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FUMAROLAS LAGOA DE FURNAS

Früh am Morgen fuhren wir von unserer Ferienwohnung in Caloura in Richtung Osten, denn laut Wetterbericht sollte es ein schöner Tag mit viel Sonne werden. Das muss man auf den Azoren direkt ausnutzen, falls der Blick zum Himmel die Vorhersage bestätigt. So fuhren wir mit Sonne los, die Straße führt aber hoch in die Berge über Furnas und kaum waren wir auf halber Höhe, fuhren wir in dichtem Nebel und die Wolken hingen tief.

Da es noch sehr früh war, entschieden wir uns spontan für einen Besuch der Fumarolen am nördlichen Ufer des Lagoa de Fogo. Das war eine sehr gute Entscheidung, denn es war kaum jemand vor Ort. Kaum waren wir auf dem Parkplatz, da verschwanden die letzten Nebelwolken und die Sonne kam heraus, was besonders schön war, denn um diese Zeit sind die Dampfschwaden der Fumarolen noch am besten zu sehen. Wir waren später mittags noch einmal am Südufer unterwegs, da konnten wir kaum etwas vom Wasserdampf sehen.

Trotz der frühen Stunde stand natürlich schon jemand am Eingang und kassierte 3 Euro Eintritt pro Person, einen Platz auf dem großen Parkplatz konnten wir uns dann aussuchen.

An dessen Größe und an den öffentlichen Toiletten daneben kann man abschätzen, was hier zur Hochsaison los sein muss. Wir genossen die Dampfschwaden, die in der kühlen Luft noch über die Landschaft zogen und fotografierten erst einmal den Wasserfall. Dem kann man auch mit einer Wanderung durch den benachbarten privaten Parque da Grená näher kommen. Das kostet 10 Euro extra Eintritt, aber da erst um 9:30 Uhr geöffnet wird, wollten wir später noch einmal hierher kommen. Das haben wir am Ende aber dann doch nicht mehr geschafft.

Die Fumarolen gehören zu den geologisch aktivsten und touristisch spannendsten Orten der Insel. Aus heißen und dampfenden Erdöffnungen treten hier Schwefeldampf, Wasserdampf und vulkanische Gase aus. Typisch ist der Geruch nach Schwefel, der fauligen Eiern ähnelt, verursacht durch Schwefelwasserstoffgas aus dem Erdinneren. Es hat hier aber nicht ganz so schlimm gerochen wie zum Beispiel auf der Vulkaninsel White Island in Neuseeland, dafür aber etwas stechend nach Schwefeldioxyd - zumindest war das unsere Einschätzung.

Fumarolen entstehen durch das Nachglühen vulkanischer Aktivität, denn Furnas liegt in einem aktiven vulkanischen Komplex mit heißen Quellen, meist leichten Erdbeben und geothermischer Aktivität.

Am Nordufer des Lagoa das Furnas konzentrieren sich zahlreiche dieser Dampfaustritte, weitere findet man kostenlos mitten im Ort Furnas - mehr dazu auf der Seite Caldeiras. Sie sind teilweise kochend heiß mit bis über 90 °C an der Oberfläche. Dazu kann man auch einige dampfende und blubbernde Schlammlöcher sehen.

Die Einheimischen nutzen diese Erdwärme für ein einzigartiges Gericht: den Cozido das Furnas, ein Eintopf aus Fleisch, Wurst, Kohl, Möhren und Kartoffeln. In einem tiefen Erdloch wir er hier im heißem vulkanischen Boden gegart, das dauert 6–7 Stunden. Ab etwa 12:00 Uhr kommen die Männer aus den Restaurants und hohlen ihre Töpfe, um den Inhalt dann den Gästen zu servieren. Das ist natürlich ein beliebtes Schauspiel und mit Reisebussen ist dann hier zu rechnen.

Die lokale Restaurants haben alle ihre eigenen, beschrifteten und reservierten Löcher, z. B. "Tony’s", das bekannteste und das mit den meisten Töpfen hier vor Ort. Hölzerne Wege führen an den dampfenden Löchern, brodelnden Schlammlöchern und den Cozido-Kochstellen vorbei.








Boote und Katzen

Der angrenzende See füllt einen explodierten Kraterkessel, aber die letzte größere Eruptionen fand vor rund 500 Jahren statt. Heute gibt es am Ufer einen Kanuverleih, der aber früh am Morgen auch noch nicht besetzt war. Es gibt auch einige Bänke und Picknickplätze, aber der See liegt in einem Vulkankrater auf ca. 600 m Höhe und in einer Senke, die Feuchtigkeit sammelt. Das Gebiet rund um Furnas gehört zu den regenreichsten Mikroklimata der Azoren und im Gras am Ufer konnten wir kaum laufen und sind fast versunken, so nass und sumpfig war dort alles. Hier gibt es jährlich über 200 Regentage und einen Jahresniederschlag von etwa 1.500 bis 2.000 mm. Das sieht man auch an den Bäumen, die zahlreiche Flechten tragen.

Einige Enten und Gänse warteten am Ufer auf spendable Gäste neben einer Saftbar, die serviert frische tropische Säfte und Pina Colada, mit und ohne Alkohol, in einer Ananas.

Ganz beonders faszinierten uns die Katzen. Die dampfenden Felder und der warme Boden ziehen einige von ihnen an, vor allem bei kühler oder feuchter Witterung. Sie legen sich gern auf warme Steinplatten oder in den windgeschützten Bereichen rund um die Erdspalten. Die dampfenden Zonen bieten Wärme, Rückzugsorte und relativ wenig Störung durch Hunde oder andere Tiere.

Durch die vielen Touristen werden Katzen hier wohl oft gefüttert oder finden Essensreste. Sicher werden die pelzigen Models ziemlich oft fotografiert und ich konnte natürlich auch nicht widerstehen.










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