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BURG HOHENZOLLERN

Dank der im Hotel Hofgut Hohenkarpfen ausgegebenen Albcard konnten wir viele Sehenswürdigkeiten der Alb kostenlos besichtigen. Auf dem Weg zur nächsten Unterkunft, dem Landhotel Winter bei Gomadingen, kamen wir fast an der Burg Hohenzollen vorbei und sparten hier immmerhin pro Person 22,00 Euro Online oder 25,00 Euro an der Tageskasse.

Von der Ausfahrt B 27 Hechingen Süd gelangt man auf der Zufahrtsstraße zur Burg durch Wald direkt zum Parkplatz, der noch ein Stück unterhalb der Burg am Hang liegt. Dort gibt es einen Kiosk für Andenken und Tickets, an der dortigen Kasse muss man nur die Albcard vorzeigen und bekommt dann ein Ticket, das man oben bei der Einlasskontrolle vorzeigen kann. Eine nachträgliche Ticket-Erstattung ist oben am Eingang oder im Burgshop selsbt nicht möglich. Im Preis ist auch die Shuttle-Busfahrt bis zum Adlertor, dem Burgeingang, enthalten. Man kann den steilen Berg auch in ca. 25 Minuten über einen Fußweg mit Treppen selbst bezwingen.

Die mächtige Burg Hohenzollern besteht aus einem vieltürmigen Schloss und diversen Wehranlagen, die ein Meisterwerk der Kriegsbaukunst sind - allerdings nicht des Mittelalters, sondern des 19. Jahrhunderts. Ihre Ergänzung mit zivilen Elementen und die einmalige Lage der Burg auf dem schönsten Berg Schwabens gibt ihr das malerische Erscheinungsbild. Das Schloss Hohenzollern in Sigmaringen haben wir ebenfalls besucht.

Täglich öffnen hier ab 10:00 Uhr die königlichen Gemächer, die man ohne Führung und im eigenen Tempo erkunden kann. In den Räumen steht fachkundiges Personal für Fragen bereit. Es gibt auch eine kostenlose Burg-App, mit der man das Smartphone wie einen Audioguide nutzen kann.

Bekommt man oben Hunger und Durst, kann man im Café Restaurant Burg Hohenzollern oder bei schönem Sommerwetter im Burg-Biergarten einkehren. Serviert wird hier Preußens Pilsener, das hauseigene Bier der Hohenzollern. Souvenirs aller Art kauft man im Burg-Laden.

Die Burg Hohenzollern ist nach wie vor Privateigentum. Sie gehört zu zwei Dritteln der brandenburgisch-preußischen Linie des Hauses Hohenzollern, zu einem Drittel der schwäbischen Linie. Hausherr ist seit 1994 der amtierende Chef des Hauses Hohenzollern, Georg Friedrich Prinz von Preußen.

Das Geschlecht wurde erstmals 1061 in der Weltenchronik des Reichenauer Mönches Berthold erwähnt, was seit der Mitte des 19. Jahrhunderts als Beginn der Hohenzollerngeschichte gilt.

Die erste mittelalterliche Burg der Grafschaft Zollern, 1267 erstmals erwähnt, wurde am 15. Mai 1423 nach fast einjähriger Belagerung durch den Schwäbischen Bund erobert und vollständig zerstört. Nach einem Neubau ab 1454 wurde die zweite Burg im Dreißigjährigen Krieg, obwohl zur starken Festung ausgebaut, von den Württembergern eingenommen und vorübergehend besetzt. Nach Kriegsende war die Burg überwiegend in habsburgischem Besitz, bevor sie während des Österreichischen Erbfolgekriegs im Winter 1744/45 von französischen Truppen besetzt wurde. Nach dem Abzug der letzten österreichischen Besatzung 1798 verfiel die Burg zur Ruine. Als einziger nennenswerter Teil war die St. Michaelskapelle erhalten geblieben.

Der Gedanke an einen Wiederaufbau der Burg kam dem damaligen Kronprinzen und späteren König Friedrich Wilhelm IV. möglicherweise im Jahr 1819, als er auf einer Italienreise auch die Wurzeln seiner Herkunft kennenlernen wollte und den Berg bestieg.

Die Burg in ihrer heutigen Form ist ein Bauwerk des renommierten Berliner Architekten Friedrich August Stüler, der 1842 als Schüler und Nachfolger Karl Friedrich Schinkels zum Architekten des Königs ernannt worden war. Sie gilt als typisches Beispiel der Neugotik im deutschen Sprachraum.

