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| Restaurant Wjelbik und Frühstück |
Nach einem Rundgang in der schönen Altstadt von Bautzen im Jahr zuvor wollten wir hier unbedingt noch einmal hin. Eigentlich waren wir ja nur vor einem Herbststurm hierher geflohen, da es im Wald der Sächsischen Schweiz ein Betretungsverbot gab. Daher buchten wir im Sommer eine Nacht im Best Western Hotel, das zentral nahe der Altstadt und direkt gegenüber vom Reichenturm liegt.
Auch wenn der moderne Bau mit seinen 6 Etagen recht nüchtern erscheint, hier macht es die Lage. Die Fußgängerzone mit vielen interessanten Geschäften und Sehenswürdigkeiten beginnt direkt auf der anderen Straßenseite. Parken kann man gegen Gebührt auf dem hoteleigenen Parkplatz im Hof. Wir kamen an diesem Tag vom Hotel Schloss Rabenstein in Chemnitz und hatten auf dem Weg nach Bautzen noch die Burg Kriebstein mit Museum und den Schlosspark Pillnitz besichtigt.
Das 4-Sterne-Hotel bietet 156 komfortabel eingerichtete Zimmer, davon 5 geräumige Suiten, ein behindertenfreundliches Zimmer und 8 Komfortzimmer. Wir hatten uns für eines der etwas teureren Komfortzimmer mit Kingsize-Bett entschieden und das war eine gute Entscheidung.
Denn so bekamen wir das letzte Zimmer am Gangende mit nur einem Nachbarn. Mit 27 m² ist es etwas grösser und schöner geschnitten als die Standard-Zimmer. Vom Eingang aus liegt geradeaus das Bad, zum Zimmer geht es um die Ecke. So sieht man vom Bett die Eingangstüre nicht - und umgekehrt.
Auf einen Balkon konnten wir für die eine Nacht verzichten, den gibt es hier wohl nur an den Suiten. Leider lag das Zimmer auf der Rückseite und somit nicht mit Blick zur Altstadt, was aber auch kein Problem war. Unten auf einem Foto ist der Blick über die Dächer der Vorstadt zu sehen mit viel Landschaft dahinter.
Das grosse Doppelbett war bequem und wir haben gut geschlafen. Der Rest der Einrichtung in gedeckten Farben entsprach dem Standard eine guten Kettenhotels mit Satelliten-TV, Safe, Telefon und W-Lan. Im Bad gab es viel Ablagefläche und geduscht wird in der Badewanne mit Duschvorhang. Der war schwer und hing gut herunter, dadurch neigte er nicht dazu an einem fest zu kleben. Durch einen schrägen transparentem Einsatz oben kam Licht hindurch und man konnte beim Duschen rausschauen.
Am nächsten Morgen beim Checkout hatten wir eine kleine Beschwerde, die von der Rezeption sofort akzeptiert wurde. Als Entschuldigung wurde uns der Parkplatz und die zwei aus der Minibar verbrauchten Getränke erlassen, das fanden wir sehr fair.
Es gibt auch eine Sauna und einen Fitnessraum im Haus, beides haben wir nicht genutzt. Sogar Leihfahrräder kann man mieten, um so bequem die Umgebung zu erkunden. Auch für Geschäftsreise, Tagungen oder Feiern wird das Hotel gerne gebucht.
Das hoteleigene Restaurant Lubin haben wir nicht besucht, denn wir sind aus einem ganz besonderen Grund noch einmal nach Bautzen gekommen: Wir wollten unbedingt im Sorbischen Restaurant Wjelbik essen gehen, das wir bei einem Spaziergang im Vorjahr entdeckt hatten. Die Karte dort gefiel uns, wir hatten damals nur keinen Hunger. Daher haben wir diesmal hier am Abend reserviert und vom Hotel sind es nur wenige Gehminuten bis zum Restaurant.
Der Name ist sorbischer Herkunft und heißt "kleines Gewölbe" und "Vorrats- oder Speisekammer". Das denkmalgeschützte ca. 600 Jahre alte Natursteingewölbe wurde im Zuge des Wiederaufbaus des kriegszerstörten Gebäudes restauriert und 1978 wurde hier ein Restaurant eröffnet. Seit 1991 ist das Wjelbik ein sorbischer Familienbetrieb der Familie Mahling.
Dort war für uns im Innenraum direkt hinter dem Eingang ein schöner Tisch resreviert, das Restaurant war ausgebucht. Die Bedienung in sorbischer Tracht war freundlich und flink, die hatten richtig viel zu tun, denn gegenüber auf der anderen Strassenseite gab es noch eine Terrasse.
Das Essen war sehr lecker. Michael hatte sich für Sorbische Rinderroulade entschieden, die hier mit feinem Kalbfleisch gefüllt ist und mit Pommery-Senfsoße, angeschwenktem Gartengemüse und hausgemachten Serviettenknödeln serviert wird. Ich hatte mich für den Teller mit Fünf Lausitzer Köstlichkeiten: "Sommer in Bautzen" entschieden. Zum Wildkräuter-Blattsalat gab es Forellenmuspraline, hausgeräucherte Entenbrust, hausgemachte Fleischsülze (auf die ich bei der Bestellung verzichtet habe), gebackenen Ziegenkäse und Maishähnchenbratwurst. Dazu wurde leckeres Brot gereicht und wir tranken Rotwein zum Essen.
Danach passt dann tatsächlich noch eine Nachspeise. Weißes Schokoladenparfait mit Baileys, frischen Erdbeeren und hausgebackenem Schokoladenbrownie für Michael. Und ich hatte extrem leckeres geschmortes Sommer-Beeren-Obst mit Sabayone gratiniert, feinem Mandel-Butterstreusel und hausgemachtem Eierliköreis.
Nach dem Essen mussten wir noch eine Runde durch das nächtliche und wunderschön iluminierte Bautzen spazieren, um wenigstens ein paar der gerade aufgenommenen Kalorien wieder los zu werden.
Das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen ließ keine Wünsche offen, man speist vor grossen Fenstern mit einem Blick auf die romantische Altstadt. Danach gingen wir noch zum Senfladen und deckten uns mit Vorräten ein.
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