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ADELAIDE

Die Hauptstadt von South Australia, in der 70% der Bevölkerung dieses Bundesstaates leben, erreicht man über viele große Highways. Von Perth im Westen über den Eyre Highway und Alice Springs im Red Centre auf dem Stuart Highway kommt man nach Port Augusta im Norden und von dort über den Princess Highway nach Adelaide. Von Sydney aus kommt man über Broken Hill im Nordosten und den Barrier Highway. Aus dem Osten von Mildura aus führt der Sturt Highway, von Süd-Osten aus Melbourne der Western und der Dukes Highway hierher.

Am Bahnhof halten der Ghan aus Alice Springs und der Indian Pacific aus Perth in Richtung Sydney. Selbstverständlich verbindet der internationale Flughafen Adelaide mit allen australischen Städten und Zielen in Übersee - wobei die meisten Flieger in Syndey noch eine Zwischenlandung machen.

Adelaide nennt sich selbst stolz "Festival City", diese Bezeichnung kommt auch nicht von ungefähr. In jedem geraden Jahr findet im Februar/März hier das gösste Kultur-Festival der gesamten Asien-Pazifik-Region statt. Das Adelaide Festival begeistert immer wieder etwa eine Million Besucher. Das futuristische Festival Centre Ecke North Terrace/King William Street ist seit 1977 ein kultureller Magnet. Der moderne, 20 Millionen Dollar teure Komplex mit den markanten weißen Bauten war 1974 die Antwort Adelaides auf das ein Jahr zuvor eröffnete Opera House in Sydney. Doch während dort der Baumeister Utzon heftig angefeindet wurde, zollte Adelaide dem deutschen Künstler Otto Herbert Hajek viel Applaus für die Gestaltung des Festivalplatzes mit den bunten und abstrakten Plastiken - das Wahrzeichen der Stadt.

Gegründet wurde die Stadt 1836 durch Oberst William Light, heute leben hier ca. 1,1 Millionen Einwohner. Stolz ist man, die erste australische Stadt zu sein, die ihren Ursprung nicht in einer Sträflingssiedlung hat. Der englische Entdecker Matthew Flinders erkundete bereits 1801 dieses Gebiet, doch erst 35 Jahre später folgten die ersten Pioniere. Der erste Gouverneur der Kolonie entwarf mit seinem General-Landvermesser William Light die Siedlung auf dem Reissbrett: Ein Quadrat aus breiten und schmalen Straßen, eingebettet in das grüne Flussufer und einem Park im Zentrum mit vier weiteren kleinen Parkanlagen spiegelbildlich plaziert drumherum. So entstand eine elegante und bei sommerlichen Hochtemperaturen gut durchgelüftete Metropole. Die Stadt wuchs sehr schnell nach der Entdeckung von Silber- und Bleivorkommen in Broken Hill um 1883 und Kupfer in Kapunda um 1884. Adelaide wurde Umschlagplatz für die Ausfuhr der diversen Bergbauprodukte.

Adelaide hat ein mildes, mittelmeerähnliches Klima mit trockenen und warmen Sommern, die Winter dagegen sind regnerisch und kühl. Kaltluftströme aus Richtung Antarktis können manchmal plötzliche Temperaturstürze von über 20°C in wenigen Stunden verursachen.

Stadtrundgang

Wir haben auf dem Weg von den Flinders Ranges zum Murray River nur einen halben Tag in Adelaide Station gemacht, denn nach der Einsamkeit der Flinders ging uns der Stadtverkehr, auch wenn es keine Staus gab, doch ganz schön an die Nerven. Trotzdem: vom ersten Eindruck her ist Adelaide eine sehr schöne Stadt, umfangreiche Shoppingangebote, nette Restaurants und viel Grün sorgen für Flair mit einer gelungenen Mischung aus alter und neuer Bauweise.

Die beispielhafte Stadtplanuung macht eine Orientierung einfach und alle Sehenswürdigkeiten lassen sich bequem zu Fuß erreichen. Ansonsten verfügt Adelaide auch über ein gut ausgebautes Busnetz, ein Tagesticket kostet ca. 5 A$.

Die quadratisch angelegte Innenstadt wurde von vornherein als Geschäftsbezirk geplant. Umgeben ist die City vom gemächlich dahinfließenden Torrens River und ausgedehnten Parkanlagen mit allerhand Vögeln und Ruhebänken. Shoppen kann man am besten am besten in der Rundle Mall und der Adelaide Arcade, einer luxuriösen Shopping-Passage mit dem Flair der Jahrhundertwende, sowie in den umliegenden Fußgängerzonen. Beachtenswert ist auf jeden Fall das Angebot an geschmackvollem Opalschmuck. Selten habe ich so schöne Stücke gesehen wie hier, allerdings hat diese Qualität auch ihren Preis.

