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| St. Kassian |
Auch wenn wir 3 Nächte vor Ort waren, Zeit, um uns alles Sehenswerte anzuschauen hatten wir natürlich nicht. Aber da wir die Stadtmaus gestreichelt haben, kommen wir sicher noch einmal hierher.
Direkt neben unserer Ferienwohnung im Stadtturm Regensburg befindet sich der Park und das Schloss der fürstlichen Familie Thurn und Taxis.
Es entstand aus einem ehemaligen Benediktinerkloster aus dem 8. Jahrhundert. Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahr 1808 verloren die Thurn und Taxis das Amt des Prinzipalkommissars und das des Generalpostmeisters. Für diesen Verlust wurden sie vom Königreich Bayern mit Immobilien entschädigt, darunter auch die ungenutzten Stiftsgebäude von St. Emmeram. Das ehemalige Kloster wurde ab 1812 zur Hauptresidenz des Fürstenhauses ausgebaut.
Hier steht man dann vor einem der größten privaten Schlösser in ganz Europa. Es dient heute noch als der Wohnsitz der Familie und beherbergt die fürstliche Verwaltung und die fürstlichen Museen. Dort kann man wertvolle Wandteppiche, Gemälde und hochherrschaftliches Mobiliar bewundern, wir haben das aber nicht besucht, weil wir eher weniger Interesse am früheren Luxusleben einer Fürstenfamilie haben. Schloss und Kreuzgang sind auch nur im Rahmen einer Führung zugänglich und bei strahlendem Sonnenschein haben wir lieber die Altstadt und das Donauufer erkundet.
Offen und für jeden zugänglich ist die nahe Basilika St. Emmeram, der Eintritt ist frei. Diese Kirche war Hauptkirche des Klosters Sankt Emmeram, nach der Säkularisation wurde die Abteikirche dann zur Pfarrkirche der Stadt Regensburg.
Von außen ist diese Kirche eher unscheinbar. Aber die Ausstattung ist prächtig und man wird hier nach dem Eintritt förmlich von Details erschlagen und weiß erstmal gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Putten und Verzierungen sind ja Geschmacksache, aber auch wenn uns eher die schlichteren Kirchen gefallen sind Architektur und Ausschmückung hier doch künstlerisch wertvoll und durchaus beeindruckend.
Der Hochaltar im Stil des Barocks stammt aus dem Jahre 1669. Die Fresken im Mittelschiff stammen von Cosmas Damian Asam und Egid Quirin Asam. Dargestellt ist die Vita des heiligen Emmeram. Es befinden sich hier auch zwei Reliquienschreine, die etwas gruselig gestaltet sind. Man kann auch die Krypta des Heiligen Wolfgang besuchen.
Das große Deckenfresko zeigt den heiligen Emmeram in himmlischer Herrlichkeit. In der Kirche St. Emmeran gibt es 48 Grabdenkmäler. Viele der verstorbenen Personen kamen aus dem Umfeld des Hofes der Fürsten von Thurn und Taxis. Hinzu kommen noch 14 Grabdenkmäler in der benachbarten Pfarrkirche St. Rupert und weitere 35 Grabstätten befinden sich heute im Vorgarten auf dem nach 1806 aufgelassenen östlich benachbarten Rupertifriedhof.
St. Emmeram hat eine lange Orgeltradition, mit repräsentativen und großen Instrumenten: Bereits 1166 gab es in der romanischen Kirche eine erste Orgel. Die heutige aus dem Jahr 1959 ist die zweitgrößte Orgel der Stadt Regensburg, nach der im Dom St. Peter.
Beim weiteren Rundgang durch die Regensburger Altstadt kamen wir auch an der kleinen Pfarrkirche St. Kassian vorbei, sie ist nach der Stiftskirche zur Alten Kapelle die zweitälteste Kirche der Stadt und zählt zu den am frühesten belegten Kirchengebäuden Bayerns. Natürlich haben wir sie ebenfalls kurz besichtigt.
Bereits am 23. August 885 wurden Kirche und Pfarrei von Sankt Kassian urkundlich erwähnt erwähnt. Benannt nach Cassianus, der als erster Bischof von Säben in Südtirol benannt wurde. Er wurde um 305 gemartert und vertrieben, soll danach auch in Bayern gewirkt haben.
Das denkmalgeschützte Gotteshaus besitzt eine reiche Baugeschichte und war in den verschiedenen Epochen Veränderungen unterworfen. Heute dominiert im Innenraum und an der Nordfassade der Rokokostil.
Nachdem notwendige Restaurierungsarbeiten lange Zeit verzögert worden waren, musste im Jahr 2007 aufgrund von Einsturzgefahr mit einer aufwändigen Gesamtrestaurierung begonnen werden. Zunächst erfolgte die aufwändige statische Sanierung, bei der man auf Fundamente der Vorgängerkirche stieß. Bis 2012 schloss sich dann die Außeninstandsetzung an, bis Mitte 2015 wurden Arbeiten im Kircheninneren vorgenommen.
Der Innenraum liegt deutlich unterhalb vom Straßenniveau. Dementsprechend ist die Ausleuchtung des Mittelschiffs verhältnismäßig schlecht, denn das Licht fällt hier nur vom großen Westfenster und von den Chorfenstern herein, so kommen Stuck und Fresken wesentlich schlechter zur Geltung als in einem vergleichbaren, lichten Rokokosaal.
Das größte der insgesamt 13 Wand- und Deckengemälde in der Kassianskirche ist das Deckenfresko im Mittelschiff, das eine Länge von 13,20 Metern besitzt. Es dürfte um 1755 entstanden sein. An den Mittelschiffwänden befindet sich über den Scheidbögen ein sechsteiliger Freskenzyklus von 1754/56 mit alttestamentlichen Szenen. Die drei Deckengemälde im nördlichen Seitenschiff erzählen die Legende des Kirchenpatrons Kassian, auch im südlichen Seitenschiff befinden sich drei weitere Fresken.
Zentrum der Kirche ist der Rokoko-Hochaltar, der sich wunderbar in den Kirchenraum einfügt, oben befindet sich die Figur des Kirchenpatrons St. Kassian. Er ist eine Rekonstruktion des 1759 von Johann Baptist Dirr geschaffenen und 1864 zerstörten Altares, den im Jahr 1908 der Bildhauer Jakob Helmer fertigte. Rechts und links stehen zwei barocke Seitenaltäre.
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