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Das Schopflocher Torfmoor ist eine landschaftliche Besonderheit im Naturraum Mittlere Kuppenalb, die wir natürlich unbedingt besuchen wollten. Es verdankt seine Entstehung einer wasserstauenden Tonschicht, welche durch die Verwitterung eines Vulkanschlotes entstanden ist. Der Maarsee, der sich über dieser Tonschicht bildete, ist im Laufe der Zeit verlandet und es bildete sich ein Hochmoor, das einzige größere auf der sonst eher wasserarmen Schwäbischen Alb.
Der Abbau des Torfes begann gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Diese Eingriffe, verbunden mit einer großflächigen Entwässerung, führten schließlich zum Ruin dieses einzigartigen Kleinods. 1942 wurde das Moor zu einem Naturschutzgebiet erklärt, nachdem der Schwäbische Albverein bereits 1931 die Überreste des durch Torfabbau und Entwässerungsmaßnahmen nahezu ruinierten Moores aufgekauft hatte.
Obwohl dieses Naturschutzgebiet später noch erweitert wurde, entwickelt sich die moortypische Fauna und Flora weiterhin zurück, da nach wie vor viel Wasser abfließt und der verbliebene Torf stark mineralisiert ist. Die noch zahlreich vorhandenen Gräben begünstigen bis heute die Entwässerung und Austrocknung des Moores.
Leider hatte es im Juni 2023 bei unserem Besuch schon lange nicht mehr geregnet und selbst hier waren jetzt das Gras und die einzige Wasserfläche schon ziemlich ausgetrocknet.
Trotzdem hat uns die Natur hier begeistert und der Abstecher hierhin - nach dem Besuch von Schloss Lichtenstein am Morgen und danach bei den Sinterterrassen der Weißen Lauter - hat sich durchaus gelohnt. Das Moor befindet sich nicht weit entfernt vom Lenninger Ortsteil Schopfloch.
Ausgangspunkt für die kleine Wanderung war für uns der Wanderparkplatz beim Otto-Hoffmeister-Haus mit dem Landgasthaus und Hotel Albengel, in dem wir nach dem Besuch auch im schönen Biergarten zum Mittagessen einkehrten.
Direkt nebenan beginnt nach einigen Metern Straße rechts ab der Bohlenweg ins Moor, von dem aus die besondere Pflanzen- und Tierwelt beobachtet werden kann, ohne dass Besucher die trittempfindliche Vegetation schädigen. Die Landschaft hier ist teilweise offen, teilweise verbuscht oder bewaldet. Für die verkarstete Albhochfläche sind das hier jedenfalls völlig untypische Vegetationsformen mit Pfeifengraswiesen, Großseggen- und Kleinseggenriede, Streuwiesen und Heidelbeer-Kiefern-Wald.
Auch wenn man hier nur die die letzten Überreste dieses Hochmoors sieht, es gab zahlreiche Schmetterlinge, Spanner und Käfer hier, die wir woanders nicht entdeckt haben. Einige konnten wir auch fotografieren. Das war in der Hitze allerdings ziemlich anstrengend. Bis auf ein Stück lichten Wald am Anfang des Weges läuft man hier in der prallen Sonne.
Zu den Besonderheiten der Tierwelt gehören Randring-Perlmutterfalter, Schwarze Heidelibelle und Wanstschrecke, um nur einige charakteristische Vertreter der Insektenwelt zu nennen. Für sie stellt das Schopflocher Moor einen wichtigen Lebensraum dar. Das Schopflocher Moor dient auch als Laichplatz für Berg- und Teichmolch, Erdkröte und Grasfrosch. Letztere sahen wir noch in den letzten Wasserbeständen. Zu den typischen Brutvögeln des Schopflocher Moores zählen Baumpieper, Sumpfrohrsänger, Fitislaubsänger, Dorngrasmücke und Weidenmeise.
Um die degradierten Moorflächen offen zu halten, müssen Flächen mechanisch gepflegt werden. Die Beweidung von Teilflächen durch Schottische Hochlandrinder ist ein wichtiger Teil des Schutzgebietsmanagements im Schopflocher Moor. Lieder waren wir dafür wohl zur falschen Jahreszeit vor Ort, denn wir haben keine Rindviecher gesehen.
Nach dem Spaziergang kehrten wir dann im zünftigen und idyllischen Biergarten "Unter den Linden" ein und suchten uns ein schönes, schattiges Plätzchen. Hier gibt es 100 überdachte und bis zu 600 idyllische Plätze unter knorrigen Bäumen. Das Lokal war gut besucht und wir bestellten uns Wurstsalat und Ochsenmaulsalat und vor allem etwas zu Trinken gegen den Durst. Wäre die Bedienung etwas aufmersamer und schneller gewesen, dann hätten wir sicher mehr konsumiert.
Erfrischt und gesättigt machten wir uns danach auf den Weg zur Besichtigung der Ruine Reußenstein und danach zurück zum Landhotel Winter.
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