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NOTRE-DAME DE DUSENBACH

Der schöne Rundweg namens "Les trois châteaux de Ribeauvillé" ist 7,34 km lang und man braucht dafür knapp 3 Stunden, wobei eine Höhendifferenz von 400 Metern überwunden wird. Gute Grundkondition und Trittsicherheit sind hier erforderlich. Wir haben uns für den steilen Aufstieg vom Ort aus entschieden, der direkt um die Ecke unserer schönen Ferienwohnung Gite de Moulin in Ribeauvillé beginnt.

So kamen wir zuerst zur imposanten Ulrichsburg und genossen danach dann noch veränderte Perspektiven von der benachbarten Ruine der Burg Girsberg.

Im Laufe des Vormittags wurde ea hier oben immer heisser wurde, schwüler und vor allem viel voller. Jetzt am späten Vormittag hatten viele Wanderer ebenfalls das Ziel erreicht und die Ruinen füllten sich schnell. Daher haben wir spontan beschlossen, nicht noch weiter hoch zur dritten Burgruine namens Haut-Ribeaupierre oder Hohrappoltstein zu gehen, sondern einen etwas ebeneren und vor allem schattigen Waldweg bergab zu nehmen, der zum Kloster Dusenbach führt.

Die abgeschiedenen Klosteranlage kann man auch von einem Wanderparkplatz an der D416, zwei Kilometer außerhalbvon Ribeauvillé in Richtung Vogesen, über einen steilen Pilgerweg mit Stationen erreichen. Wir kamen von den Burgen oberhalb und so ging es nicht all zu steil und ungefähr 2 Kilometer lang meist leicht bergab. Eine Abkürzung ist ein teilweise felsiger und mit vielen Wurzeln durchzoger ein schmaler Pfad, der deutlich bergab führt.

Nach kurzer Wegstrecke erreichen wir dann den Kahlfelsen mit schöner Aussicht ins Strengbachtal. Auf diesem Teil der Strecke waren wir dann auch wieder fast alleine unterwegs, trafen unterwegs nur 2 Mal auf andere Wanderer. An der nächsten Wegkreuzung bogen wir dann scharf links ab.

Der Pfad führt dann schließlich direkt zum Kloster Dusenberg, das wir von oben erreichten. Dabei kamen wir auch am namensgebenden Bach, dem Dusenbach, vorbei. Bleibt noch zu erwähnen, dass man hier mit Google Maps eher wenig anfangen kann, OsmAnd als Navigation ist hier viel hilfreicher, man sieht hier alle kleine Pfade.

In der Pilger-Gaststätte mit schöner Sonnenterrasse der Marienwallfahrt von Dusenbach war eine grössere Gruppe anwesend, die fromme Lieder zur Guitarre sang. Daher besuchten wir gleich die Kirche und die Kapelle.

Hier direkt am Kloster ist der asphaltierte Weg wieder sehr steil und die Gebäude schmiegen sich in das enge Tal. Hier im Dusenbachtal erheben sich auf den Felsen im Wald die Reste von hohen Steinmauern. Obwohl die einst hier befindlichen Kapellen im Zuge der französischen Revolution alle zerstört wurden, erklimmen Einheimische und Pilger unermüdlich den steilen Pfad zur Besinnung und zum Gebet bei der ehemaligen Wallfahrt.








Kapellen

Die Geschichte des Kapuzinerklosters Notre-Dame de Dusenbach reicht in den Beginn des 13. Jahrhunderts zurück, als Egenolph II. von Rappoltstein zum Dank für seine Heimkehr vom Kreuzzug hier als Einsiedler lebte und eine erste Kapelle bauen ließ. Von einer seiner Reisen hatte er eine Marienstatue mitgebracht, die hier aufgestellt wurde. Seine Nachfahren errichteten 1260 und 1297 zwei weitere Kapellen auf dem Felsen.

Immer wieder wurde der Ort Opfer von Plünderungen und Zerstörungen und lag ab 1794 dann endgültig nur noch in Ruinen. Doch der heilige Ort hatte enorme Anziehungskraft bei den Gläubigen und wurde schließlich zu neuem Leben erweckt. Mit Unterstützung der umliegenden Gemeinden und privaten Spendern wurden die Gebäude hundert Jahre später nach historischem Vorbild wiederaufgebaut. Als Vorlage dazu dienten alte Grafiken mit Ansichten der Kapellen. Im Juni 1894 weihte der Bischof von Straßburg die Wallfahrt in einer feierlichen Messe ein. Bis 2009 lebte hier eine kleine Gemeinschaft der Kapuziner und am 11. September 2016 wurde das Kloster wieder eröffnet.

Seit dem Jahr 2007 steht die Pilgerstätte unter Denkmalschutz. Eine Treppe führt zum Kirchplatz und zur alles überragenden Kreuzigungsszene. Die beiden älteren Kapellen auf der linken Seite stehen hintereinander auf einem Felsen und sind stark gotisch geprägt. Die vordere ist einschiffig und besitzt fünf Joche. Ein dreiseitiger Chor schließt den Raum ab. Östlich davon schließt sich die zweite Kirche an. Eine Zeittafel informiert über die verschiedenen Bauabschnitte.

Die dritte Kapelle wurde neugotisch errichtet. In der kleinen Saalkirche ssteht Zentrum ein neugotischer Altars mit einer die Pietà aus dem 15. Jahrhundert. Die Kapelle ist berühmt für ihre beeindruckende Architektur und ihre kunstvollen Glasfenster, die biblische Geschichten darstellen. Hier finden regelmäßig Gottesdienste und Andachten statt, und jedes Jahr kommen Tausende von Pilgern, um an Prozessionen und anderen religiösen Veranstaltungen teilzunehmen. Wir waren an diesem Tag ganz alleine und konnten so die Ruhe des Ortes genießen.

Nach einem kurzen heftigen Aufstieg an der elften Station des Kreuzwegs erreichten wir den Wanderweg namens Sentier Maria Raydt, der zurück nach Ribeauvillé führt. Er wurde im Jahr 1931 angelegt, durch 13 Forstarbeiter der umliegenden Glashütten. Dabei mussten grosse Steinblöcke mit 297 Sprengungen zertrümmert und entfernt werden.

Der schmale Pfad führt gemächlich zunächst durch einen schattenspendenden Mischwald und später dann durch Weinberge und Obstplantagen. Zuerst bgeleitet ein breiterer Forstweg weiter unten im Tal den Wanderpfad. An einem Felsen befindet sich ein kleines Marienbild, man kommt direkt daran vorbei.

Am Ende hatten wir noch einen schönen Blick hoch zu den Burgen Ulrichsburg und Girsberg, die wir gerade besucht hatten, aus einer anderen Perspektive. So erreichen wir wieder die ersten Wohnhäuser von Ribeauville und von dort waren es dann nur noch wenige Schritte zurück zur Ferienwohnung. Für den Rundweg haben wir mit Besichtigungen insgesamt 4 Stunden gebraucht.









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