Auch wenn der Name eher indisch ist, denn Mumtaz Mahal war die Gattin des Shah Jahan, dem Großmogul von Indien. Ihr wurde der Taj Mahal als Grabmal erbaut und sie erhielt von ihrem Gemahl den Namen Mumtaz-i-Mahal, was Auserwählte des Palastes bedeutet.
Hier handelt es sich aber um ein prächtig ausgestattetes marokkanisches Riad am Rand der Medina von Essaouira. Wir hatten hier schon 2020 gebucht und diese Buchung dann 2024 wiederholt, weil es von der Lage, der prächtigen Ausstattung und vom guten Preis-Leistungsverhältnis für uns die passende Unterkunft in Essaouira ist.
Bei der Ankunft wurden wir freundlich an der Rezeption empfangen. Weil wir noch etwas früh dran waren, wurde uns erst einmal Tee und Gebäck im wunderschönen Innenhof serviert und wir warteten kurz, bis unser Zimmer bezugsfertig war.
Dieser Innenhof ist oben mit einem beweglichen Glasdach versehen, das bei Sonne geöffnet und bei Regen geschlossen werden kann. Doch nicht nur hier findet man eine aufwendige Ausstattung von Mosaiken und Fliesen an den Wänden, die Pracht setzt sich in den Zimmern, im Restaurant und im Hammam fort. Man fühlt sich ein wenig wie in 1001 Nacht.
Das Hotel bietet ein charmantes Umfeld und viele Annehmlichkeiten, die einen Aufenthalt hier angenehm machen. Das Personal an der rund um die Uhr besetzten Rezeption spricht Englisch und ist bei Planung von Ausflügen oder Problemen stets ansprechbar.
Im Untergeschoss befindet sich an der Seite ein kleines Libanesisches Restaurant mit wenigen Sitzplätzen, in dem am Morgen auch das Frühstück eingenommen wird. Gäste nutzen ein kostenloses Hi-Speed WiFi im gesamten Haus.
An unserem ersten Abend kam großer Lärm aus der Dachbar vom Haus auf der anderen Seite der Gasse. Hier legte ein DJ auf und es schallte unerträglich durch die Nachbarschaft bis kurz nach Mitternacht. Wir befürchteten schon das Schlimmste, aber in den Nächsten Nächten herrschte dort wieder Ruhe, die Veranstaltung war Teil des Festivalkalenders für Musikveranstaltungen in der Medina.
In der Stadt bekannt und begehrt ist hier der hauseigene schöne Hammam mit anschließender Arganölmassage oder Pediküre. Sehr empfehlenswert und am besten vorab zu buchen. Die Preiseliste mit allen Angeboten liegt im Zimmer aus oder ist an der Rezeption erhältlich. Hier kommen nicht nur Hausgäste, sondern auch Besucher von außerhalb her.
Lage
Die Lage könnte nicht besser sein, in der Rue Youssef El Fassi Nr. 5 am Rand der Altstadt. Wir haben mit dem Leihwagen für 4 Tage auf dem nahen Parkplatz vor dem runden Borj Bab Marrakech geparkt. Das ist der kleinste der Parkplätze dort, der etwas nähere am Hafen hatte zu schlechte Kritiken. Hier bekamen wir mit 30 Dirham die Nacht einen fairen Preis für 4 Nächte und haben das Auto auch in den folgenden drei Tagen nicht mehr bewegt. Quittung gab es allerdings keine.
Am Parkplatz wartete schon ein Träger mit Transportkarre und unser Gepäck wurde darauf für 20 Dirham bis ins Hotel gebracht, während wir hinterher spazierten. Der 10 Minuten lange Fußweg führt durch Grünanlagen entlang an der Stadtmauer und ein kurzes Stück durch die Medina. Hier bekamen wir schon einen ersten Eindruck von den Gassen der Altstadt.
Auch für weitere Unternehmungen ist der Standort des Mumtaz Mahal ideal. Sei es für einen Besuch am Fischereihafen oder am nahen Strand, eine Einkaufstour durch die Altstadt, einen Besuch der alten Befestigungsanlagen oder eine Fototour zu Katzen und Türen.
Zimmer
Es gibt 10 Zimmer im Mumtaz Mahal, die alle unterschiedlich eingerichtet sind, eines schöner als das andere. Man kann sich jedes Zimmer auf der Webseite ansehen. Da ich mich für keines der Designs entscheiden konnte, habe ich die Zuteilung einfach dem Hotel überlassen, in der Hoffnung, dass wir bei 4 Nächten Aufenthalt schon einen schönen Raum bekommen.
Wir bekamen das Zimmer Nummer 10 in der ersten Etage, die Madhur Luxury Suite. Es lag direkt neben dem Aufzug, der war aber so leise, dass wir ihn gar nicht gehört haben. Wenn man ihn benutzt merkt man kaum dass er fährt. Das Zimmer ist sehr geräumig, hier wohnt man auf 40 qm mit Sofa und Schreibtisch. Dazu rechts und links vor dem Bad etwas abgetrennt zwei wunderschöne Schränke mit Spiegeln und viel Platz, in denen sogar die Koffer verschwinden.
