| Weltreisen | Marokko | An der Küste | Site-Map | HOME |

| Hippies und Luxus |

KÜSTENFAHRT NACH AGADIR

Am Morgen verließen wir nach dem Frühstück unser schönes Riad Mumtaz Mahal in der Küstenstadt Essaouira und holten unseren Leihwagen nach 4 Nächten wieder vom örtlichen Parkplatz ab. Dort hatten wir 120 Dirham für vier Nächte im voraus bezahlt, der Nachtwächter fragte allerdings nochmal nach etwas für sich selbst, mit 20 Dirham war er wohl zufrieden. Tagesziel war das nächste Hotel namens Dar Maktoub im Süden von Agadir.

Eine Fahrstrecke von 193 km lag vor uns, wir hatten entschieden auf der N1 an der Küste entlang zu fahren und nicht auf den Schnellstraßen durch das Inland. Die Hoffnung war, so ein paar Abstecher zum Strand oder zu einem der netten und entspannten Orte am Wegrand zu machen, in denen sich Hippies und Surfer relaxed an der Beachbar treffen.

Leider machte uns das Wetter an diesem Tag einen dicken Strich durch die Rechnung, schon am Morgen in Essaouira war es bedeckt. Hier herrschte aber noch Wind, der den Nebel vertrieb. Am Kreisverkehr am Ende der Promenade fuhren wir rechts ab auf die P2201. Später mündet diese wieder auf der N1 und dieser Straße mussten wir dann nur noch einige Fahrstunden in Richtung Süden folgen.

Zuerst führt die Strecke im Landesinneren durch einige Vororte, in denen sich Hinweise auf erstaunlich viele Unterkünfte befanden. Erst nach 25 Kilometern kurz vor Sidi Kaouki erreicht die Straße wieder die Küste und man kann das Meer sehen. Oder auch nicht, denn hier herrschte Nebel, alles war ziemlich grau. Gut 4.000 Menschen wohnen hier und überall Tourismus mit Kamelen und Pferden am Strand, Quads am Straßenrand und Müll. Beim Vorbeifahren sahen wir viele junge Leute, denn der Sidi Kaouki Plage ist als Spot für Kite Surfing und andere Wassersportarten bekannt.

Weiter führt die kleine Küstenstraße an Arganbaumplantagen entlang in Richtung Süden. Der Nebel wurde immer dicker, denn die Straße verlässt die Küste wieder und mündet in die N1. Jetzt fährt man in die Berge, vorbei an Tisrarine, Lakourb, Tamanar und zahlreichen anderen Orten. Von denen haben wir nicht viel gesehen, fuhren hier fast in den Wolken. Erst bergab lichtete sich der nebel wieder, mit einigen Kehren geht es bei Imzi mit Aussicht auf die Plage Taboga wieder in Richtung Küste.

Mit dem National Park von Tamri im Hintergrund gibt es hier einige schöne Surfstrände. Etwas weiter südlich des im Jahr 1932 erbauten Leuchtturms von Cape Ghir gibt die hervorragenden Wellen von La Bouilloire, ein Surfspot für Könner. Die Wellen der Bouilloire sind senkrecht, rasant und profitieren von einem abseits der Küste gelegenen Kanal. Hier konnten wir mit dem Auto auf einen Parkplatz, genannt Tigrramin Park, direkt an die steile Küste fahren, haben eine kleine Pause gemacht und den Könnern zugeschaut. Als wir nach einer Viertelstunde wegfahren wollten kam hinter einem Stein ein Mann heraus, zog sich eine Warnweste an und verlangte Geld fürs Parken. Mit 5 MAD war er zufrieden.

Am etwa einen Kilometer weiter kann man sich noch einige Grotten ansehen, die direkt neben der Straße liegen.







Hippies und Luxus

Das Wetter wurde leider nicht besser, man konnte zwar wieder etwas sehen seit wir die Berge verlassen hatten, aber es blieb trüb. Jetzt waren es nur noch gut 40 Kilometer bis zu unserem Tagesziel. Es geht vorbei an kleinern Orten die alle auf Surfer ausgerichtet werden, dann folgen immer mehr Hotels und Tourismus an der Küste.

