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HOCHBURG EMMENDINGEN

Wir starteten einen Tagesausflug in Waldkirch-Buchholz, dort wohnten wir in der schönen Ferienwohnung Annas Orangerie. Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns auf den Weg in Richtung Sexau und von hier aus führte uns die Route nach nur gut 6 Kilometern Fahrt zur Hochburg bei Emmendingen.

Schnell fanden wir einen Parkplatz am Hofgut Domäne Hochburg. Hier wird auf weitläufigen Acker- und Weideflächen biologisch-dynamisch gemäß den Demeter-Richtlinien bewirtschaftet. Im Tal konnten wir die Ställe der mobilen Hühnerhaltung erkennen und auf dem Hof gibt es einen Warenautomaten mit Milchtankstelle.

Ausserdem befindet sich hier das Landwirtschaftliches Bildungszentrum Hochburg mit Schulbauernhof. Die umliegenden Wiesen begeistern, denn hier hat die Natur noch ihren Platz. Auf der unterhalb der Burgruine gelegenen Streuobstwiese stehen besonders seltene, alte Obstsorten. Während im Supermarkt heute viel zu oft auf Optik gezüchtete Sorten die Regale füllen, dürfen hier noch Äpfel wachsen die Brauner Matapfel, Bohnapfel, Danziger Kantapfel, Emmendinger Aujäger oder Ulmer Polizeiapfel heissen. Im Hofgut werden daraus Säfte in der 1-Liter-Glasflasche angeboten.

Der kurze Fußweg hinauf zur Burg führt an den Wiesen vorbei, hier konnten wir viele Vögel und Insekten beobachten, auch einige Bäume blühten noch wunderschön. Die Sonne kam genau zum richtigen Zeitpunkt heraus.

Die imposante Burgruine ist eine der größten im Oberrheintal und bietet einmalige Einblicke in die Geschichte des Burgen- und Festungsbaus eines halben Jahrtausends. Sie ist ganzjähring tagsüber frei zugänglich.

Sie wurde wurde im 11. Jahrhundert, wohl von Dietrich von Hachberg, gegründet und ist nach dem Heidelberger Schloss die zweitgrößte Burganlage in Baden. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1127 und damals war die erste Burg nur 30x30 Meter groß.

Das Oval der Oberburg bildet den mittelalterlichen Teil der Festung. Der spätere Untere Burghof war ursprünglich der Graben. Wer die Burg betreten wollte, musste durch ein Tor und den Zwinger einmal um die gesamte Ostseite herum, bis er schließlich durch ein weiteres Tor den Oberen Burghof betrat.

Es gab eine Burgkapelle und einen runden Bergfried aus der Stauferzeit. Von hier oben, am Rand des Oberrheintals und heute umgeben von rebenbestandenen Hängen kann der Besucher von dieser exponierten Lage eine spektakuläre Aussicht hinunter in die malerischen Täler und hinauf bis zu den höchsten Gipfeln des Schwarzwaldes genießen.

Hier ist die offizielle Webseite: Hochburg Emmendingen.








Ruinen

Markgraf Georg Friedrich ergänzte die Burg um sieben Bastionen. Die Namen einiger dieser Bastionen nehmen Bezug auf die Schwesterburgen der Hochburg im badischen Oberland: Bastion Rötteln, Bastion Sausenberg und Bastion Badenweiler.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg von 1634 bis 1636 belagert und nach Kapitulation der Verteidiger geschleift. 1660 erfolgte zwar ein Wiederaufbau, aber bereits 1681 wurden die Verteidigungsanlagen der Burg freiwillig zerstört. Frankreich hatte nach dem Frieden von Nimwegen seine Herrschaft bis Freiburg im Breisgau ausgedehnt und die Burg war dem neuen mächtigen Nachbarn ein Dorn im Auge.

1684 zerstörte ein Brand weitere Teile, 1688 besetzten französische Truppen zu Beginn des Pfälzischen Erbfolgekriegs die verbliebenen Reste der Festung und sprengten am 17. Februar 1689 die Ecktürme und einen Teil der Mauern, die noch bewohnbaren Gebäude und die Kellergewölbe.

Seit 1971 wird die Burganlage durch den Verein zur Erhaltung der Ruine Hochburg mit Sitz in Emmendingen und seinen Helfern in ehrenamtlicher Arbeit betreut. Der Verein, seit 2007 Pächter der Ruine, hat sich zur Aufgabe gemacht, die dem Land Baden-Württemberg gehörende Ruine zu erhalten und zu pflegen. Besonders prachtvoll muss einst der Große Saal gewesen sein. Er besaß einen mächtigen offenen Kamin und von den Wandvertäfelungen und Wappenkonsolen sind noch Reste im Burgmuseum erhalten. Das war aber bei unserem Besuch geschlossen, nur geöffnet an Sonn- und Feiertagen von 13:00-17:00 Uhr.

Es wurde immer dunkler am Himmel und es näherte sich ein Gewitter. Im Burgof fanden wir einen Unterstand und warteten den heftigen Schauer in Ruhe ab und beobachteten dabei die Stieglitze im Baum gegenüber. Zeitweise hagelte es sogar und der Wind frischte unangenehm auf. Danach setzten wir die Besichtigung fort und es kam sogar schon wieder ab und zu die Sonne heraus.

Nach dem Rundgang kauften wir dann für die nächsten Tage in der Ferienwohnung noch Weidehuhn-Eier, Rinder-Salami und frische Demeter-Milch. Die war wirklich wunderbar und für diese Qualität zahlt man gerne auch gerne etwas mehr. Naturbelassen und weder pasteurisiert noch homogenisiert wird sie täglich frisch gemolken, mit einem Fettgehalt von derzeit 4,0 % und damit entspricht sie dem höchsten Milchgütestandard. Sehr schade, dass wir so einen Milchautomaten nicht in Köln direkt in der Nachbarschaft haben.

Wem die Aussicht von der Hochburg noch nicht reicht, der fährt oder wandert von hier aus am Besten zum 6 Kilometer entfernten Eichbergturm.








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