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BROKEN HILL

Broken Hill, ein 24.500-Einwohner-Städtchen mitten im australischen Outback am Silver City Highway, wurde vor allem durch die reichen Bodenschätze bekannt. Silber, Zink, Blei und Zinn werden hier abgebaut. Die Stadt ist das inoffizielle Zentrum des Outback und für viele Australier ein Synonym für "Langeweile im Outback".

Eigentlich gehört die Stadt ja zu NSW, aber die Uhren gehen hier nach South Australia Time. Wichtig: Wenn man Broken Hill von Osten her erreicht, stellt man die Uhr eine halbe Stunde vor. Dies ist bei den Öffnungszeiten mit zu berechnen, sonst steht man wegen der Zeitumstellung eventuell vor verschlossenen Türen.

Etwa 24 Km nordwestlich von Broken Hill liegt Silverton, eine Geisterstadt mit nur noch einer Handvoll Einwohner der ich eine eigene Seite gewidmet habe.

Gleich westlich von Broken Hill liegt die Staatsgrenze nach South Australia und der Dingo-Zaun. Und es gibt überraschend viele Attraktionen in der Stadt und in der Umgebung, die einen längeren Aufenthalt rechtfertigen.

Im Jahr 1999 hatten wir hier für 3 Tage eine nette Ferienwohnung, die über das Broken Hill Tourist and Travellers Centre (Infos siehe unten) vermittelt wurde. 2004 waren wir noch einmal in der Region, dank Allradcamper übernachteten wir in den Nationalparks der Umgebung und versorgten uns im Shopping Center in Broken Hill mit neuen Nahrungsmittel. Hier gibt es wirklich alles.

Die öffentlichen Toiletten im Stadtzentrum verfügen sogar über kostenlose, saubere Duschen. Eine Wohltat, wenn man aus dem staubigen Outback kommt.

In Broken Hill haben sich viele Künstler angesiedelt, es gibt Galerien und Ateliers die sich auf "Wüstenkünsteler" spezialisiert haben und ganz in der Nähe liegt The Living Desert, ein kleines Reservat mit einem Skulpturenpark, dem ich zwei eigene Seiten gewidmet habe. Sehr reizvoll für Fotografen.

Die Innenstadt ist hübsch und lässt sich gut zu Fuß erkunden. Viele alte Gebäude kann man sehen und auf Tafeln ist die Geschichte der Gebäude erläutert. Auch das kuriose Verbotsschild oben fanden wir hier.

Für Eisenbahnfans: "The Indian Pacific", der berühmte Zug quer durch Australien, macht auch Station am Bahnhof von Broken Hill. Hier wird getankt und die Fahrgäste bekommen Gelegenheit, sich die Füße zu vertreten. Sehr wirkungsvoll ist der Kontrast zwischen den Abraumhalden und der polierten Aluminiumoberfläche des Zuges. Da wir gerade auf der Suche nach einem 4WD-Vermieter waren und noch einen Tagesausflug vor uns hatten, haben wir leider nicht ans Fotografieren gedacht... Sehr dumm, da der Zug nur zweimal die Woche fährt!

Weiterführende Einzelseiten zur Umgebung von Broken Hill gibt es zum Mootwingee Nationalpark im Norden und zur Fahrt nach Moodwingee, zu Silverton, zum Kinchega National Park im Süden, zur den Straßen im Osten von Cobar nach Wilcannia und von Wilcannia nach Broken Hill. Ebenfalls einen Bildbericht über ein Gewitter im Ouback. Für australische Verhältnisse ist es von hier aus auch nicht weit bis zur Opal-Buddler-Stadt White Cliffs im Nordosten oder zum Mungo N.P.. Viele Veranstalter bieten organisierte Touren ins Outback bis hoch nach Tibooburra und zu einem Picknick am Dingofence.

Bodenschätze

Überall in Broken Hill türmen sich Abbauhalden, vor allem entlang der Eisenbahnlinie, und die Straßen sind nach Metallen benannt. Der Bergbau ist hier sehr präsent.

Die lokale Bergwerksgesellschaft BHP, die Broken Hill Proprietary wurde 1885 gegründet und hat auf Australiens Weg zur Industrienation eine wichtige Rolle gespielt. Bis heute ist es das wichtigste Firmenimperium im Land und man schürft hier im Gebiet der weltweit größten Vorräte an Silber, Blei und Zink.

Entdeckt wurden die Erzvorkommen bereits im September 1883: Charles Rasp, ein gebildeter Auswanderer aus Deutschland, arbeitetete damals auf der Mount Gipps Schaffarm. Als er mit zwei so genannten "dam sinkers" auf der Suche nach einem guten Platz für eine neue Viehtränke war, welche diese mit ihrem Ochsengespann aushbaggern sollten, entdeckte er aufgrund seiner geologischen Kenntnisse die ersten Anzeichen des Erzlagers. Wo heute Broken Hill steht lies er sich einen Claim registrieren. Der Schotte George McCulloch, damals Manager auf der Schaffarm, befürchtete einen unkontrollierten Run auf seinem Land. So überzeugte er die beiden Dammbauer sowie seine damals vier festen Angestellten, sich zusammenzuschließen. Gemeinsam wurde möglichst viel des umliegenden Landes als Claims registriert und die gemeinsame Auszubeutung gestartet, unter Aufbringung der Summe von 70 Pfund Sterling.