Ein Bummel entlang der North Terrace - der vornehmsten Straße der Stadt - führt die Besucher zu vielen wichtigen kulturellen Highlights. Entlang dieser Nobelmeile sieht man Prachtbauten mit glatten Linien der klassizistischen Architektur ebenso wie verspielte gotische und barocke Elemente. Das Festival Centre dagegen ist bunt und modern. Daneben ragen die ultramodernen Bauten des Convention Centre und das Hyatt Regency Hotel in den Himmel. Um die Ecke ist das South Australian Museum mit seinen ethnographischen Sammlungen früher Aboriginal-Kulturen und das Migration and Settlement Museum, alles in moderner Architektur.

Vom nahegelegenen Elder Park starten flache Ausflugsschiffe wie die "Popeye" zu einer 6 Km langen Fahrt auf dem Torrens River. Die Fahrt führt durch schöne Parklandschaften bis zum Zoo.

Im Kontrast dazu stehen die reizvollen Wohnviertel, wie North Adelaide, dort haben wir geparkt, um uns zu Fuß zur nur wenige hundert Meter entfernten Innenstadt begeben. Das untere Bild zeigt eine Reihe der hübschen, victorianischen Häuser die man in diesem Stadtteil rund um den Wellington Square noch viel findet. Zahlreiche Cafes und kleine Restaurants locken die In-People in diesen Stadtteil, ebenso Kunstgalerien und kleine Boutiquen. Die Melbourne Street gehört zu Adelaides feinsten Einkaufsstraßen. Sehenswert ist nahe der Brücke über den Torrens River auch die St. Peter's Cathedral, die nach siebenjähriger Bauziet 1876 fertiggestellt wurde.

Die Künstlerszene in North Adelaide hat im Lauf der Zeit auch das Bild der ganzen Stadt grundlegend gewandelt, Adelaide wird zunehmend kosmopolitischer und der Einfluss vieler unterschiedlicher Einwanderergruppen ist spürbar. Der Lebensstil an sich scheint entspannter, man muss sich nichts beweisen. Die Menschen hier wirkten auf mich insgesamt glücklicher als in Melbourne oder Sydney.

Die Umgebung

Ein großes Plus für Adelaide als Wohnort ist das attraktive Hinterland. Das waldige Mittelgebirge der Adelaide Hills mit dem Hauptort Hahndorf und der Mount Lofty Ranges erhebt sich gleich am Stadtrand. Über steile Serpentinen geht es immer weiter bergauf, oben vom 711 m hohen Mt. Lofty Summit hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt. Ein Ausflug hierher lohnt sich auf jeden Fall. Bei klarer Luft hat man freie Sicht bis nach Kangaroo Island.

Auch zum Meer ist es nicht weit. Eine halbstündige Fahrt mit der alten Straßenbahn aus den 20er Jahren vom Victoria Square zum Badevorort Glenelg, schon ist man am Strand. Die kilometerlangen, sauberen Strände reichen von Marino bis nach Osborn, der Strand von Glenelg ist nur ein Teil davon.

In dem reizenden Seebad nach englischem Vorbild kann man am Nachmittag genussvoll einen Sundowner mit Meerblick schlürfen. Die Holdfast Bay und Glenelg gelten als Geburtsort von South Australia, hier wurde 1836 die Unabhängigkeit des Staates proklamiert.

Viele ausgewanderte Deutsche, Österreicher und Schweizer haben sich rund um Adelaide im Barossa Valley und den Adelaide Hills niedergelassen. Es gibt richtig kitschige Orte wie Hahndorf, 29 Km östlich von Adelaide und im Jahr 1839 gegründet. Hier trifft man dem Vernehmen nach wohl mehr Japaner als Australier. Ein Ort mit Kuckucksuhren und sauerkrautlastigen deutschen Gerichten, wir haben auf dieses einmalige touristische Erlebnis verzichtet.

Mindestens 2 Tage Zeit sollte man sich nehmen für einen Ausflug auf die vorgelagerte Insel Kangaroo Island, die drittgrößte Insel des Kontinents. Sowohl die Naturparks wie auch die Tierwelt dort erschließen sich am besten in der abendlichen und morgendlichen Dämmerung, dafür muss man halt dort übernachten. Das haben wir aus Zeitmangel leider nicht mehr geschafft, es bleibt ein Ziel für die Zukunft.

Links

Einige weiterführende Webseiten auf englisch über Adelaide:

Google Map zum Thema

Adelaide

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