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BURG SCHARFENSTEIN

Die Burg Scharfenstein ist auf jeden Fall einen Besuch wert, auch wenn uns der Zusatz Familienburg erst einmal abgeschreckt hatte. Wir haben nicht weit entfernt im kleinen Wolkenstein in einer schönen Ferienwohnung gewohnt und ein Tagesauflug führte uns am letzten Ferientag zuerst hierher.

Geparkt haben wir auf einem Wanderparkplatz in einer Kehre am schmalen Karl-Stülpner-Weg etwas unterhalb im Wald, so waren wir mit wenigen Schritten am Eingangstor zu Burg. Auf dem Weg dorthin kommt man am Sterbeort und am Gedenkstein für das Geburtshaus des Wildschützen Karl Stülpner vorbei. Der Soldat, Deserteur, Wilderer und Held des armen Volkes spielt auch in der Ausstellung der Burg eine wichtige Rolle.

Der Ort Scharfenstein liegt 6 Kilometer südlich der Kleinstadt Zschopau, oberhalb der Ortschaft liegt die Burg Scharfenstein, deren Bergfried als Aussichtsturm genutzt wird. Sie gehört neben Schloss Augustusburg und Schloss&Park Lichtenwalde zu den sogenannten Sehenswerten Drei, von denen wir nun immerhin zwei besucht haben.

Die hübsche mittelalterliche Spornburg, die bereits um 1250 während der Besiedelung des Erzgebirges errichtet wurde, ist Dienstags bis Sonntag von 10:00-17:00 Uhr und iim Winter bis 16:00 Uhr für Besucher geöffnet. Seit 2012 ist die Burg Scharfenstein als "Familienfreundliche Freizeiteinrichtung" durch die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen ausgezeichnet.

Der ursprüngliche Bau wurde um 1250 errichtet. Als Bauherren vermutet man die von Waldenburg, in ihrem Besitz befanden sich Herrschaften Waldenburg, Rabenstein, Scharfenstein und Wolkenstein. Ein zusammenhängendes Gebiet, das von der mittleren Pleiße bis zum Erzgebirgskamm reichte. 9 Dörfer waren den Schlossherren zinspflichtig.

In der Nähe der Burg, im Gänsewinkel, wurde 1762 der als Wildschütz bezeichnete Karl Stülpner geboren. Um sein Leben ranken sich verschiedenste Legenden, die teilweise auch auf und im Umfeld der Burg Scharfenstein spielen. Ihm ist ein Teil der Ausstellung im Museum gewidmet.

Wie immer wechselten im Laufe der Jahrhunderte die Herren auf der Burg, meist mit dem Nachnamen von Einsiedel. Bis 1931 blieb die Burg im Besitz dieser Familie, dann erwarb Fabrikbesitzer Hauptmann Eulitz aus Fährbrücke den Besitz. Durch sein Wirken entstand 1932 eine Vogelschutzwarte. Hunderte Nistkästen wurden in dem zum Besitz gehörenden 325 ha großen Waldgebiet aufgehängt, Beringungen durchgeführt und wissenschaftliche Berichte mit Unterstützung der Chemnitzer Ornithologischen Gesellschaft herausgegeben.

1945 ging dieses Waldgebiet in Volkseigentum über, die Burg wurde zunächst Bergschule der Wismut und 1951 ein Spezialkinderheim für "schwererziehbare" Jungen. Auch später wohnten hier Jugendliche, die im Sinne der DDR-Pädagogik Unterricht bekamen und im Zwei-Schichtsystem eine berufliche Teilausbildung zum Teilefertiger/Montierer im naheliegenden DKK Werk Scharfenstein absolvierten.

Mit der Wende erfolgte die Auflösung des Jugendwerkhofs und Burg Scharfenstein konnte mit der Übernahme durch den Freistaat Sachsen und nach einer Komplettsanierung für touristische Zwecke geöffnet werden.









Rundgang

Ein Rundgang durch die Ausstellung in der Burg Scharfenstein dauert etwa eine Stunde. 8,00 Euro kostet der Eintritt pro Person für Burgmuseum inkl. Turm und Sonderausstellung, alles zusammen werden es dann doch eher zwei Stunden.

So gibt es hier ein durchaus beeindruckendes Weihnachts- und Spielzeugmuseum und eine Ausstellung zur Volkskunst. Auch wenn das nicht ganz unser Thema ist, wir fanden es durchaus beendruckend mit vielen schönen Stücken. Die erste Krise des Bergbaus um 1650 überlebten die Erzgebirgler nur, indem sie in Heimarbeit Holzfiguren herstellten.

Scharfenstein dokumentiert diese erzgebirgische Tradition mit der Sammlung Martin so sorgfältig wie kaum ein anderes Museum.Über 5.000 Exponate, zum Teil von einzigartiger Schönheit und Seltenheit, sind zu bewundern.

Ein Teil der Ausstellung im Burgmuseum erzählt die Geschichte der Burg sowie das Leben des erzgebirgischen Wildschützen Karl Stülpner. Man nennt ihn auch den Robin Hood des Erzgebirges, denn er war der Obrigkeit stets eine Nasenlänge voraus. Besonders ist auch die Ausstellung "Volkskunst mit Augenzwinkern", die zum Berühren, Kurbeln und Ausprobieren einlädt.

Bei unserem Besuch gab es gerade die Sonderausstellung "Mythos Ritter". Sie entführt Groß und noch eher Klein in die mit vielen Sagen und Legenden umwobene Welt der Ritter. Dabei werden verschiedene lebendige Szenerien aus dem Leben eines Ritters wie Ritterschlag, Turnier oder Kampf mit lebensgroßen Figuren gezeigt.

Den Festsaal und weitere Räumlichkeiten kann man für Feiern und Veranstaltungen mieten. Im schönen Trausaal werden Eheschließungen vollzogen.

Vom Innenhof aus kann man den 17 Meter hohen Bergfried besteigen, er wird heute als Aussichtsturm genutzt und bietet einen sehr guten Blick ins Zschopautal.

Nach der Besichtigung holten wir uns im Museumsshop noch ein Eis und verzehrten es im sonnigen Innenhof. Danach machten wir uns auf den Weg ins Sächsisches Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf.









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