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Camping im Davenport Range Nationalpark macht Spaß, vor allem, wenn man hier ganz alleine ist. Als wir ankamen, hatten sich die letzten Besucher ein paar Tage zuvor ins Gästebuch eingetragen. Es gibt 7 Stellplätze mit den in Australien üblichen Holzplattformen und festen Feuerstellen am Ufer des Old Policestation Waterhole. Zwei einfache Toiletten befinden sich einige Meter entfernt auf einem Hügel. Schnell hatten wir uns für den vorletzten Stellplatz entschieden. Hier fanden wir eine ebene Fläche für den Camper, schattenspendende Bäume und direkten Zugang zum Wasser.
Für all diese Herrlichkeit zahlt man 3,30 AU$ pro Person und Nacht, einzuwerfen in die bereitstehende Registration Box. Nach der Ankunft rollten wir die Markise am Camper als zusätzlichen Sonnenschutz heraus und setzten uns ans Ufer. Von den alten Bäumen am gegenüberliegenden Ufer drangen vertraute Töne an Ohr: Schimpfende Wellensittiche. Mit Video und Fernnglas konnten wir sie in Ruhe beobachten. Erst nachdem wir eine Zeit lang pausiert und in unseren Kochutensilien herumgekramt hatten bemerkten wir weitere tierische Nachbarn. In den Bäumen hielten einige Kakadus ihr Mittagschläfchen, eine Ameisenstrasse führte zu einem hohlen Baumstamm und eine Pfeifweihe (Whistling Kite) stieß ab und zu ihren typischen Pfeiflaut aus. Ein stilles, kleines Paradies, in das auch bis zum Abend keine weitern Gäste mehr eindrangen.
Nach einem ausgiebigen Abendspaziergang auf der Suche nach der alten Polizeistation sassen wir ein wenig erhöht am Ufer und schauten uns den wunderschönen Sonnuntergang an. Eine große Gruppe Kakadus zankte sich laut kreischend um den besten Baum als nächtlichen Schlafplatz. Auch bei den Wellensittichen gegenüber gab es noch ein wenig Lärm. Als es ruhig wurde kochten wir uns etwas Leckeres, machten eine Flasche Wein auf und genossen die nächtliche Stille. Später schoben wir die Stühle ins Dunkel, weg vom Camper, und schauten uns den beeindruckenden südlichen Sternenhimmel an. Das ist für uns Outback pur!
Als sich auch am nächten Vormittag noch niemad zeigte beschlossen wir spontan noch eine weitere Nacht an diesem wunderbaren Ort zu bleiben. Schließlich lohnt sich dann ja auch erst die weite und mühsame Anfahrt. Der Rückweg stand uns ja noch bevor, also erholten wir uns tagsüber im Schatten der Bäume und beobachteten die Tierwelt. Der Versuch, baden zu gehen endet mit einem nassen Bein - das Wasser war uns viel zu kalt. Am Nachmittag erkundeten wir die sandige Grasebene am anderen Ufer, immer in der Hoffnung näher an die Wellensittiche heranzukommen. Es war heiß und der nicht ausgeschilderte Weg quer durch den Busch war sehr anstrengend. Also war nach der Rückkehr wieder Nichtstun angesagt.
Am Abend bewölkte es sich ein wenig, also kein Sternenhimmel zu sehen. Eine ideale Gelegenheit für ein schönes Lagerfeuer. Trockenes Holz hatten wir schon gesammelt, also entzündeten wir nach dem Essen die Flammen. So kann man ebenfalls Stunden verbringen: ein Glas Wein in der hand, den Blick auf das flackernde Feuer gerichtet und im Hintergrund die Geräusche der australischen Nacht. Fledertiere flogen fiepend über die Flammen, zahlreiche Insekten wurden vom Feuer angelockt. Einige verbrannten, viele wurden Opfer der nächtlichen Jäger.
Am nächsten Morgen schien zwar die Sonne, aber dunkle Wolken am Horizont versprachen Regen. So beschlossen wir, an diesem Tag die lange Rückfahrt zum Stuart Highway in Angriff zu nehmen und erlebten unterwegs den einzigen Regen im gesamten Urlaub. Im Eifer des raschen Aufbruchs haben wir prompt die Sandnägel und Spannseile für die Markise im Boden vergessen - im Campingladen von Alice Springs haben wir Ersatz kaufen können.
An den Campground im Davenport Range National Park werden wir noch lange denken, besonders wegen der Wellensittiche und der Einsamkeit, die wir sehr genossen haben. Auch der weiteste Weg hierhin lohnt sich...
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