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Nachdem wir in Kapstadt bisher immer in unserem Lieblings-Vorort Constantia gewohnt haben, waren wir 2017 dann im benachbarten Newlands. Alle schwärmen von Camps Bay, aber das gefällt uns gar nicht. Viel zu dicht bebaut, zu viel "High Snobiety" und zu viel Verkehr. Trotzdem wollten wir auch mal mit Meerblick wohnen und entschieden uns 2018 dann für Hout Bay und das Cap Serein Guesthouse.
Durch den Ort waren wir bisher immer, meist vom Chapman´s Peak Drive kommend, nur durchgefahren.
Der kleine Fischerei- und Touristenort liegt malerisch an der gleichnamigen Bucht. Die wird im Osten vom Chapman’s Peak und im Westen vom 653 Meter hohen Karbonkelkberg und dem mit 331 Metern kleineren, aber auffällig geformten The Sentinel begrenzt. Schon früh wurde die strategisch gute Lage des Ortes von den Europäern erkannt.
Johan van Riebeeck bezeichnete die waldreiche Bucht als Houtbaaitjen, das bedeutet Holz-Bucht. Die einst üppigen Wälder sind schon lange verschwunden. 1873 entdeckte man in den östlichen Constantiabergen Manganvorkommen, die in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg abgebaut wurden. Die landschaftliche Schönheit der Hout Bay ist geblieben.
Im Ort gibt es zahlreiche Gästehäuser, auf einer Seite des Ortes liegen prächtige Villen oben am Hang und die ganz Reichen wohnen um die Ecke im kleinen Llandudno. Surfer zieht es ebenfalls in den Ort, denn das vor der Bucht liegende Dungeons Riff gehört zu den weltweit 16 anerkannten Surfrevieren mit Großwellen. Bis zu 15 m hohe Wellen sind hier schon gemessen wurden.
Hier im Ort haben sich auch besonders viele Deutsche niedergelassen. Das Zentrum von Kapstadt ist mit der blauen Linie des Sightseeing-Buses oder mit dem Auto nach 30 Kilometern zu erreichen.
Am Rande von Hout Bay befindet sich, wie in fast jeder südafrikanischen Gemeinde, ein Township, hier namens Imizamo Yethu. Ursprünglich sollten hier einmal 3.000 dunkelhäutige Südafrikaner im einst rein weißen Hout Bay leben. Inzwischen sind es rund 21.000 Menschen auf einer Fläche von 18 Hektar. Das sind gerade einmal ein Dutzend Fußballplätze.
Die Ungleichheit gegenüber den angrenzenden reichen Wohngebieten sorgt für ein hohes Level an Kriminalität und ein noch höheres Maß an Unzufriedenheit der Bürger. Einbrüche und Raub sind hier leider inzwischen Alltag, dem enstprechend sollte man sich auch als Tourist nicht zu leichtsinnig bewegen. Nach Einbruch der Dunkelheit an den Strand zu gehen oder alleine auf entlegenen Wanderpfaden zu laufen sollte tabu sein. Inzwischen hat Hout Bay aber auch eine gut organisierte Neighborhood Watch.
Ein Teil der oben erwähnten informellen Siedlung ist im Jahr 2017 abgebrannt, genau an dem Tag sind wir damals mit dem Flugzeug angekommen und haben die Rauchwolken rund um den Tafelberg aus der Luft gesehen. Zwei Tage lang wütete das Feuer und 10.000 Menschen wurden obdachlos. Seitdem kommt es immer wieder zu Protesten, denn trotz vieler Sach- und Geldspenden ist die Lage vieler ehemaliger Bewohner bis heute noch immer katastrophal.
Der Strand von Hout Bay besteht aus feinem, weißen Sand und besticht durch seine malerische Lage. Zum Entspannen gibt es aber schönere Strände ein der Umgebung, zum Beispiel in Clifton, Camps Bay oder Llandudno. Über die Jahrzehnte entwickelte sich der kleine Hafen zu einem bedeutenden Standort der südafrikanischen Fischindustrie, und auch heute noch ist die Fischfabrik am südwestlichen Ende des Hafens sicht- und riechbar.
