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Ouarzazate ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegt in der Region Drâa-Tafilalet und hat etwa 71.000 Einwohner. Hier leben fast ausschließlich Berber. Man spricht den regionalen Berberdialekt, Marokkanisches Arabisch und Französisch. Dazu noch oft diverse Fremdsprachen, wenn man im Tourismus arbeitet.
Die Stadt liegt auf auf etwa 1120 m, malerisch zwischen den Gebirgsketten des Hohen Atlas und des Antiatlas. Nach Marrakesch sind es über die N9 200 Kilometer Fahrstrecke über den landschaftlich schönen Tizi n'Tichka Pass.
Aufgrund seiner zentralen Lage ist Ouazarzate eine Drehscheibe für den Verkehr im Süden Marokkos und ein Touristenzentrum. Hier kommen alle durch auf der Fahrt über Aït-Ben-Haddou mit Abstecher ins Tal von Dadés und in die Todra-Schlucht. Dann geht es meistens weiter nach Merzuga oder M`Hamid ins Wüstencamp für eine Nacht.
Die N10 bildet eine große West-Ost-Achse im Süden Marokkos und verbindet Agadir/Inezgane mit Errachidia und Erfoud. Nördlich der Stadt gibt es einen Flughafen.
Während und nach der Kolonialzeit entwickelte sich der schnell wachsende Ort zu einem Zentrum für Verkehr, Handel und Handwerk, dann kamen kamen diverse Dienstleistungseinrichtungen im Ausbildungs- und Gesundheitswesen sowie im Bank- und Versicherungsgewerbe hinzu. Auch als Drehort von Filmen spielt Ouarzazate eine große Rolle, mehr dazu auf meiner Seite Atlas Filmstudios, die wir hier besucht haben.
An der N9 zwischen Aït-Ben-Haddou und Ouarzazate findet man einige Shops, in denen Keramik verkauft wird. Auch wir haben hier gehalten und etwas gekauft, in diesem Shop gibt es auch Stücke mit einer speziellen grünen Glasur und es gibt auch moderne Designs neben den tradionellen. Schöne Fossilien oder Kristalle kann man hier ebenfalls bekommen.
Durch die junge Geschichte der Stadt ist das Stadtbild leider nicht historisch geprägt und somit weniger für den Tourismus von Interesse - umso mehr jedoch für die touristische Infrastruktur. So haben wir hier mal den örtlichen Supermarkt Carrefour besucht, um ein paar Snacks zu kaufen. Das Angebot für Expats war schon sehr gut, aber hier staunten wir über die Preise. Es gibt Franzsische Kekse, Ritter Sport Schokolade, Alkohol und eine Frischetheke. Aber ein Salakis Schafkäse sollte hier 9 Euro kosten.
Am Stadtrand von Ouarzazate liegt eine eindrucksvolle Kasbah, die im 18. Jahrhundert erbaute und bis ins 20. Jh. erweiterte Kasbah Taourirt. Sie war eine Residenz der mächtigen Glaoui-Berber, die einst die gesamte Region südöstlich von Marrakesch beherrschten. Während der Zeit des französischen Protektorats verbündeten sich die Glaoui mit den Kolonialherren und erhielten zum Dank den Titel "Pascha von Marrakech".
Es handelt sich um eine der besonders großen Wohnburgen, innerhalb deren Stampflehm-Mauern auch heute noch Angehörige des Haouza-Stammes leben. Mittendrin der Palast des El Haouzi, des Stammesfürsten. Etwa ein Drittel dieses Palastgebäudes ist heute öffentlich zugänglich. Wir sind hier vorbeigefahren und haben leider nur Fotos von außen gemacht.
Auf dem Weg zum nächsten Hotel, der L'Ma Lodge in der Oase Skoura, haben wir noch einen Abstecher gemacht. Kurz nachdem wir die Stadt Ouarzazate verlassen hatten, gab es auf der linken Seite eine schmale Abzweigung. Sie führt vorbei an einem Berg oder Felsen namens "E.T. Head" und endet irgendwo an Andachtsstätten in einer Sackgasse. Hier war niemand unterwegs, wir waren das einzige Auto und zogen alle Aufmerksamkeit der mindestens 6 Militärposten auf uns, die uns hier beim Vorbeifahren beobachteten.
Denn auf der anderen Seite liegt das große Solarkraftwerk in Ouarzazate, auch bekannt als Noor Ouarzazate, ist eines der größten Solarenergieprojekte der Welt. Noor steht für in der arabischen und persischen Sprache sowie Urdu für das Wort Licht. Leider kann man es nicht besichtigen, aber wir hatten auf eine nette Fotoposition gehofft. Wir sahen aber nur Spiegel von der flachen Seite und Zäune.
Das Noor-Solarkomplex umfasst insgesamt vier Phasen (Noor I bis IV) und hat eine geplante Gesamtkapazität von etwa 580 Megawatt. Dies reicht aus, um etwa eine Million Haushalte mit Strom zu versorgen. Es ist eines der größten Solarkraftwerke der Welt und ein wichtiger Schritt zur Reduktion von Marokkos Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Noor Ouarzazate spielt eine wichtige Rolle in Marokkos Plan, bis 2030 52 % des Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen zu decken. Das Projekt ist nicht nur ein technologisches Vorzeigeprojekt, sondern hat auch große wirtschaftliche und soziale Bedeutung für die Region. Es schafft Arbeitsplätze und unterstützt die lokale Wirtschaft und Infrastrukturentwicklung.
Noor I, II und III nutzen CSP (Concentrated Solar Power) mit Parabolrinnenkollektoren und Turmkraftwerkstechnologie. Diese Technologie ermöglicht es, Energie auch nach Sonnenuntergang zu liefern, denn sie verwendet dabei thermische Energiespeicher aus geschmolzenem Salz. So kann Hitze für die Stromproduktion in der Nacht gespeichert werden.
Noor III ist besonders beeindruckend, da es ein Solarturmkraftwerk ist, das Sonnenlicht mit Hilfe von beweglichen Spiegeln auf einen zentralen Turm konzentriert. Diese Technologie ermöglicht eine besonders hohe Effizienz und Speicherfähigkeit. Leider war die Anlage nicht in Betrieb und alle Spiegel standen waagerecht.
Noor IV setzt auf Photovoltaik (PV), die Sonnenlicht direkt in Strom umwandelt.
Am besten kann man sich die ganze Anlage auf Google Maps ansehen, siehe unten.
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