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| Rundweg |
Südlich vom Oberen Donautal im Hegau befinden sich zwischen Meßkirch und dem Bodensee einige Baggerseen. Diese sind meist Naturschutzgebiet und wir haben uns spontan für einen Besuch an den Schwackenreuter Baggerseen entschieden. Nachdem wir am Vormittag eine Fahrradtour vom Hotel Neumühle zum Kloster Beuron gemacht hatten, wollten wir nach einer Pause noch irgendwo schön spazieren gehen.
Das aus zwei Teilflächen bestehende, rund 104 Hektar große Naturschutzgebiet Schwackenreuter Baggerseen-Rübelisbach gehört naturräumlich zu den Donau-Ablach-Platten und liegt entlang der einstigen Bahntrasse der Hegau-Ablachtal-Bahn südwestlich von Sauldorf.
Hier befindet sich die Europäische Hauptwasserscheide zwischen Rhein und Donau, beim Spaziergang kamen wir auch an entsprechenden Markierungen vorbei. Sie verläuft durch den Bahnhof Schwackenreute und von dort aus zwischen der Aach und den Schwackenreuter See nach Osten weiter über Eckartsmühle zum Kühnenberg. Ein Damm trennt die Seen, die in den Fluss Ablach münden von der Aach ab. Die Ablach mündet dann bei Mengen in die Donau.
Die größere südliche Teilfläche des 2006 deklarierten und 104ha großen Naturschutzgebietes umfasst den Bereich der Baggerseen, die kleinere nördliche Teilfläche liegt am Rübelisbach in Sauldorf.
Von der Neumühle fuhren wir ca. eine halbe Stunde hierher, vorbei am Campus Galli, einer Karolingischen Klosterstadt bei Meßkirch. Doch zu einem Besuch dort hatten wir weder Zeit noch Lust.
Durch Auskiesung in den 80iger und 90iger Jahren sind hier insgesamt 11 Baggerseen entstanden. Die von uns besuchten Seen auf der Sauldorfer Seite sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen, dieser Bereich stellt heute eine hervorragende Ergänzung zum Naturschutzgebiet Waltere Moor dar. Es sind sechs große und vier kleine Stillgewässer und ein Fließgewässersystem, rundum liegt bewirtschaftetes Grünland. Für weitere 6 Seen weiter nördlich ist ebenfalls ein Naturschutzgebiet geplant.
Ein großer Parkplatz befindet sich direkt neben der noch produzierenden Kiesgrube Mühlingen-Schwackenreute und auf den ersten Blick ist daher eher wenig vom Naturschutz zu sehen. Die Kiesmächtigkeit erwies sich hier als nicht besonders stark, daher endete die Ausbeute zum Jahrtausendwechsel. Das Abbauunternehmen führte eine umfassende Rekultivierungsmaßnahme durch und schon nach wenigen Schritten, vorbei an Feldern, über denen schon zur Begrüßung Rotmilane kreisten, erreichten wir den ersten See.
Als Besucher kann man hier einfach das Grün genießen, man kann Radfahren, Wandern, im Sommer in einem der Seen mit der Nummer 6 Baden und im Winter Schlittschuhlaufen. An den anderen ist das Betreten, Reiten, Campen und Feuermachen untersagt. Hunde sollten angeleint sein und Wasservögel selbstverständlich nicht gefüttert werden.
Die Region ist Brut-, Rast- und Nahrungsgebiet vielfältiger, teils hochgradig gefährdeter Vogelarten. Aussderem Lebensraum für die kleine Flussmuschel, zahlreiche gefährdete Amphibien-, Kleinfischarten und Wasserinsekten.
Schon bei unserer Ankunft entdeckten wir die ersten Libellen und in einem Graben am Straßenrand hüpften Frösche weg. Es gibt hier zwei Aussichtstürme, von denen aus wir aber leider nicht sehr viel gesehen haben. Von der ersten Aussichtsplattform biegt man rechts ab und folgt dem schmalen Wanderpfad, so kommt man zu einer weiteren Aussichtsplattform direkt an der Europäischen Wasserscheide Rhein-Donau.
Zu den zahlreichen Vogelarten, die hier leben, zählen Weiß- und Schwarzstorch, Schwarzkehlchen, Rohrdommel, Feldlerche, Flussregenpfeiffer, Rot- und Schwarzmilan, Rohr- und Wiesenweihe sowie der Eisvogel. Bis auf die Greifvögel am Himmel sahen wir an einem heissen Sommer-Nachmittag davon leider nichts. Dafür muss man früh aufstehen oder in der Nähe wohnen und zu verschiedenen Jahreszeiten hierher kommen.
Wir sahen neben diversen Libellenarten und lauten Teichfröschen auch ein paar Enten, Rostgänse und ein Schwanenpaar mit Nachwuchs. Ein einsamer Haubentaucher zog auf einem der Seen seine Kreise und tauchte immer wieder ab. Im Gebüsch fanden wir noch junge Zaunkönige, die mit hellem Piepen um Futter bettelten.
25 Tagfalterarten sind im Schutzgebiet beobachtet worden, acht davon werden in der Roten Liste gefährdeter Arten Baden-Württembergs geführt. Auch Blindschleichen, Kreuzkröten, Wald- oder Bergeidechsen und Zauneidechsen soll es hier geben.
Der Rundweg führte an kalkreichen Niedermooren und Erlen- und Eschenwälder an Fließgewässern vorbei. Auf dem Damm, der die Seen von der Aach trennt, steht ein Kunstwerk und eine Infotafel zur Wasserscheide, die genau hier verläuft. Die Wasser-Skulptur des Denkinger Kunstschmieds Peter Klink symbolisiert die Trennlinie zwischen den Einzugsgebieten von Rhein und Donau. Diese Wasserscheide ist um 1699 entstanden, weil die Sägewerke an der Stockacher Aach mehr Wasser benötigten. Aus diesem Grunde schufen sie vollendete Tatsachen und verwirklichten einen Mindersdorfer Aach/Ablach-Durchstich und somit einen neuen Verlauf.
Nach dem Spaziergang hatten wir Hunger und das Restaurant in unserem Hotel war an diesem Ruhetag geschlossen. So fuhren wir nach Meßkirch und wollten eigentlich in die dortige Pizzeria, das war aber eine traurige Bude und zudem geschlossen. Zu nobel sollte es mit Wanderklamotten auch nicht sein und auf eine der Dönerbuden hatten wir keine Lust. So landeten wir dann beim Vietnamesen, wo wir uns ein Entengericht schmecken liessen. Das war günstig und o.k., dazu tranken wir ein alkoholfreies Bier und Cola.
Danach ginmg es zurück zum Hotel, wo wir den Abend auf dem Balkon mit Blick auf das Wehr der Donau mit einem Bier ausklingen ließen.
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