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MIRLEFT

Auf dem Weg von unserer Unterkunft Dar Maktoub südlich von Agadir kamen wir zuerst durch den Nationalpark Souss-Massa am Gazellengehege vorbei, das wir am Tag zuvor schon besucht hatten. Daher fuhren wir gleich weiter in den südlichen Teil des Nationalparks und machten eine Pause am bekannten Vogelschutzgebiet der Lagune Massa.

Von hier aus waren es noch 80 Kilometer Strecke - etwa 1,5 Stunden Fahrzeit - zu unserem Tagesziel und dem nächsten Hotel der Reise, dem schönen Dar Najmat in Mirleft.

Die Gegend südlich von Agadir ist aufgrund der hohen Temperaturen ein beliebtes Winterrückzugsgebiet für Europäer, die in ihren Wohnmobilen anreisen. An den bekannten Stellplätzen wird es zur Saison dann voll, eher kein Individualtourismus mehr. Jetzt im Oktober haben wir nur wenige Campmobile gesehen.

Entlang der hier meist flachen Atlantikküste befinden sich nur wenige Ortschaften. Wir fuhren auf der schmalen Provinzstraße P1016 in Richtung Süden. An einigen Stellen wurde diese bereits von Sandverwehungen der nahen Dünen teilweise verschluckt. Die Ränder der Asphaltpiste waren ausgefranst und brüchig, bei Gegenverkehr musste man mit zwei Rädern auf die Bankett ausweichen.

Über Oulad Noumer fuhren wir nach Zaouit Aglou. Hier bogen wir nach rechts ab und erreichten beim Ferienort Sidi Moussa d'Aglou wieder das Meer. Die Straße folgt der Küstenlinie, und wir haben zahlreiche Gelegenheiten genutzt, um kurz anzuhalten und den Anblick der Wellen an der schroffen Küste zu genießen.

Mirleft ist ein Küstenort mit etwas über 5.000 Einwohnern, gelegen in den westlichen Ausläufern des Antiatlas. Die Provinzhauptstadt Sidi Ifni liegt 32 km südwestlich von hier. Das Klima ist beinahe wüstenartig, die ca. 150 mm Regen im Jahr fallen hauptsächlich in den Wintermonaten.

Mirleft war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nur ein kleines Fischerdorf. Dann wurde es von Hippies entdeckt und galt in den 1970er Jahren als Aussteigerdestination. Das zog allmählich auch andere Touristen an, aber der Tourismus entwickelt sich heute schneller. Oft sieht man hier Neubauten und Appartementanlagen. In der Hauptsaison kann es sehr voll werden, vor allem über Weihnachten und Neujahr, wenn viele europäische Touristen kommen, sowie im Juli/August, wenn zusätzlich viele Marokkaner aufgrund des kühleren Seeklimas in Mirleft und Umgebung Urlaub machen.

Das bringt Arbeitsplätze in die Region, denn Landwirtschaft wird hier nicht betrieben und auch der Fischfang spielt kaum noch eine Rolle. Stattdessen durchstreifen Ziegenherden die karge Landschaft. Im Hinterland wachsen zahlreiche Arganbäume, deren Kerne in Kooperativen zu Öl verarbeitet werden.

Die Hauptstraße teilt den Ort Mirleft in eine dem Strand zugewandte Seite, die eher touristisch geprägt ist. Hier haben sich einige Ausländer dauerhaft niedergelassen und betreiben Restaurants, Cafés und Gästehäuser, in denen Gerichte aus der französischen, deutschen, spanischen oder italienischen Küche angeboten werden. Auf der anderen Seite liegt das Zentrum mit den üblichen kleinen Geschäften für den täglichen Bedarf.

Wer einen Panoramablick über den Ort haben möchte, der fährt hinauf zum Fort de Tidli. Es handelt sich um die Ruinen einer französischen Militärfestung, doch leider ist hier nicht mehr allzu viel erhalten. Wir haben diesen Aussichtspunkt nicht besucht.

Die Strände reihen sich hier in den felsigen Buchten wie Perlen auf einer Schnur aneinander. Man kann die Wellen oder die Surfer am Strand von Imin Turga, Aftass, Sidi Mohammed Ben Abdellah, Tamhrouchte oder Sidi El Wafi bewundern. Schwimmen, Surfen, Windsurfen, Angeln oder Strandspaziergänge - alle Aktivitäten am und im Wasser zählen zu den Hauptbeschäftigungen bei einem Urlaub in Mirleft und Umgebung.

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