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| Besonderheiten |
Furnas ist ein Kurort, der in der Caldera eines längst erloschenen Vulkans rund 270 m ü. d. M. liegt und auf allen Seiten von bis zu 760 m hohen, bewaldeten Kraterwänden umgeben ist. Besiedelt wurde das Tal von Furnas bereits im 16. Jahrhundert, als der Inselgouverneur Dom Manuel da Camara 1513 die ersten Häuser errichten ließ.
1630 kam es zum bisher letzten Vulkanausbruch im Krater von Furnas mit über 200 Todesopfern. Danach war die Gegend lange Zeit menschenleer, denn die Angst bei der Bevölkerung saß tief. Es kamen aber neue Siedler zurück ins Tal, als das Land wieder fruchtbar wurde und neue Straßen wurden im Jahr 1682/1683 im Auftrag von Baron Larangeiras gebaut.
Zusammen mit der Sete Cidades zählt dieses Dorf wegen seiner heißen Quellen, dem nahen See und der grünen Umgebung zu den Motiven von São Miguel, die in keinem Prospekt fehlen dürfen.
Jesuitencönche machten das heilsame Wasser aus Furnas bekannt, aber erst im 18. Jahrhundert bauten sich die Orangenbarone hier prunkvolle Herrenhäuser, Villen und Sommerresidenzen. Auch die vielen schönen Gartenanlagen stammen allesamt aus dieser Zeit. Schon im 19. Jahrhundert kamen Kurgäste sogar aus England in das schmucke Örtchen und so mancher hat sich hier auch niedergelassen.
Das Tal hat ein eigenes Mikroklima, dessen Luftfeuchtigkeit und mittlere Temperatur über den Durchschnittswerten der Insel São Miguel liegen. Die Kraterwände halten den Wind ab und so ist es hier sehr oft wolkig und feucht. Aber nur so können hier verschiedene Arten wie Zedern und Araukarien wachsen, die sonst in dieser geographischen Breite nicht gedeihen würden.
Das Ortsgebiet Furnas erstreckt sich über eine Fläche von 34,4 km² und hat eine Bevölkerung von knapp 1.400 Einwohnern. Die Haupteinnahmequellen sind Landwirtschaft und Tourismus. Der Boden ist äußerst fruchtbar und Wasser gibt es genügend, noch bis vor 20 Jahren waren hier einige Wassermühlen in Betrieb.
Die bekanntesten Attraktionen sind die insgesamt 23 warmen bis heißen Mineralquellen und Caldeiras genannte Fumarolen mit bis zu 98 Grad Wassertemperatur.
Der 176 ha große See Lagoa das Furnas ist wegen der zahlreichen Fumarolen an seinem Rand bekannt.
Der Botanische Garten Terra Nostra mit seinem Thermalbecken liegt hinter dem gleichnamigen Hotel und gilt als sehr wichtige und viel besuchte Touristenattraktion. Es gibt auch noch kleinere Thermalbecken im Ort verteilt, die privat betrieben werden.
Das Zentrum von Furnas ist geprägt von einer ganzen Reihe von Einbahnstrassen, am besten läßt man sich von Google Maps zum kostenlosen Parkplatz leiten, um dann das Zentrum zu Fuss zu erkunden. Im Zentrum liegt die Hauptkirche, die Igreja de Nossa Senhora da Alegria. Umgeben von Restaurants wie dem Tony´s, kleinen Cafés, Läden und dem Postgebäude. Sie ist die Pfarrkirche des Ortes und Mittelpunkt der religiösen Gemeinschaft.
Baubeginn war das Jahr 1901, danach gab es Verzögerungen durch zwei Weltkriege und eine fehlende Finanzierung. Entscheidende Fortschritte beim Bau erfolgten erst ab 1946. Die Fertigstellung mit geweihten Altären war dann im Jahr 1963.
Sie ist typisch azoreanisch mit weißer Fassade und mit dunklem Lavastein um Fenster, Türen und Ecken. Eine neo-romanische Grundform mit zwei Türmen, was auf den Azoren eher selten ist. Im Inneren ist sie schlicht und einfach gehalten, leider waren die Türen verschlossen und wir konnten sie nicht besichtigen.
Rund um Furnas gibt es auch viele Wanderwege. So kann man gemütlich rund um den Lagoa das Furnas laufen, steil hoch zur Pico do Ferro-Aussichtsplattform oder zum Salto do Rosal-Wasserfall.
Im Jahre 1832 kaufte ein englischer Siedler ein großes Grundstück, um am Kratersee Lagoa das Furnas ein Haus zu bauen. Aber er verkaufte es dann im Jahr 1855 weiter an den Generalkonsul in Ponta Delgada namens Viñas. Dieser baute ein Sommerhaus mit Garten, das er zu Ehren familiärer Bindungen seiner Frau Grenå nannte. Heute kann man das Gelände des Parque da Grená erkunden, was wir leider nicht mehr geschafft haben. Der private Park kostet Eintritt, ist gut gepflegt und viel ruhiger als Terra Nostra.
Das "umgedrehte Haus" befindet sich ebenfalls im Ortskern, unweit der Igreja de Nossa Senhora da Alegria. Es sieht aus wie ein kleines Haus, das auf dem Kopf steht – Dach unten, Fenster oben – definitiv beliebt für Fotos. Ich habe es leider gar nicht fotografiert, da wir es nur vom Park aus durch Büsche gesehen und später einen Besuch vergessen haben. Es handelt sich aber nicht um ein Wohnhaus, sondern dient als Strom-Transformatorenstation der Electricidade dos Açores.
Oft sieht man Bilder vom Jardim da Alameda, wo sich ein kleiner Wasserfall befindet. Eher eine Bach-Leitung mit kleinem Kaskadenfall, der im Hochsommer von blühenden Pflanzen flankiert wird. Bei unserem Besuch waren die Blüten noch geschlossen und es sah nicht besonders spektakulär aus.
Wer in Furnas typisch essen gehen möchte, der probiert das Cozido, hauptsächlich bestehend aus Gemüse, Fleisch, Würstchen und Reis oder Kartoffeln. Die traditionelle Methode der Zubereitung besteht darin, den Topf in ein Erdloch zu stellen und das Gericht mit der Hilfe von vulkanischer Hitze einfach im Boden garen zu lassen. Der Dampf aus dem Inneren der Fumarolen gart die Zutaten langsam über Stunden.
Diese einzigartige und so charakteristische Methode verleiht den Speisen einen besonderen, etwas schwefligen Geschmack. Sechs bis sieben Stunden muß man warten, bevor man mittags die Töpfe ausgraben und den Gästen servieren kann.
Eine weitere Spezialität in diesem Tal ist Bolo Lêvedo, eine Art Brötchen aus Milch, Eiern, Zucker und Weizenmehl. Ausgebacken auf Eisenplatten im Holzofen ist es eine lokale Köstlichkeit, vor allem noch warm mit Käse gefüllt. Kann man im kleinen Café "Original Bolos Lêvedos" bei Rosa Quental seit 1970 in der Rua de Sant'Ana probieren.
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