| Weltreisen | Marokko | Oasen und Schluchten | Site-Map | HOME |
| Sackgasse |
Drei Nächte haben wir in der L'Ma Lodge in der Palmeraie de Skoura gewohnt. An einem Tag wurde die schöne, im 17. Jahrhundert erbaute Kasbah Amridil besucht und an einem anderen Tag fuhren wir in die nahen Berge des Hohen Atlas.
Auf der sehr guten Asphaltstaße P1502, vorbei an der schönen Kasbah Tiriguioute, verließen wir die Oase von Skoura Richtung Norden. Sobald man keine Palmen mehr sieht, fährt man hier durch trockene Steinwüste, durch die Hirten mit ihren Ziegenherden ziehen. Hier deuten zahlreiche vorislamische Denkmäler und Khettaras darauf hin, dass in dieser Region bereits seit langer Zeit Menschen sesshaft waren.
Am Fuß der Berge liegt der Ort Toundoute in der Region Souss-Massa-Drâa, etwa 72 Kilometer von der Stadt Ouarzazate entfernt. Dies ist kein touristisches Ziel und auf der guten Straße herrscht wenig Verkehr. Auf Google Maps sahen wir links der Straße einen Stausee und einen Fluss eingezeichnet, es war aber rundum alles sehr trocken. Am Ortsrand überquert man das Flussbett.
Wer das authentische Marokko mit traditioneller Lebensweise sucht und weniger überlaufene Orte mag, der ist hier richtig. Es lohnt sich ein Spaziergang, denn hier stehen noch viele Häuser in traditioneller Bauweise, meist aus Lehm und Stroh. Es gibt eine Glaoui-Kasbah und zahlreiche Tighermatin, die festungsartigen Wohnhäuser. Um Skoura, Toundoute und El Kelâa M’Gouna sind die wenigsten dieser einstigen Prachtbauten noch bewohnt. Leerstehende Gebäude, die nicht regelmäßig gepflegt werden, zeigen schnell Spuren der Witterungseinflüsse.
Diese Region am Übergang zwischen dem Hohen Atlas und der Wüste ist geprägt von felsigen Hügeln, grünen Tälern und vereinzelten Oasen. Der Djebel M’Goun ist mit seinen 4.068 Meter Höhe der dritthöchste Berg Marokkos und ragt aber kaum aus dem umliegenden Bergmassiv heraus.
Die Asphaltstraße führt weiter durch ein landschaftlich sehr reizvolles Tal mit kleinen Dörfern und Moscheen. Dann führt die Strecke über trockene Berge ins nächste Flusstal, in dem es schone Höhlenspeicher geben soll. Ab hier zeigte uns Google Maps optimistisch eine Straße über die Berge ins benachbarte Tal der Rosen an. Diese Wege sind aber, wenn überhaupt, nur mit Allrad oder Motorrad zu bewältigen.
Die Dörfer am Wegrand wurden immer malerischer für unser Empfinden, das Leben für die Einwohner in dieser abgelegenen Region sicher härter. Ab und zu sahen wir direkt vor den altertümlichen Lehmbauten am Hang neue Solarpanele stehen.
Irgendwann standen wir dann vor einer Abzweigung kurz hinter dem Dorf namens Ifrane n Ait Zghar. Links ging es weiter auf der P1502, wir bogen nach rechts ab in Richtung Asaka Kantoula. Die felsigen Hügel wurden rötlicher und die Landschaft ist hier sehr beeindruckend. Die Lehmbauten passten sich in ihrer Färbung dem Boden der Umgebung an und wirkten wie in Tarnfarbe, je nach Blickwinkel kaum zu entdecken. Auch hier war die Straße noch sehr gut asphaltiert und wir waren alleine unterwegs.
Von hier aus gabe es laut Google-Maps eine direkte Verbindung zum Tal der Rosen. Das wollten wir uns ansehen, aber als wir am einer Kurve am Ortseingang die Abzweigung suchten, gab es dort eine nur Leitplanke und dahinter sowas wie einen Eselpfad anstatt der auf Google-Maps ausgewiesenen Straße. Keine Option für einen Duster. Eine Horde Kinder stürmte sofort auf das fremde Auto zu. Der Ort war also eine Sackgasse, er liegt in der Nähe wichtiger Wasserquellen, die für die Landwirtschaft hier entscheidend sind. Die Menschen leben hier hauptsächlich von der Landwirtschaft und von etwas Viehzucht. Angebaut werden Getreide, Datteln, Oliven und manchmal Gemüse, je nach Verfügbarkeit von Wasser.
Da wir uns den Ort nicht weiter ansehen wollten und keine alternative Strecke zur Verfügune stand, beschlossen wir notgedrungen, die gleiche Strecke von 50 Kilometern nach Skoura zurück zu fahren.
Google Map zum Thema
360° View zum Thema
| Weltreisen | Marokko | Oasen und Schluchten | Allgemeines | HOME |
| Datenschutz | Impressum |