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Die Heidelberger Bergbahnen zählen zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Jährlich werden sie von mehr als zwei Millionen Fahrgästen genutzt. Hier fährt man vom Kornmarkt in der Altstadt, der auf auf knapp 113 Metern liegt, mit einmal Umsteigen steil hoch zum Königstuhl auf knapp 550 Metern. Die Bahnen werden vom kommunalen Eigenbetrieb Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB) betrieben und fahren auf einer Spurweite von 1.000 Millimetern.
Die Heidelberger Bergbahn ist die älteste und bis auf die jüngere Stuttgarter Waldfriedhofbahn, die einzige in ihrer bauzeitlichen Technik erhaltene und funktionstüchtige Standseilbahn in Baden-Württemberg. Dazu kommt, dass diese Bergbahnstrecke eine der längsten in Deutschland ist.
Am 30. März 1890 wurde die untere Sektion der Heidelberger Bergbahn eröffnet. In den ersten Jahren fuhr die Bergbahn mit Wasserballast. Jeder Wagen hatte einen Tank für 8.000 Liter Wasser, welches mit einer Dampfmaschine auf die Bergstation gepumpt wurde. War der Tank im oberen Wagen ausreichend gefüllt konnte er als Gegengewicht den unteren Wagen hinaufziehen. 1907 wurde die untere Bahn auf elektrischen Seilzugbetrieb umgestellt. Heute ist es eine der modernsten Bergbahnen Deutschlands, sie startet am Kornmarkt und fährt zwei Stationen an: Heidelberger Schloss und Molkenkur. Der Höhenunterschied Kornmarkt-Molkenkur beträgt 173 Meter, die Streckenlänge 454,6 Meter und die reine Fahrzeit fünf Minuten mit einer Fahrgeschwindigkeit von fünf Metern in der Sekunde. Wenn man einen Platz in der obersten oder der untersten Sitzreihe hat kann man beobachten, wie das Zugseil über die Rollen zwischen den Gleisen geleitet wird.
Die Standseilbahnen in Tiflis / Georgien und am Cape Point / Kapstadt funktionieren nach dem gleichen Prinzip.
In Molkenkur steigt man um in die "Königstuhlbahn" und fährt mit einer der ältesten elektrisch betriebenen Bergbahnen weiter zum Königstuhl, dem höchsten Punkt der Stadt. Entlang der Molkenkur verlaufen zahlreiche Wanderwege, von denen einige auch runter zum Schloss führen. Beliebt ist der nach dem Maler Ernst Fries benannte Friesenweg. Die Himmelsleiter ist eine pittoreske Treppe aus dem Jahr 1844, die mit rund 1.200 Stufen vom Schloss bis zum Gipfel des Königstuhls führt. Der Einstieg liegt etwa 1,5 Kilometer von der Molkenkur entfernt auf dem Weg Richtung Schlierbach.
1905 begannen die Bauarbeiten für die obere Sektion der Bergbahn. Auf diesem Teilstück ist man heute mit Original-Wagen aus dem Jahr 1907 unterwegs, die seit März 2005 nach einer Stilllegungs ab 2003 und grundlegender Sanierung wieder im Einsatz sind. Auf der Strecke Molkenkur-Königstuhl beträgt der Höhenunterschied 260,5 Meter, die Streckenlänge 974,5 Meter und die Fahrzeit neun Minuten bei einer Fahrgeschwindigkeit von zwei Metern in der Sekunde.
Architektonisch sind auch die Gebäude um die Stationen interessant: In den Jahren 1906 und 1907 wurden die überdachten Wagenhallen und die Stationsgebäude auf der Molkenkur und auf dem Königstuhl neu errichtet. Die eingeschossigen Stationsgebäude werden von hohen Dächern überspannt, dekoriert mit Fachwerk und Schnitzereien. Über der neu gebauten Bergbahnstation Kornmarkt befindet sich ein Parkhaus.
Im November 2004 wurde die Heidelberger Bergbahn vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung bezeichnet und ins Denkmalbuch des Landes eingetragen. Eine besondere Bedeutung kommt einer Einrichtung dann zu, wenn sie in besonderem Maße wissenschaftlichen, künstlerischen oder heimatgeschichtlichen Wert besitzt und aufgrund dessen ein gesteigertes öffentliches Interesse an ihrer Erhaltung besteht.
So ist die Fahrt mit den Heidelberger Bergbahnen ein besonderes Erlebnis für jede Altersklasse.
Wenn man zusammen mit der Eintrittskarte zum Besuch um Heidelberger Schloss ein Panorama Ticket für 12,00 Euro pro Person kauft, dann ist auch die Fahrt mit der oberen Bahn bis hoch zum Königsstuhl inklusiv. Dazu kommt der Eintritt zum Schlosshof, zum Fasskeller und in das Deutsche Apotheken-Museum.
Das Heidelberger Schloss erreichten wir von unseren Parkhotel Atlantic zu Fuß. Hier kauften wir ein Ticket und nach der Besichtigung von Schloss und Schlossgarten fuhren wir mit der modernen Bahn eine Station hoch bis zur Haltestelle Molkenkur.
Hier mussten wir dann in die alte Bahn umsteigen, in einem kleinen Café innerhalb der Bergbahnstation kann man sich stärken. Oder man geht zur Sonnenterasse vom Schlosshotel Molkenkur. Hier speist man mit beeindruckenden Panorama genau dort, wo sich in früheren Zeiten Kurgäste dem Fasten mit Ziegenmolke widmeten.
Aufgrund der reduzierten Gästeanzahl pro Wagen wegen Corona kam es an den Stationen zu Wartezeiten, wir hatten aber Glück und waren an diesem Sonntag noch vor dem Mittag dort. So mussten wir nicht zu lange warten. Als wir später dann vom Königsstuhl wieder nach zur Haltestelle Molkekur kamen, war die Warteschlange für die Auffahrt schon wesentlich länger. Im Wagen musste natürlich ein Mundschutz getragen werden.
Oben an der Bergstation Königsstuhl angekommen hat man dann je nach Wetterlage eine herrliche Aussicht über das Neckartal, die Rheinebene und bei guter Sicht sogar bis ins Elsass und zur zur Pfälzer Weinstraße. Es gibt hier zahlreiche Wanderwege, eine Falknerei und ein Märchenparadies. Wenn man Glück hat, dann startet auf der kleinen Wiese gerade ein Drachenflieger.
Direkt an der Bergbahn-Station gibt es einen Kiosk, an einem Gebäude wurde gerade renoviert und es war eingerüstet. Wenn man nach rechts um die Ecke geht, dann kann man einen Blick in den Maschinenraum der historischen Bergbahn werfen. Unten im eigenen Video zu sehen. Oder man kann den Ausstellungsraum mit spannenden Zeugnissen der Geschichte der Heidelberger Straßen- und Bergbahnen im Abfahrtsbereich besichtigen.
Lange haben wir uns hier oben nicht aufgehalten, es gab noch so viel zu besichtigen und wir wollten unten in der Altstadt zu Mittag essen. So sind wir bald wieder runter gefahren bis zur Talstation Kornmarkt im Herzen der Heidelberger Altstadt. Vom Kornmarkt aus spazierten wir nach dem Essen über die Alten Brücke zum Phiolosophenweg. Danach taten uns dann vom vielen Laufen die Füße weh und wir waren froh, dass wir mit dem Ticket noch einmal den Berg hinauf bis zum Schloss fahren konnten und uns so den steilen Aufstieg ersparten.
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