Dieses Syndicate of Seven realisierte nach einem Jahr und dem ersten kleinen Schacht das Potential der Mine. Die BHP wurde im August 1885 gegründet mit der Ausgabe von 16.000 Aktien je 20 Pfund Sterling. Bereits Ende 1885 waren 3.000 Tonnen Silbererz gefördert mit einem Wert von über 42.000 Pfund Sterling. Um die Jahrhundertwende 1900 hatte jeder der ursprünglichen Eigner jeweils eigenes Vermögen von über 100.000 Pfund Sterling - sofern er nicht seine Anteile früh weiterverkauft hatte, wie es drei der sieben Männer getan hatten. Nach heutigem Verständniss waren Charles Rasp und George McCulloch Multimillionäre.

Für Touristen, die nach Broken Hill kommen, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, die Minen zu besichtigen. Besucher in Delprat's Mine, einer BHP Mine, werden bis zu 120 Meter in die Tiefe geführt, wobei manch andere Mine bis zu 1,5 Km tief ist. Die meist 2-stündigen Touren kosten ca. 10 A$, für eine 4 Stunden Tour in die Line of Lodge zahlt man 25 A$. Die Line of Lodge besitzt die längsten Silber-, Blei- und Zinkerzadern der Welt. Dann kann man noch die Day Dream Silver Mine oder die Pinnacles Mine besichtigen, ebenso eine Menge kleiner Museen und Mineral Art Gallerys.

Ärzte und Lehrer

Weltweit bekannt ist der "Royal Flying Doctor Service of Australia" (kurz RFDS). Etliche Legenden ranken sich um die coolen Not-Retter aus der Luft, die in der Fernsehserie "Die Fliegenden Ärzte" in vielen Ländern zu sehen sind.

Die riesigen Entfernungen im Outback sind ein großes Hindernis bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Anfang dieses Jahrhunderts hatte Reverend John Flynn nach dem medienwirksamen Tod des im Outback schwer verletzten Stockman James "Jimmy" Darcy in Halls Creek die geniale Idee der Hausbesuche per Flugzeug und startete 1928 den ersten Luftrettungseinsatz.

Heute sichert diese ur-australisch Institution die medizinische Versorgung der verstreut lebenden Bevölkerung in den riesigen Gebieten außerhalb der Ballungszentren und ist auch im Zeitalter satellitengestützter Kommunikation noch genauso wichtig wie zu Zeit ihrer Gründung: Der Arzt und die Medizin kommt eben nicht per Funkwelle.

  Viele Outback-Bewohner haben ihr Leben den fliegenden Ärzten zu verdanken. Motorrad-Unfälle, Bergwerks-Unglücke, Schlangenbisse, Geburten oder allzu wagemutige und in Folge dessen lädierte Touristen sorgen für Kundschaft. Selbst heute noch beleuchten manchmal nur Autoscheinwerfer den rudimentären Airstrip, von dem oft erst einmal die Kängurus verjagt werden müssen. Landesweit verfügt der RFDS über vierzehn Stützpunkte, von denen aus Einsätze geflogen werden. Einer davon befindet sich in Broken Hill und kann besichtigt werden. Der Radius der Versorgung beträgt ca. 300 Km.

Telefon und Radio sind hier im Outback lebensnotwendig. So kann man in Broken Hill auch die School of the Air besichtigen, eine weiter berühmte Institiution. Ein anderes Problem der abgelegenen Farmen ist nämlich, dass die nächste Schule ebenso weit entfernt ist und daher nur mit großem Zeitaufwand erreichbar. Daher findet der Unterricht nicht nur mittels Selbststudium, sondern auch über die Ätherwellen statt. Die Schulkinder sitzen seit 1951 nicht in einem Klassenzimmer, sondern zu Hause vor dem Funkgerät und lauschen den Worten ihres Lehrers. Der Unterricht findet über eine Funkbrücke statt, dem wohl größten Klassenzimmer der Welt mit Funkradius bis zu 1.600 Km. Die Mehrheit der Schüler lebt auf Viehzuchtstationen. Nach der Einschätzung der Lehrer ist der Schulunterricht für diese Kinder nicht so sehr Lebensnotwendigkeit als eher eine Abwechslung im harten, isolierten Landleben.

Links

INFORMATION CENTRE

Broken Hill Tourist and Travellers Centre

Cnr. Blende and Bromide Sts. Broken Hill

P.O. Box 286

Broken Hill. N.S.W. 2880

Telephone: (08) 8087 6077

Fax: (08) 8088 5209

Öffnungszeiten täglich 8.30 Uhr-17:00 Uhr, außer Christmas Day.

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Broken Hill is the best place to be!

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