An der Plage Aghroud Nummer 2 fallen direkt viele, sehr bunte Häuser auf. In kräftigen Farben hat man hier alles angestrichen um aufzufallen und Instagramm-Touristen anzulocken. Es wird auch Coloured Village oder Rainbow Village genannt. Der schöne Hauptstrand danach war ziemlich leer, einer der wenigen Strände rund um Agadir welcher noch nicht mit Hotelanlagen zugebaut ist. Leider auch ohne Sonne, so haben wir auf einen Rundgang im Ort verzichtet.

Umso weiter wir nach Süden fahren, desto mehr Hotelbunker und Ferienanlagen säumen den Strand und die Umgebung. Wir nahemn nicht die Ortsumgehung, sondern fuhren weiter geradeaus an der Küste entlang, die man aber nicht sieht. Vor den Bergen des Hohen Atlas liegt dann Taghazout Beach, einer der wichtigsten Surfspots in Marokko. Hier tummeln sich Surfbegeisterte und Badegäste, um sich in dieser Kulisse in die Wellen zu stürzen. Ein kleines Dorf in dem auch ca. 6000 Einheimische Leben, dazu kommen jedoch eine Menge meist junge Touristen. Wir fanden es ziemlich überlaufen und haben auf eine Pause hier verzichtet. Wer Hippie-Charme sucht, der ist hier richtig. Bekannt ist der Ort auch für die Hohe Wahrscheinlichkeit, sich hier eine Magen-Darm Erkrankung zu holen, denn die Abwässer landen wohl ungefiltert im Meer.

Kurz danach weiter südlich folgt dann eine ganz andere Welt, die der Luxushotels und noblen Zufahren mit Wachpersonal. Hier wurde geklotzt, nicht gekleckert und man liest man Namen wie Raddisson Blue, Riu Palace, Hilton und Hyatt. Wer sich in einer Blase ein paar Tage Luxus-Strandurlaub ohne Außenwelt für um die 200 Euro pro Nacht gönnen möchte, der ist hier richtig. Zur Verkehrsberuhigung verläuft die Straße hier in hübschen Schlangenlinien durch eine Parkanlage und hier gibt es auch eine Kläranlage sowie einen großen Campingplatz für Wohnmobile.

Die letzten 25 Kilometer waren anstrengend, vorbei an der weiten Plage Aourir rein nach Agadir. Dabei kommt man am Fischereihafen vorbei, in dem die Boote nach Sorte und Farbe sortiert in ihren Hafenbecken liegen.

Dann einmal quer durch die Stadt, immer geradeaus in Richtung Süden 9 Kilometer auf der N10, hier eine sechsspurige Hauptstrasse mit etlichen dreispurigen Kreisverkehren, denn unser Hotel liegt im Süden zwischen zwei Golfplätzen. Agadir, die "weiße Stadt am Meer", ist mit mehr als 300 Sonnentagen im Jahr ein Urlaubsparadies, wenn man Massentourismus schön findet. Am Abend des 29. Februar 1960 wurde die Stadt durch ein Erdbeben verwüstet, wobei rund 10.000 bis 15.000 Menschen starben, das entspricht einem Fünftel bis einem Drittel der damaligen Bevölkerung der Stadt. Die Stadt ist sehr modern und hat historisch nicht viel zu bieten.

In Agadir gilt relativ wenig von dem, was im sonstigen Marokko gilt. Insbesondere der Urlauberbereich am Strand mit dahinter liegender Promenade und entsprechender touristischer Infrastruktur ist sehr touristisch geprägt und viele reiche Marokkaner haben dort Ferienwohnungen, es gibt im Strandbereich Alkohol an jeder Ecke.

Es führt eine Seilbahn hoch zum Aussichtspunkt der "Antiken Kasbah", die aus einer alten Mauer besteht, es gibt einen Zoo für Nilkrokodile und einen Xtreme Park mit Kartbahn.

Über Reiseveranstalter und örtliche Reiseagenturen werden diverse Gruppen-Ausflüge angeboten: nach Marrakesch, Essaouira, Taroudant oder ins Paradise Valley in die Berge.

Uns hat der Ort gar nicht gereizt, wir haben uns lieber den Nationalpark Souss-Massa mit dem Gazellengehege und dem Vogelschutzgebiet an der Lagune Massa angesehen und deswegen ein Hotel ganz im Süden der Stadt gebucht. Das schlechte Wetter war am nächsten Tag verschwunden.







Video zum Thema

Google Map zum Thema

| Weltreisen | Marokko | An der Küste | Allgemeines | HOME |

| Datenschutz | Impressum |