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ULRICHSBURG

Von unserer Ferienwohnung Gite de Moulin aus sind es nur wenige Minuten bis zum Anfang vom Wanderweg Trois Châteaux. Er führt zu den drei Burgen, Château du Girsberg, das Château de Saint-Ulrich und das Château du Haut-Ribeaupierre, die hoch über dem hübschen Ort Ribeauvillé liegen.

Man beginnt den Aufstieg über die Jeannelle-Passage entlang der mittelalterlichen Befestigungsanlagen, von denen noch ein Teil der Stadtmauer und einige der Wehrtürme, hier steht der Hexenturm, bis heute erhalten geblieben sind. Oben angekommen biegt man dann gegenüber der modernen Klassenräume des Gymnasiums nach links auf den Hagelpfad ab und geht entlang der Weinberge weiter. Nach einigen Metern steht die Gloriette, ein Aussichtspavillion mit Blick über die Reben und runter zum Ort.

Dieser Wanderweg ist sehr beliebt, daher ist es meist voll und man ist selten alleine. Also am besten früh losgehen und das Wochenende meiden. Der Weg ist steil und es war recht anstrengend, denn wir hatten an die 30°C an diesem Tag. Der erste Teil des Weges und auch die Burgbesichtigungen finden in praller Sonne statt, was am Morgen noch nicht so schlimm war. Nur wenige andere Wanderer waren schon unterwegs und das letzte Stück vor Erreichen der Burg ist besonders steil.

Der gesamte Rundweg "Les trois châteaux de Ribeauvillé" ist 7,34 km lang und man braucht dafür knapp 3 Stunden, wobei eine Höhendifferenz von 400 Metern überwunden wird. Gute Grundkondition und Trittsicherheit sind erforderlich. Wir haben uns für den steilen Aufstieg entschieden, haben dann nur zwei Burgen besucht und sind danach noch weiter zum Kloster Dusenbach gelaufen und von dort zurück zur Ferienwohnung. Dabei waren wir mit Besichtigungen insgesamt 4 Stunden unterwegs. Der Trick dabei: Am Anfang geht es steil zur Sache, nach den Burgen ist es fast eben, und auch nach dem Kloster kommt kein großes Gefälle. In umgekerhter Richtung wäre es schwierig, die steilen und felsigen Passagen bei nachlassender Kondition sicher hinunter zu kommen.

Die Burg Saint-Ulrich liegt auf 530 Metern Höhe und ist die größte und am besten erhaltene der drei Burgen von Ribeauvillé. Sie wurde um die Mitte des 13. Jahrhunderts auf einem Felsvorsprung erbaut und mehrfach erweitert, zeugte so von der Macht der Herren von Rappoltstein, deren Hauptwohnsitz sie bis zu ihrer endgültigen Aufgabe im 16. Jh. war. Von hier aus konnten die strategische Verbindung zwischen der elsässischen Ebene und dem Hochtal von Lièpvre gut überwachen.

Schon um 1084 wurde an dieser Stelle ein Castrum Rapoldestein erwähnt, aber die heutige Ruine stammt aus der Zeit zwischen 1200 und 1230 und der romanische Baustil ist noch sehr gut erkennbar. Dem wurden dann noch Elemente der Gotik und sogar der Renaissance hinzugefügt. Im 15. Jahrhundert war die Burg in Kriegshandlungen mit den Besitzern der nahen Burgen Girsberg und Hohrappoltstein verwickelt. Ab dem Dreißigjährigen Krieg verfiel die Burg.








Aussicht

Als wir oben ankamen, haben wir erst einmal auf der gerade frei gewordenen Bank die Aussicht genossen und danach die immer noch beeindruckende Ruine erkundet. Der viereckige Bergfried ist begehbar und bietet eine wunderschöne Aussicht auf die Rheinebene bis zu den Höhenzügen des Kaiserstuhl und zum Schwarzwald. Direkt unterhalb liegt Ribeauvillé und gegenüber die zweite Burgruine Girsberg.

Am bemerkenswertesten ist der Palas, der aus zwei großen Räumen besteht. Sie liegen übereinander und wurden im Süden durch eine doppelte Reihe von neun doppelbogigen Fenstern beleuchtet. Das Innere der Burg ist durchgehend mit Ornamenten aus rotem Sandstein verziert. In einem Raum sieht man noch die Reste eines romanischen Kamins, der wohl bereits im 11. Jahrhundert benutzt wurde.

Im Jahr 1435 wurde die dem heiligen Ulrich von Augsburg geweihte Schlosskapelle erbaut, in der noch der Altar steht und von der die Burg den Namen trägt. Im Verlies unten verbüßte die durch ihre Schönheit bekannte Kunigunde von Giersberg Ende des 15. Jahrhunderts eine lebenslängliche Haftstrafe. Grund war die Ermordung ihres Gemahles Wilhelm von Hungerstein, sie unternahm mit ihrer Wache mehrere Fluchtversuche.

Eintritt zahlt man hier nicht, die Besichtigung ist frei. Nach dem Rundgang waren es nur wenige Meter bis zur nächsten Burg, der Ruine Girsberg.

Die letzten beiden Bilder der Seite zeigen den Blick hoch zur Burg von unserer Ferienwohnung bei Sonnenschein und bei Regen.










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