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SCHLOSS AUGUSTUSBURG

Das Schloss Augustusburg ist die Krone der Schlösser im Erzgebirge. Wir besuchten es von Sayda aus, wo wir im Hotel Kreutanne wohnten. Für die Fahrt dorthin brauchten wir eine knappe Stunde, direkt nach dem Frühstück fuhren wir gestärkt los.

Zuerst wollten wir an diesem Tag Augustusburg besuchen, dann Freiberg besichtigen und dort dann in die Mineralienausstellung Terra Mineralia gehen. Beides haben wir total unterschätzt, alleine für Augustusburg mit seinen vielen Ausstellungen braucht man fast einen ganzen Tag. So waren wir am Ende des Tages einige Kilometer durch Austellungen gelaufen und hatten leider keine Zeit mehr für die Stadt Freiberg.

Das Schloss Augustusburg gehört zu den Sehenswerten Drei, neben Burg Scharfenstein und Schloss Lichtenwalde. Für alles hatten wir leider nicht genug Zeit, es gibt also viele Gründe noch einmal in diese Region zu reisen.

Die riesige Schlossanlage mit dem quadradischen Zentralbau liegt schon von Weitem sichtbar auf einem 516 Meter hohen Kegel aus Quarzporphyr über dem Zschopautal und ist umsäumt von alten Buchen. Die Wahl des Ortes, an dem der sächsische Kurfürst August sein Schloss zwischen 1568 und 1572 errichten ließ, ist ganz besonders. Durch die Höhe hat man einen wunderschönen Blick über das hügelige Land rundum.

Wir fanden noch einen freien Parkplatz oben neben dem Schloß, um diesen zu erreichen muss man an einer Ampfel warten weil die Strecke einspurig ist. Wenn hier alles besetzt ist, dann gibt es einen weiteren Parkplatz unten am Berg und man muss zu Fuß hier hoch. Oder man fährt mit einer Drahtseilbahn von der Talstation am Bahnhof Erdmannsdorf bis zum Ort Augustusburg hoch und läuft dann noch knapp 10 Minuten zum Eingang.

Wir zahlten die Parkgebühr für 4 Stunden. Genau bei unserer Ankunft wurde der Himmel blau und eine dicke, graue Wolkenbank verabschiedete sich in Richtung Horizont.

An der Kasse kauften wir hier die Schlösserlandkarte Sachsen für 10 Tage, vor Ort gibt es noch 25 % Ermäßigung auf die zweite Karte im Gegensatz zum Onlinekauf. Danach konnten wir bis Urlaubende kostenlos in alle weiteren Schlösser, Burgen und Gärten auf unserer Route, was wir auch ausgiebig genutzt haben. Eine Fotoerlaubnis kostet extra 2,00 Euro, was sich hier auf jeden Fall lohnt.

Angeboten wird hier auch ein HistoPad, für Karteninhaber kostet der nur 3 Euro. Dieser interaktive Tablet-Guide mit Augmented Reality und 3D-Inszenierungen ist eine absolute Neuheit in Deutschland, wir haben uns aber keinen gemietet und sind einfach so durch die Auststellungen gegangen.

Auf dieser Seite sind Bilder von den Außenanlagen am Schloss, der Schlosskerker und von der Ausstellung zur Schloss- und Jagdgeschichte rund um den einmaligen Venussaal zu sehen.

Das war aber nicht alles, man kann hier viel mehr sehen: Ein Kutschenmuseum, ein Motorradmuseum, eine Ausstellung zur Jagdtier - und Vogelkunde. Mehr dazu auf der Seite Ausststellungen und Motorradmuseum.








Venussaal

Vom sächsischen Kurfürst August wurde Schloss Augustusburg als Jagd- und Lustschloss errichtet und dem entsprechend ist auch die Einrichtung hier. Mit Sicherheit betritt man hier eines der schönsten Renaissanceschlösser Mitteleuropas und ein hervorragend ausgestattetes Museum. Das Schloss ist in zwei Bereiche gegliedert, auf flacheren Bergseite im Nord-Nord-West liegt das Hauptgebäude, nach Süd-Süd-Ost schließen sich am Bergrand die Wirtschaftsgebäude an.

Das Hauptgebäude siehr aus wie eine Krone: Vier quadratische Eckhäuser bilden mit schmaleren Zwischengebäuden wieder ein Quadrat und markieren die Bergkuppe. Im Innern geben sie den imposanten Innenhof eines Renaissanceschlosses frei. Im Hof davor befindet sich das Brunnenhaus mit Wasser in 130,6 Metern Tiefe. Daneben die Stallungen mit dem Kutschenmuseum und niedrigere Häuser, in denen heute eine Jugendherberge untergebracht ist.

Das Schlossmuseum überrascht mit einer sehenswerten Ausstellung über die Schlossgeschichte. Da wir uns für die Jagd nicht sonderlich interessieren, wollten wir hier eigentlich nur schnell durchlaufen. Aber der prächtige Venussaal besticht mit seinen Wandmalereien über die Thannhäuser Sage aus dem 16. Jahrhundert, die im deutschsprachigen Raum einzigartig sind und die der Hofmaler Heinrich Göding 1572 auf Anweisung von Kurfürst August von Sachsen geschaffen hat - sehr modern und vielschichtig und wenig kitschig.

Die Art, wie hier die zahlreichen Geweihe aus aller Welt präsentiert werden, hatten wir so bisher auch noch nicht gesehen. Jedes Geweih sitzt auf einem Tierkopf aus Holz.

In den angrenzenden Räumen sind Jagdwaffen, historische Möbel und höfische Kleidung ausgestellt. Die Sammlung historischer Langwaffen mit je nach Zeit geänderten Zündmechanismen ist für Interessierte sicherlich ein Leckerbissen. Hasenhaus auf Augustusburg nennt man diese Ausstellung im 2. Obergeschoss. Hier hatte der Hofmaler von Kurfürst August den Auftrag, in fast 90 Bildern szenisch das private und gesellschaftliche Leben zu beschreiben und Hasen übernehmen dabei die Rolle der Menschen. Nur die Bilderfolge im Hasensaal ist davon bis heute noch erhalten.







Schlosskerker

Im 18. Jahrhundert wurde das Schloss als Jagdbesitz aufgegeben und war Sitz der Verwaltung des Amtes Augustusburg. Es diente dann lange Jahre als Gefängnis. Im Jahr 1920 wurden hier eine Jugendherberge und ein Erzgebirgsmuseum eingerichtet. 2,5 Jahre lang war das Schloss in der Nazizeit ein Außenlager des KZ Sachsenburg.

Im Schlosskerker im Keller demonstriert eine kleine Ausstellung Fakten zur historischen Gerichtsbarkeit anhand von Foltermethoden und Folterwerkzeugen aus verschiedenen Jahrhunderten.

Es ist schon ein bisschen unheimlich hier unten, das Licht ist gedämpft und wir waren zuerst ganz alleine hier unterwegs. Im Kriminalmuseum in Rothenburg ob der Tauber hatten wir ja schon viel zum Thema Folter erfahren, so dass uns die relativ kleine Ausstellung hier nicht so lange fesseln konnte - trotzdem gab es hier für uns noch einiges Neues zu sehen. Und den Schauder des Ortes gab es im Kriminalmuseum auch nicht.




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Schloss Augustusburg

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