Hout Bay ist ein Zentrum des Hummer- und Snoek-Fangs. An der Pier liegen malerisch diverse Fischkutter, die täglich ihre Fänge anlanden. Man kann die Fischer beim Ausladen ihres Fanges beobachten, leider waren wir nicht zur richtigen Tageszeit vor Ort. Gefangen werden auch Tunfisch, Langusten und Hechte.
Der Fischereihafen verleiht dem kleinen Küstenstädtchen eine lebendige Atmosphäre, aber längst ist auch hier der Tourismus der Hauptwirtschaftszweig. Schon im Jahr 1984 erhielt Hout Bay die erste Mariner’s Wharf des Landes, noch lange vor Eröffnung der Victoria & Alfred Waterfront. Das Vorbild kam aus Kalifornien: Die "Fisherman’s Wharf" in San Francisco. Von der kleinen Waterfront aus kann man Bootstouren in die Bucht oder zu Duiker Island für Robben-Sichtungen buchen. Das haben wir in diesem Jahr gemacht, mehr dazu auf der Duiker Island.
Es gibt ein Fischrestaurant im Hafen, das bietet frische Meeresfrüchte und ist sehr beliebt. Im Erdgeschoß gibt es einen einfachen Fischimbiss für den kleinen Hunger zwischendurch und rundum kann man an vielen Ständen Souvenirs kaufen.
Am Ende der Straße, die am Hafen entlang führt, befindet sich das beste Sea Food Restaurant "Fish on the Rocks". Das soll einen Besuch wert sein, wir haben es leider nicht ausprobiert. Von außen ziemlich oll, aber nirgendwo soll es den Fisch frischer geben und nirgendwo sind die Fish&Chips englischer. Zu Fuß sollte man die abgelegene Strecke zwischen Mariner’s Wharf bis hierher aus Sicherheitsgründen lieber nicht laufen.
Schräg gegebüber liegt der schöne Bay Harbour Market, dessen Besuch wir sehr emppfehlen können. Eine Mischung aus Kunsthandwerk, Kleidung und einem sehr guten Food Market. All das unter einem Dach, so dass sich der Besuch auch bei schlechtem Wetter lohnt.
Die einst verlassene Fabrik ist heute die Heimat von über 100 Händlern, die pro Monat über 24.000 Besucher aus aller Welt anlocken. An den Wochenenden gibt es hier Live Musik und man trifft interessante Menschen aller Altersstufen und Kulturen, die einkaufen, probieren, lachen, essen, trinken und Freunde treffen.
Uns hat es hier sehr gut gefallen. Die strengen Auflagen für die Händlerauswahl auf dem Markt, auf dem nur die innovativsten und kreativsten Händler ihre Ware präsentieren können, haben sich bewährt. Man findet viel Geschmackvolles wie Vintage-Kleidung, natürliche Stoffe, Drucke, Silberarbeiten, antike Sammlerstücke, Lederwaren und Kunsthandwerk. Wir konnten nicht widerstehen und haben auch einiges eingekauft.
Auf dem Food Markt tranken wir frisch gepressten Saft und entdeckten das beste Biltong, das wir bisher in Afrika hatten. Frisch und weich, Rind und Kudu und es wurde vom Verkäufer auf Wunsch auch vakumiert für den Transport nach Hause.
Leider konnten wir nicht alles probieren, dabei schauten die Kuchen und Törtchen mehr als verlockend aus und auch das angebotene frisch gebackene Brot hätten wir gerne ein paar Tage später gehabt, als wir anfingen unser Frühstück selbst zu machen. Es gibt hier Pizza und tunesisches Essen, Craft Beer und natürlich auch Seafood.
Freitags ist Late night von 17:00 bis 21:00 Uhr, Samstag und Sonntag ist von 9:30 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet. Geschlossen ist nur Weihnachten und am Sonntag des Cape Argus Radrennens. Direkt gegenüber bewachen einige alte Kanonen des ehemaligen westlichen Forts die Bucht.
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