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WEIMAR

Weimar und seine ländliche Umgebung bietet so viel, man könnte sich hier sicher Wochen aufhalten und hätte immer noch nicht alles Sehenswerte besucht. Wir waren nur drei Nächte in der Stadt, gewohnt haben wir im Villenviertel im Süden in einer Ferienwohnung. Viel Zeit hatten wir für die Stadt nicht, dazu kamen noch die Einschränkungen bezüglich Corona. Überall im Voraus nach undurchsichtigen und immer wieder anderen Regeln zu reservieren schränkte uns zu sehr ein.

So wollten wir das Bauhaus Museum besuchen, stellten uns am Morgen in die Warteschlange, nur um zu erfahren, dass wir am Nachmittag um 14:00 Uhr wiederkommen sollten. Dazu hatten wir dann nach über 5 Stunden Fußmarsch durch die Stadt aber keine Lust mehr. Am Montag sind die meisten Museen und Sehenswürdigkeiten hier geschlossen, das sollte man bei der Reiseplanung bedenken.

So sind wir am Morgen durch den Park an der Ilm in die Stadt gelaufen, in der alles Sehenswerte fußläufig erreichbar ist. Weimar mit seinen 65.000 Einwohnern ist zwar nur die viertgrößte Stadt Thüringens, geschichtlich und kulturell aber eine der wichtigsten Orte in ganz Deutschland. Man kommt an Statuen und historischen Gebäuden fast automatisch vorbei und hier findet man auch die höchste Museumsdichte in ganz Deutschland. Wenn man diverse Museen besuchen möchte, braucht man aber auch ohne Corna-Beschränkungen mehrere Tage Zeit für Weimar.

Die Liste großer deutscher Künstler, die einst hier in Weimar lebten und arbeiteten, ist riesig und nicht umsonst wird Weimar die Klassikerstadt genannt. Es war die langjährige Heimat der beiden größten Dichter der Weimarer Klassik: Goethe und Schiller. Viele bedeutende Werke entstanden hier. Mit Johann Sebastian Bach und Franz Liszt wirkten gleich zwei der bedeutsamsten Komponisten der Weltgeschichte in Weimar.

Mit dem Bauhaus wurde die bedeutendste Kunstschule des 20. Jahrhunderts im Jahre 1919 von Walter Gropius in Weimar begründet. Ebenso waren hier mit dem alten und jungen Lucas Cranach zwei der bedeutendsten Maler der Renaissance zu Hause. Auch Liszt, Strauss, Wieland, Herder und Nietzsche haben die Epoche der Weimarer Klassik geprägt und hier großes Kulturgut geschaffen.

Weimar ist aber auch Gründungsort der ersten parlamentarischen Demokratie in Deutschland.

Hierher kommt auch der Weimaraner Vorstehhund. Ein auffälliger, bis 70 cm großer und 40 kg schwerer, ruhiger und kräftiger Hund mit zumeist grauem Kurzhaar, der auch heute noch hauptsächlich für die Jagd eingesetzt wird.

Alles, was man über lange Geschichte der Stadt Weimar wissen muss findet man im Artikel bei Wikipedia Weimar.

Auch die dunkle Seite der Stadt ist präsent: in Sichtweite der Altstadt auf dem Ettersberg betrieben die Nationalsozialisten von 1937 bis 1945 das Konzentrationslager Buchenwald, in dem rund 56.000 Menschen an Erschöpfung, Hunger, Folter oder durch an den Auswirkungen medizinischer Experimente starben. Es gehört zu den größten Konzentrationslagern auf deutschem Boden. Vier Dauerausstellungen informieren umfassend über die Geschichte und die Hintergründe des Konzentrationslagers, für einen Besuch dort sollte man daher Zeit mitbringen. Wir kommen sicher noch mal irgendwann für mehr Tage in die Region.

Leider haben wir es auch nicht mehr zur Koriat Kuchenmanufaktur geschafft, was sicher besser für die Hüften war.








Stadtrundgang

Der in Weimar nahezu komplett erhalten gebliebene Altbaubestand erweckt den Eindruck, diese Stadt habe den 2. Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden. Das stimmt so nicht, denn viele Kriegsschäden wurden hier bereits zu DDR-Zeiten originalgetreu rekonstruiert. So erhielt man sich ein kleines Prunk-Städtchen für Besuche aus der westlichen Welt.

