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| Abendspaziergang |
Wir haben vier Nächte wunderschön direkt am Donauwehr in einmaliger Lage im Hotel Neumühle gewohnt. Vom Zimmer aus hatten wir den direkten Blick auf den Fluss. Unter unserem Balkon mussten die Kanufahrer ihr Kanu ein Stück um das Wehr herumtragen und es hier wieder ins Wasser lassen. Aus Naturschutzgründen steht privaten Nutzern, den Sportlern sowie den gewerblichen Anbietern nur ein bestimmtes Kontingent an Bootsfahrten pro Tag zur Verfügung, und das auch nur, wenn der Wasserstand hoch genug ist.
Hausen im Tal ist die erste Einstiegstelle für das Kanufahren auf der Jungen Donau, weiter oberhalb ist der Fluss aus Naturschutzgründen komplett für Boote gesperrt. Weitere Einstiegsstellen folgen erst flussabwärts in Thiergarten und Gutenstein hinzu. Sinkt der Pegel im Sommer in Beuron und fällt das Wehr hier an der Neumühle trocken, dann ist Kanufahren untersagt. Unter dem Wehr ist das Flussbett der Donau auf einer Länge von ca. 300 m sehr steinig. Bei besonders niedrigem Wasserstand kann es passieren, dass Kanuten hier kurz aussteigen und das Boot treideln müssen.
Jetzt im Juni konnten wir noch einige Kanufahrer vom Balkon aus beobachten, ebenso die hier vorbeikommenden Wasservögel. Egal ob Blesshühner, Graureiher oder Schwäne mit ihren Kleinen, das Donauwehr zog sie alle an.
Die am häufigsten gefangenen Fische im klaren Wasser sind hier Regenbogenforelle, Döbel, Bachforelle, Rotfeder, Flussbarsch und es gibt noch 10 weitere Fischarten. Am Donauradweg findet man Schilder mit Infos und Bild zu den verschiedenen Fischen.
Schräg gegenüber der Neumühle liegt der Einlauf für den Oberlauf-Kanal des Wasserkraftwerk Thiergarten. Das Kraftwerk selbst liegt über einen Kilometer flussabwärts hinter einer Kurve. Es wurde 1912 errichtet und ist im Besitz der Bundeswehr. Im Jahr 1910 verkaufte das Haus Fürstenberg das Eisenhüttenwerk Hammerschmiede mit Wehranlage, Kanal und Trinkwasserquelle an die Militärverwaltung. Damaliger wie auch heutiger Zweck ist die Trinkwasserversorgung der militärischen Liegenschaften oben auf der Alb: Lager Heuberg, Alb-Kaserne und der Truppenübungsplatz. Hier wird die dazu erforderliche elektrische Energie erzeugt. Der Betrieb erfolgt durch das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Stetten am kalten Markt. Man kann an dem Kanal entlang auf einem Weg durch Wiesen spazieren gehen.
Auch auf dem Donauradweg waren wir oft unterwegs. Zu Fuß in Richtung Thiergarten einmal am Morgen und auf dem Weg zurück von der Wanderung zur Burgruine Falkenstein kamen wir ebenfalls hier vorbei. Am Wegrand gibt es zahlreiche blühende Pflanzen und viele Insekten. Schmetterlinge und Libellen sahen wir hier mehr als genug. Vor allem die hübschen Prachlibellen schwärmten gerade und waren in unüberschaubaren Mengen am Flussufer unterwegs. Obacht: Zecken gibt es hier auch, Hautkontrolle nach dem Wandern nicht vergessen!
In die andere Richtung, nach Beuron und zum gleichnamigen Kloster, machten wir eine schöne Tour mit unseren Fahrrädern, mehr dazu auf der eigenen Seite. Anders als die meisten Radfahrer, die hier alleine oder in Gruppen unterwegs sind und hauptsächlich Strecke machen, hatten wir viel Ziet und haben dabei öfter angehalten und die Aussichten im Oberen Donautal genossen.
Der Donauradweg gehört immer noch zu den beliebtesten Fernradwegen Europas und führt direkt hinter dem Hotel Neumühle vorbei. Als es hier noch Biergarten und Restaurant gab, musste man vor einer Schranke absteigen und ein Stück schieben. Heute rasen die meisten vorbei ohne anzuhalten. Tagsüber ist hier recht viel los, aber wenn es Abend wird kann man hier wunderbar spazieren gehen und trifft oft keine Menschenseele mehr.
Das haben wir nach dem Abendessen sehr genossen und sind oft ein Stück in Richtung Beuron gelaufen. Dabei könnten wir Wasservögel und Insekten entdecken und das Sonnenlicht auf den Felsen am gegenüber liegenden Ufer wurde immer schöner, bis es dann ganz weg war.
Ein idyllisches Fleckchen und an einem Abend sahen wir sogar ein Reh, dass schon bei Einbruch der Dämmerung durstig vom Wald oben hinunter zum Donauufer kam. Ich konnte sogar ein paar Fotos machen, bevor es uns bemerkte und im Gebüsch verschwand.
Nicht weit von der Stelle befindet sich ein Hochsitz, der zur Neumühle gehört. Hier hat Wolfgang Sessler einen guten Platz, um für Nachschub zu sorgen und dann Wildschein und Reh auf der Speisekarte anzubieten. Regionaler geht es nicht.
Wir haben uns an einem Abend bei Dämmerung auch oben in den Hochsitz begeben, in der Hoffnung noch einmal Rehe zu beobachten. Leider ließ sich kein Tier blicken.
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