Der Neubau war nicht unumstritten, nur wenige Jahrzehnte nach der Einweihung beauftragte Kaiser Wilhelm II. den Architekten Gabriel von Seidl, sich mit einem möglichen Umbau der Burg im puristischen Stil des Historismus zu beschäftigen. Der wollte nicht und darauf nahm Kaiser Wilhelm II. Abstand vom Umbauprojekt und ließ stattdessen die Festung Hohkönigsburg in seinem Sinn neu erbauen, die wir auch schon besucht haben.

Bei einem Erdbeben 1978 wurde die Burg Hohenzollern schwer beschädigt, einige Türmchen stürzten ein und Ritterfiguren stürzten um. Die Restaurierungsarbeiten zogen sich bis in die 1990er Jahre hin.







Rundgang

Das Adlertor mit seiner Zugbrücke bildet den Eingang zur Burg Hoghenzollern. Durch in vier Windungen um Wilhelmsturm, Vorwerk, Rampenturm und über dem Rampenturm in einer weiteren Kehre steigt die Zuwegung langsam aber doch recht steil auf die Höhe des Burghofs an. Zum Teil verläuft die Spirale im Freien, zum Teil als Tunnel im Inneren der Burgfundamente. Zur Zeit des Mittelalters eine sicher uneinnehmbare Konstruktion. Man kann auch über die vorgelagerten Bastionen von außen das Schlossgebäude umschreiten, bei unserem Besuch war das leider nicht ganz möglich, da ein Teil abgesperrt war. Zwischen den Basteien findet man die Standbilder der preußischen Könige.

Im Burghof befindet sich der Wartturm, der als Treppenturm zum Fürstenbau mit Grafensaal und zur Bibliothek dient und auf dem bei Anwesenheit des Burgherrn eine Fahne gehisst wird.

Die Burg hat insgesamt 140 Räume, besonders sehenswert sind die Bibliothek mit bedeutenden Wandgemälden, das Schlafzimmer des Königs, ein Stammbaumzimmer und das Zimmer der Königin. Wegen der mit blauem Samt bezogenen Polstermöbel wird er auch als Blauer Salon bezeichnet.

Die offizielle Schlossbesichtigung dauert circa 60 Minuten und führt durch knapp 20 Salons, Zimmer und Galerien. Dazu kommt noch der Aufenthalt im Außenbereich, wo man die schöne Aussicht genießen kann.

Unter dem Grafensaal liegt die ehemalige Schlossküche, heute beherbegt sie die Schatzkammer. Sie enthält unter anderem eine Courschleppe der Königin Luise aus Seidendamast, den Waffenrock Friedrichs des Großen aus der Schlacht bei Kunersdorf, die Schnupftabaksdose, die ihm das Leben rettete, seine Krückstöcke und Flöten. Höhepunkt ist die mit 18 Brillanten und 142 zu Rosen geschliffenen Diamanten verzierte Krone Wilhelms II.

Eine Freitreppe führt zur Stammbaumhalle. Dort ist an Wänden der Stammbaum der Familie Hohenzollern aufgemalt. Der Grafensaal ist ebenfalls sehr sehenswert und wurde aufwendig ausgestattet. Ausserdem findet man jede Menge Infos zur Familie Hohenzollern und zur Familiengeschichte.

Gleich drei Kapellen findet der Besucher hier vor, von drei christlichen Konfessionen: Die katholische St. Michaelskapelle wurde 1853 erweitert aber der mittelalterliche Teil aus den Jahren 1454 bis 1461 und ist das einzig erhaltene Bauwerk der zweiten Burg.

Dann gibt es noch die evangelische Christuskapelle und darunter liegt die russisch-orthodoxe Auferstehungskapelle, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Prinz Louis Ferdinand von Preußen für seine Frau Kira von Russland eingerichtet wurde.

Die Burg Hohenzollern gehört zu den meist besuchten Attraktionen des Landes und bildet zugleich das Wahrzeichen einer ganzen Region. Nach der Besichtigung fuhren wir zusammen mit einer Gruppe aus Taiwan mit dem Pendelbus zurück zum Parkplatz und von dort weiter zu einer fantastischen Aussicht auf die Burg vom Zellerhorn.








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