Die nahezu komplett erhaltene und restaurierte Altstadt ist eine einzige Aneinanderreihung von Sehenswürdigkeiten, denn fast jedes Haus hat hier eine besondere Geschichte.

Ein guter Startpunkt für einen Rundgang durch Weimar ist das Stadtschloss von Weimar, einst die Residenz der Herzöge von Sachsen-Weimar und Eisenach. Sein heutiges Erscheinungsbild entwickelte sich ab Ende des zehnten Jahrhunderts aus einer mittelalterlichen Wasserburg. Ab Juli 2018 bis voraussichtlich Ende 2023 wird es wegen Instandsetzungsarbeiten geschlossen sein wird.

Weiter geht es zum Frauenplan, an dem sich auch das Goethehaus und auch "Goethes Schokolädchen" befindet.

Das Wohnzimmer der Stadt ist der Marktplatz mit Rathaus, Neptunbrunnen, Cranachhaus und dem Hotel Elephant. Dieses über 400 Jahre alte Hotel ist das bekannteste Luxushotel von Weimar. Im Vorgängerbau des heutigen Gebäudes durfte man sich im Gasthaus über berühmte Gäste wie Goethe, Schiller, Wagner oder Liszt freuen.

Wir waren um die Mittagszeit am Platz und verspürten ein Hungergefühl, daher haben wir unseren Spaziergang für den Genuss einer Thüringer Rostbratwurst unterbrochen. Der schwer zu übersehende Stand mit einer Riesen-Bratwurst auf dem Dach ist für seine Rostbratwürste beliebt und sie schmeckten auch wirklich sehr lecker. Das älteste bekannte Rezept der Wurst von 1613 befindet sich im Staatsarchiv in Weimar.

Frisch gestärkt ging es dann weiter, vorbei an Schillers Wohnhaus mit dem Schiller-Museum. Weimars beliebtestes Fotomotiv steht auf dem Theaterplatz, hier stehen das Nationaltheater und das Wittumspalais, für viele Jahre der Hauptwohnsitz der Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. Das fotgene Goethe-Schiller-Denkmal schmückt den Platz seit 1857 und wurde vor dem Nationaltheater aufgestellt, in dem Schiller seine Stücke selbst inszenierte und Herr Goethe war hier jahrelang als Theaterdirektor tätig. Ohne Menschen davor, die Selfies machen, konnte man es selten fotografieren.

Wir gönnten uns ein Eis und eine kleine Pause auf den Bänken vor dem Denkmal, dann ging es weiter.

Die spätgotische Stadtkirche St. Peter und Paul wurde zwischen 1498 und 1500 erbaut, in ihrem Schatten liegt das Herderhaus, in dem lebte und starb der Philosoph und Theologe Johann Gottfried Herder.

Die Eröffnung des Neuen Bauhausmuseums in Weimar fand im April 2019 statt, wir haben es leider nur von außen gesehen, weil wir nicht vorab reserviert hatten.

An der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek am Platz der Demokratie entstanden große Schäden am Gebäude und an zahlreichen Büchern bei einem Brand im Jahr 2004. Die Wiederöffnung war dank einiger restauratorischer Meisterleistungen möglich, leider war auch hier für eine Besichtigung des berühmten Rokokosaals eine frühzeitige Anmeldung notwendig. Immerhin kann man auf dieser wunderbaren Seite drei Rundgänge durch den Rokokosaal virtuell erleben: vor und nach dem Brand sowie nach der Restaurierung.

Vieles haben wir nicht geschafft, aus Zeitmangel und wegen fehlender Organisation oder fehlendem Interesse. Bilder vom Historischer Friedhof und der Russisch Orthodoxe Kirche findet Ihr auf dieser Seite unten.

Am zweiten Weimar Tag haben wir uns dann lieber die malerische Umgebung angesehen und waren im Park am Schloss Belvedere. Danach haben wir die alte gedeckte Holzbrücke von Buchfart, den Paulinenturm bei Bad Berka und das Wasserschloss Kapellendorf besucht.







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