| Weltreisen | Azoren | São Miguel | Rund um Furnas | Site-Map | HOME |

| Am Seeufer |

LAGOA DAS FURNAS

Der Lagoa das Furnas (Furnas-See) liegt etwa 2 km außerhalb des Ortes Furnas. Es ist ein Kratersee mit ebenen Spazierwegen, einigen Picknickplätzen und Bänken und dem Vulkanpanorama der Caldera rundum. Mit einer Wasserfläche von 1,93 km² ist er der zweitgrößte See der Insel und der Azoren.

Am Nordufer befinden sich die Fumarolas Lagoa das Furnas mit den Cozido-Kochplätzen und der Parque da Grená, die ich schon auf einer eigenen Seite vorgestellt habe.

Wir sind an einem anderen, wunderbar sonnigen Tag noch einmal nach Furnas gefahren und haben am Südufer geparkt. Die Anfahrt von Caloura nach Furnas und die Ausfahrt Richtung Norden ist eine der landschaftlich schönsten Strecken auf São Miguel. Kurz nach Água de Pau beigt man auf die EN1-1A in Richtung Vila Franca do Campo und Furnas ab. Unterwegs hat mna mehrfach Ausblicke auf das Meer, Kühe auf Weiden und Bananenplantagen.

Danach biegt man ab auf die EN2-2A in Richtung Furnas, diese Straße führt in vielen Kehren bergauf in Richtung Furnas durch dichte Wälder. Kurz vor dem See wird aus der glatten Asphaltfläche altes und holpriges Kopfsteinpflaster. Eine der schönsten Alleen auf der Insel.

Wir fanden auf Anhieb einen Parkplatz in der Nähe vom Südufer. Das erste, was man sieht, wenn man die Straße auf dem Zebrastreifen überquert, ist eine Figur aus Holz namens "Gandalf of Furnas". Man sieht sofort, warum.

Kurz danach gab es einen kleinen Stand, an dem man sich frische, ausgehöhlte Ananas kaufen konnte, die mit Pina Colada - mit und ohne Alkohol - gefüllt war. Die umliegenden Papierkörbe quellen dann über von weggeworfenen leeren Ananas.

Nur ein kurzer Spaziergang und man erreicht die Ermida da Nossa Senhora das Vitórias, eine Neugotische Kapelle aus dem 19. Jahrhundert. Sie wurde zwischen 1877 und 1888 erbaut vom wohlhabenden José do Canto, ein prominenter Landbesitzer und Botaniker. Er gab den Bau als Glaubensakt in Auftrag, um seine schwerkranke Frau Maria Guilhermina zu heilen. Der französische Architekt André Breton entwarf die Kapelle, und einheimische Maurer führten das Basaltmauerwerk aus. Sie stellt eine verkleinerte Ausgabe der Kathedrale von Chartres dar.

Leider verstarb José do Canto 12 Jahre vor der offiziellen Einweihung der Kapelle am 15. August 1888. Er wurde zusammen mit seiner Frau hier begraben. Die Kapelle liegt direkt am Ufer im dichten Grün und ist sehr fotogen.

Auch vom gegenüber liegenden Miradouro Pico do Ferro oben auf dem Kraterrand ist sie zu sehen. Die Umgebung aus alten Bäumen, Moosen und Farnen zeigt, wie feucht es hier oft sein kann. Die Kapelle wurde 2001 aufgrund ihrer historischen und architektonischen Bedeutung als Eigentum von öffentlichem Interesse anerkannt. Auf dem Kirchturm wächst Gras und die Spatzen haben sich hier zum Brüten niedergelassen.

Kurz dahinter kann man dann gegen Eintritt seit dem Jahr 2014 den Jardim da Lagoa das Furnas besuchen, eine Parkanlage rund um die Kapelle. Ein zehn Hektar großer Waldgarten mit Jahrhunderte alten Kamelien und hoch aufragenden Mammutbäumen. Ein 2 Kilometer langer Weg führt zum Wasserfall Salto do Rosal.

Da wir danach noch den Terra Nostra Park besuchen wollten, hatten wir keine Lust auf einen weiteren Botanischen Garten am gleichen Tag. Ausserdem wurden dort gerade Arbeiten durchgeführt mit einer lauten Motorsäge und in einem offenen, qualmenden Feuer Grünschnitt verbrannt. Wenn ich es richtig verstanden habe, kommt man wohl nur so gegen Eintritt in die Kapelle hinein, vom Weg aus ist der direkte Zugang versperrt.








Am Seeufer

Mit etwas Glück sieht man hier auch Reiher oder Enten am Ufer, wenn man dem Spazierweg weiter folgt. Dabei kommt man an zwei schönen Gebäuden vorbei in denen man auch wohnen kann: die Casa dos Barcos und die Casa da Lagoa.

Die Eigentümer errichteten die Casa dos Barcos ursprünglich als Landhaus, später bauten sie das Gebäude in eine Ferienanlage für den ländlichen Tourismus um.

Das Casa da Lagoa, ebenfalls eine Touristenunterkunft, ist der ehemalige "Fischerpavillon". Ursprünglich wurde er als französisch-schweizerisches Chalet gebaut, das sich an der romantischen Architektur der damaligen Zeit orientierte. In beiden Häusern wohnt man naturnah direkt am Seeufer. Wenn am Abend die Besucher weg sind, ist es sicher sehr viel ruhiger hier.

Noch etwas weiter befindet sich auch das moderne Centro de Interpretação Ambiental das Furnas, ein kleines Infozentrum mit Ausstellung zur geologischen und ökologischen Bedeutung der Region Furnas.

Hier genossen wir die Ruhe der Umgebung, es gibt einige Picknickplätze und Bänke als Schaukel in großen Bäumen aufgehängt. Wenn man hier einen Platz erobert hat, kann man mit Blick auf den See die Seele baumeln lassen und den frechen Azoren-Finken zuschauen. Sie haben wenig Scheu hier und hoffen auf Picknick-Brösel unter den Bänken.

Danach folgt noch eine weitere Übernachtungsmöglichkeit am See, die Quinta D'Água.

Will man den ganzen See umrunden, so braucht man ca. 2,5-3 Stunden dafür. Vom Baden wird aufgrund der schlechten Wasserqualität abgeraten. Der See liegt zwar in einem Landschaftsschutzgebiet,ist aber dennoch in keinem guten Zustand. Die Viehwirtschaft und Gülledüngung auf den umliegenden Flächen, die in Richtung See entwässern, führt zur Überdüngung des Seewassers, da es keinen Abfluss gibt.

Die zuständigen Behörden haben in den letzten 10 Jahren immer wieder hunderte von Hektar Land aufgekauft, um es aus der Düngung herauszunehmen, dies hat aber im Gegensatz zum Lagoa Azul bei Siete Cidades erst zu einer geringen Verbesserung geführt. Das kann man am Algenbewuchs und den Schlieren auf der Wasseroberfläche gut erkennen, auch das Tiefenwasser ist stark getrübt. Man kann sich am Nordufer aber immerhin ein Tretboot ausleihen und ein paar Runden auf dem Wasser drehen.









Google Map zum Thema

360° View zum Thema

| Weltreisen | Azoren | São Miguel | Rund um Furnas | HOME |

| Datenschutz | Impressum |