Alles ist prächtig ausgestattet und das große 2x2 Meter King Size Bett war bequem. Wir haben wunderbar geschlafen, wurden am Morgen nur durch einen zwitschenden kleinen Vogel geweckt, der öfter mal den Innhof besucht, und natürlich vom Ruf des Muezzin.
Das war auch gut so, denn wie in fast allen Riads gehen hier Fenster und Eingang in Richtung Gallerie und somit zum Innenhof und im Zimmer ist es entsprechend dunkel. Die Klimaanlage funktionierte sehr gut und war leise, sie pustete auch nicht direkt auf das Bett, was sehr angenehm war.
Besonders prächtig gestaltet war die Decke, mit Friesen in 3D und auch der geflieste Fußboden hat uns sehr gut gefallen. Warme Farben sorgen für ein angenehmes Ambiente, den Fernseher hatten wir gar nicht an.
Auch das Badezimmer war prächtig, mit einer Badewanne aus Stein, in der auch geduscht wird. Armaturen und Waschbecken sowie der Spiegel in Gold, wunderschöne Holzarbeiten am Waschtisch und viel Platz als Ablage.
Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt wenn wir von einem anstrengenden Rundgang zurück ins Hotel kamen.
Frühstück
Am Morgen zwischen 8:00 und 10:00 Uhr gibt es hier Frühstück unten im Libanesischen Restaurant. Auch das ist ebenso prächtig eingerichtet wie der Rest des Riad. Alternativ kann man wohl auch oben auf der Dachterrasse essen, aber dort sass bei kühlem Wind niemand.
Die einzelnen Komponenten werden am Tisch serviert. Es gibt Kaffee nach Wunsch in Kannen, Brot, Pfannkuchen und Schokocroissants. Dazu eine kleine Schale mit Obstsalat, Yoghurt im Becher, ein Spiegelei und Marmelade aus der Packung. Dazu etwas Butter. Mehr etwas für die Süßen, wie so oft in Marokko. An anderen Tagen gab es keinen Yoghurt, dafür aber extra Sandkuchen.
Der Kellner schleppte alles auf einem Tablett aus der Küche an den Tisch und spulte routiniert seine tägliche Begrüssung ab. Einmal haben wir nach extra Tomaten gefragt, die wir auch frisch aufgeschnitten aus der Küche bekommen haben.
Essen
Wir waren während unseres Aufenthaltes in Essaouira zwei Mal am Mittag etwas essen und vier Mal am Abend in sechs verschiedenen Restaurants. Meistens haben wir uns dabei für Fischgerichte und Meersfrüchte entschieden. Alle besuchten Restaurants stelle ich Euch ausführlicher auf der Seite Kulinarisches vor, das würde den Rahmen dieser Unterkunftsseite sprengen.
Da wir nicht in der Hauptsaison hier waren, haben wir nur im hochpreisigsten Restaurant La Table By Madada einen Tag zuvor reserviert, das war auch vollkommen ausgebucht. Es liegt in der gleichen Gasse direkt neben dem Mumtaz Mahal. Auch alle anderen von uns besuchten Restaurants befinden sich innerhalb der Mauern der Altstadt, wir haben sie spontan besucht und immer sofort einen Platz bekommen. Das liegt auch daran, dass wir meist so zwischen 19:00 Uhr und 19:30 Uhr Hunger hatten und viele Gäste eher später eintreffen.
Nachdem wir an einem Tag am schönen Strand entlang gegangen waren, machten wir einen kleinen Umweg durch die Neustadt. Denn ich hatte die schöne Patisserie Patachou entdeckt, dort machten wir eine Pause.
Auch wenn uns das marokkanische Gebäck, das man in der Medina kaufen kann, sehr gut gefiel - hier gab es doch ein ganz anderes Angebot. Dazu konnte man nett auf einer kleinen kleinen Terrasse sitzen und sich aus der Auslage eines der köstlichen Törtchen aussuchen, die angeboten werden. Wir bestellten uns 2 Cappuchino, dazu ein Himbeertörtchen und eine Tart Citron. Danach tranken wir noch 2 frische Gläser Orangensaft gegen den Durst. Das kostete zusammen 135 MAD. Dazu noch ein paar Dirham für einen alten, bettelnden Mann mit Krücken, der hier vorbeikam. Die Bäckerei verkauft auch leckere Backwaren wie Baguette und Croissants, was die Expat Gemeinde von Essaouira wohl sehr zu schätzen weiß. Es war ständig etwas los hier.
Fazit
Ein Riad mit wunderschöner Ausstattung und idealer Lage am Rand der Medina. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt.
