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Die Geschichte des Nationalparks ist kurz erzählt: Früher befand sich ein erst 1986 eingerichteter Nationalpark namens Vaalbos National Park in der Nähe von Barkley West etwa 52 km nördlich von Kimberley. Die Anwohner wollten aber das Land, das unter der Apartheid-Regierung zwangsenteignet wurde, wieder zurück haben und reichten 1997/98 Klage ein. Daraufhin suchte die Organisation South African National Parks (SANParks) alternative Orte für einen neuen Nationalpark und das Gebiet südwestlich von Kimberley wurde am Ende ausgewählt. Es ist eine ehemalige Jagdfarm mit dem Namen Wintershoek Safaris, hier gab es wenig Störungen durch menschliche Eingriffe oder Bergbauaktivitäten.
Die erwähnte Klage war erfolgreich und nach umfangreichen Verhandlungen konnte mit der Umsiedlung von Tiere vom alten in den neuen Park begonnen werden werden. Der Kaufvertrag für Wintershoek Safaris wurde am 15. Juni 2006 unterzeichnet. Bis Oktober 2006 musste der Umzug von 863 Tieren von Vaalbos in den neuen Park bewerkstelligt werden, weil es danach für so eine Aktion zu heiß geworden wäre. So gingen Büffel, Breit- und Spitzmaulnashörner, Kuhantilopen, Leierantilopen, Spießböcke, Elenantilopen, Zebras und Pferdeantilopen auf die Reise in den neuen Park, der zur Zeit eine Größe von mehr als 19.000 Hektar hat. Das Gebiet soll aber nach Möglichkeit noch erweitert werden.
Weitere 388 Tiere wurden von Vaalbos aus in andere Nationalparks umgesiedelt. Sie leben heute im Tankwa Karoo National Park, im Augrabies Falls National Park, im Addo Elephant National Park im Süden und im Mapungubwe National Park im Norden. So kann sich der Genpool der dortigen Arten verbreitern und für eine gesunde Population sorgen. Der Park soll in Zukunft als Schutzgebiet und als Genpool für seltene Tierarten geführt werden, damit Bestände in anderen Schutzgebieten aufgefrischt werden können. Erst 2012 hat man wieder die hier ursprünglich beheimateten Red-billed Oxpecker ausgesetzt. Die Vögel wurden vom Kruger National Park hierher geflogen und fühlten sich gleich heimisch. Wir haben leider keinen gesehen.
Die Besucher können im Mokala National Park inzwischen zahlreiche Tierarten bewundern. Unter anderem leben hier Breit- und Spitzmaulnashorn, Büffel, Leierantilope (Tsessebe), Pferdeantilopen (Roan), Bergriedbock, Giraffe, Oryxantilope (Gemsbok), Elenantilope, Zebra, Kuhantilope (Red Hartebeest), Streifengnu (Blue Wildebeest), Weißschwanzgnu (Black Wildebeest), Kudu, Strauß, Steinbock, Ducker und Springbock.
Wir konnten beim ersten Besuch einmal eine Familie Nashörner sehen, die Tiere waren allerdings recht scheu und hielten sich stets hinter Gebüsch versteckt. Beim zweiten Besuch im Jahr 2012 hatten wir noch einmal das Glück, Bilder davon auf der Seite Sichtungen. Und beim dritten Besuch im März 2024 haben wir noch viel mehr Rhinos gesehen.
Eindrucksvoll war die Vielfalt der Antilopen, wir konnten alleine 12 verschiedene Arten fotografieren. Bekannt ist der Park auch für die Leierantilopen (Tsessebe), die hier sehr häufig vorkommen und den etwas größeren Kuhantilopen (red hartebeest) sehr ähnlich sind.
In Mokala wurden auch spezielle Fortpflanzungsprojekte für seltene und besonders wertvolle Arten angefangen. Vaalbos war schon bekannt für seine großen Herden von Pferdeantilopen (Hippotragus equinus) und in Mokala lebt heute mit 170 Tieren die größte Populationen in Südafrika. Sie ist nach der Elen-Antilope mit einem Gewicht von 270 Kilogramm und einer Schulterhöhe von 1,40 Metern die größte Antilope. Leider haben wir nur wenige Exemplare davon gesehen.
Auch Rappenantilopen und Quaggas, Urzebras ohne Streifen am Hintern, werden hier gezielt gezüchtet. Die Büffel sind alle gesund und ohne Krankheitserreger. Nur die Raubtiere fehlen hier leider völlig, keine große Katze, welche die Population ein wenig dezimieren könnte.
Auffallend in Mokala war die große Anzahl an Warzenschweinen, die bei unserem Besuch im März fast alle Jungtiere hatten. Überall im Gras sah man die aufrechten Schwänze der fliehenden Schweinchen.
Ebenfalls sehr auffallend waren die vielen Spinnen, die von Baum zu Baum riesige Gemeinschaftsnetze gewebt hatten. Beim letzten Besuch sahen wir auch seltenere Tiere wie Löffelhunde und auffallend viele Schakale und Mungos.
Auch die Vogelwelt ist in Mokala üppig vertreten. Besonders im feuchten Gebiet nahe der Mündung des Vaal- in den Orange-River haben sich viele seltene Vogelarten angesiedelt. Wir konnten neben zahlreichen kleinen Vögeln in einem Baum sogar einen Milchuhu (Bubo lacteus) entdecken. Weitere Bilder von Tieren, die wir gesehen haben, finden sich auf den Seiten der Rundwege Kameeldoring Loop, Matopi Loop und Tsessebe Loop.
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