitläufigen Park zu sehen. Wir hatten es gleich zwei Mal.
Am ersten Tag folgten wir am Morgen dem Ubejane Loop in Richtung Link Road und da waren sie plötzlich: Vier Löwen kamen direkt vor uns seitlich den Hang hinauf und bogen dan auf die Straße ab. Dort liefen sie dann langsam entlang und wir folgtem ihnen mit einigem Abstand. Es handelte sich um eine Löwin mit ihrem schon ziemlich großen Nachwuchs. Diese drei mittlerweile Teenager sind die ersten im Park geborenen Jungtiere, die aber immer noch ihrer Mutter folgen.
Immer wieder verließ eine oder zwei der Vier die Straße, um im angrenzenden Busch Wild aufzuspüren, während die anderen sich gemächlich auf der Strasse weiter bewegten. Im hohen Gras sind die Tiere nur schwer zu sehen, wie man auf dem rechten Foto gut sehen kann. Wir konnten uns die Jagdstrategie gut vorstellen: zwei Löwen laufen parallel zur Straße und scheuchen Beute auf, diese flüchtet und die anderen zwei Löwen etwas weiter vorne haben die Möglichkeit, überraschend von der Seite zu kommen.
Wir folgten der Gruppe fast 20 Minuten alleine, dann tauchte ein anderes Auto hinter uns auf. Darin andere Deutsche, mit denen wir uns dann abwechselten, damit jeder Mal die beste Fotoposition hat. Leider sahen wir meist nur die Hinterteile, nur einmal kam die Löwin seitwärts aus dem Busch direkt auf unser wartendes Auto zu.
Als wir einen kleinen Damm mit Wasserloch erreichten fächerten die vier Löwen erst auf und kreisten die Wasserstelle ein, dann verschwanden alle vier hinter dem Erdwall. Nun waren sie schwer zu beobachten, denn Erdwall und Büsche versperrten die Sicht und alles wenden und umherkurven nutzte nichts. Ab und zu sah man einen Schwanz oder ein Ohr. Als noch mehr Autos kamen, fuhren wir dann weiter, beim Night Drive am gleichen Abend suchte der Fahrer auch an dieser Stelle, doch die Löwen waren verschwunden.
Wir konnten ja nicht ahnen, dass wir die gleiche Gruppe am nächsten Tag noch einmal und noch spektakulärer wiedersehen würden. Nachdem wir nach dem Frühstück im Restcamp ausgecheckt hatten, fuhren wir noch einmal eine Abschiedschleife durch den Park. Zeit hatten wir genug, unser nächstes Ziel an diesem Tag war der Addo Elephant Park.
Als wir auf der Rooiplaat Ebene das Wasserloch erreichten, waren wir weit und breit das einzige Fahrzeug. Plötzlich erschien auf dem Hügel oberhalb eine Löwin. Aufgeregt beobachteten wir das Tier, das aus der Gegenrichtung kam und etwa 10 km weit weg war von dem Platz, wo wir am Tag zuvor die Vier gesehen hatten. Doch es dauerte nicht lange und zu unserer Freude erschienen dann nacheinander auch die drei Teenager auf der Bildfläche. Nun waren wir sicher: es waren die Vier vom Vortag. Mutter, zwei Schwestern und der Bruder.
Sie lagen zuerste eine Weile am Wasserloch, liefen dann direkt vor und hinter unserem parkenden Auto auf die andere Seite. Am Wasserloch waren noch andere Tiere wie Zebras und ein einsames Gnu, das gerade aus einer grösseren Herde verstossen worden war. Da war ganz schön was los bei den Gnus. Das erregte aie Aufmeksamkeit der Löwen und wir konnten beobachten, wie Mutter sich anschlich. Das einsame Gnu war aber misstrauisch und den Löwenkindern wurde es schnell langweilig und sie fingen an miteinander zu spielen.
Das machte das Gnu natürlich nervös und es drehte ab. Leider keine Jagdszene für uns, dafür hatte sich immer noch kein anderes Auto gezeigt. Nach einer guten halben Stunde entschwanden die Vier dann über einer Hügelkuppe in Richtung Tal und waren für uns nicht mehr zu sehen.
Wir freuten uns sehr über diesen tollen Abschluss in einem wunderschönen Nationalpark.
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