| Weltreisen | Georgien | Unterkunft | Site-Map | HOME |
| Lage | Zimmer | Frühstück | Essen | Fazit |
Das Alasanital ist das bedeutendste Weinbaugebiet Georgiens und gilt als "die Wiege des Weinbaus", von wo aus sich der Wein über die gesamte Welt verbreitet hat. Zum guten Ruf der Weine aus Kachetien trägt auch das Weingut Schuchmann bei, dessen Produkte internationales Niveau haben. Was liegt näher, als auch gleich hier vor Ort zu wohnen?
Auf seinen Reisen entdeckte der deutsche Weinliebhaber Burkhard Schuchmann Georgien und seine alte Weintradition. Schnell erkannte er das Potenzial der vom Kaukasus geschützten Rebsorten und nachdem er viele Kilometer durch Kachetien gereist war und etliche Weinberge begutachtet hatte, reifte in ihm der Wunsch, die georgischen Rebsorten nach europäischen Standards zu verarbeiten.
Unter dem Namen Vinoterra ist Schuchmann der größte Qvevri-Weinproduzent Georgiens. Alle Vinoterra-Weine verwenden Qvevris, große Tongefäße, die im Boden vergraben sind. Begonnen wurde das von dem berühmten georgischen Winzer Gogi Dakishvili. Vinoterra war einer der ersten kommerziellen Produzenten von georgischen Qvevri-Weinen und hat daran gearbeitet, diese alte Industrie wiederzubeleben. Seit 2003 produziert Vinoterra einige der hochwertigsten georgischen Qvevri-Weine: drei trockene Weißweine: Rkatsiteli, Mtsvane und Kisi und einen roten Saperavi.
Ihre Entstehung sehen und sie probieren kann man hier im Schuchmann Wines Chateau in Kisiskhevi, Teil eines größeren Gebäudekomplexes. Eingebettet in einer traumhaften Umgebung mit Blick über die Ebene auf den meist schneebedeckten Kaukasus. Hier kann man ruhig im eingezäunten Gelände wohnen oder als Tagesgast Weinproben buchen oder das Restaurant besuchen.
Das lockt auch Gruppen hierher, die meist zum Mittagessen oder für Weinproben kommen. Am Abend ist man hier meist nur mit anderen Hotelgästen vor Ort.
Als wir ankamen mussten wir uns vor dem Tor erst durch Hupen bemerkbar machen. Dann parkten wir auf dem Parkplatz und luden unsere Koffer aus. Oben war eine Terrasse zu sehen, auf der Wein trinkende Gäste sassen. Ein Schild zur Rezeption suchten wir vergebens. Also schleppten wir unsere Koffer erst einmal nach oben und rollten damit durch das Restaurant, auf der Suche nach der Rezeption. Die bestand aus einem Schreibtisch im Flur. Der Check-in erfolgte dann recht schnell und wir bekamen den Schlüssel zum Zimmer.
Als Hotelgast kann man kostenfreie Touren durch die Weinkeller und Weinverkostungen des Hotels in Anspruch nehmen. Darum muss man sich aber selbst aktiv kümmern, angeboten wurde es uns nicht. Wahrscheinlich war man in der Zeit der Weinlese überfordert, obwohl das Personal hier durchweg nett ist und meist auch sehr gut Englisch spricht.
Der Blick über die verschiedenen Rebsorten vor dem Restaurant war im Herbst mit vollen Trauben natürlich besonders schön. Ebenso einladend ist der Pool, an dem viele Liegen und auch Sonnenschirme zur Verfügung stehen. Dahinter befindet sich ein Gebäude mit Fitnessgeräten und Spielen wie Tischtennis und Billard. Es gibt auch eine Minigolf-Anlage. Gemütliche Sitzecken gibt es hier aber nur unter freiem Himmel.
Im Keller befindet sich ein Spa mit Sauna, hier kann man verschiedene Arten von Massagen, Anwendungen mit Trester und mehr buchen. Die Preisliste liegt im Zimmer aus, wir haben das Angebot nicht in Anspruch genommen.
Am Nachmittag und Abend erlebten wir wie ein heftiges Gewitter vorbei zog. Hagel, der den Reben gefährlich werden könnte, gab es nicht, aber es hat heftig geregnet und es kühlte merklich ab. Der erste Regen nach vielen Monaten Hitze, unsere letzten 3 Urlaubstage kurz danach waren dann auch nach 3 Wochen Sonnenschein aufgrund dieses Wetterwechsels verregnet.
Das Weingut Schuchmann liegt im Dorf Kisiskhevi, nur 5 Kilometer vom Stadtzentrum von Telavi entfernt. Das kleine Städtchen war einst Königssitz und historische Hauptstadt und ist heute Verwaltungszentrum der Region Kachetien.
Die Anfahrt durch das Dorf ist ohne Navi ziemlich schwierig, da Schuchmann schlecht ausgeschildert ist. Aber die meisten Gäste werden sowieso von ihren Guides hierher gebracht. Auf jeden Fall hinter dem Kulturzentrum rechts von der Straße, die in Richtung Berg führt, da gibt es nicht mehr viele Möglichkeiten.
Die Unterkunft eignet sich gut für Ausflüge in die Umgebung, da gibt es einige bedeutende Kirchen und Klöster zu besichtigen. Wir haben uns Iqalto, Nekresi, Gremi, Alt Shuamta und Neu Shuamta und Alaverdi angesehen. Auch der schöne Park und das Haus in Tsinandali und die Festungsruine von Uscharma sind einen Besuch wert.
Es gibt in der näheren Umgebung auch zahlreiche Weingüter und Kooperativen, die man inklusive Weinproben besuchen kann. Dazu hatten wir leider nicht genug Zeit.
Die ruhige Lage inmitten von Weinreben macht das Hotel zu einer Oase, man fühlt sich wie in einer Blase und wohnt hier weit weg von den lauten Straßen Georgiens.
Das Hotel verfügt nach unserer Schätzung über 15 Zimmer, die alle einzeln in unterschiedlichen Kategorien gebucht werden können. Es gibt Doppelzimmer, Junior-Suiten mit Balkon und die 65 m² große Turm-Suite. Wir hatten uns für ein Zimmer mit Balkon entschieden und bekamen Raum Nummer 12. Die Aussicht von unserem Zimmer war wunderschön mit dem Kaukasus weit im Hintergrund. Es gab auch Sitzgelegenheiten auf dem Balkon und einen kleinen Tisch, so konnte man am Abend hier noch ein Glas Sekt genießen.
Die einfachen Doppelzimmer würde ich besonders zur Zeit der Weinlese nicht empfehlen, sie gehen teilweise nach hinten raus in Richtung Wirtschaftshof, wo einiges an Maschinerie läuft und viel Arbeit anfällt.
Am Morgen nach einem Gewitter und einem Wetterumsturz waren die Berge leicht mit Schnee bedeckt. Im Frühling mit dicker Schneedecke muss dieser Blick wunderschön sein.
Die Zimmer im Hotel verfügen über TV mit Flachbildschirm und Satellitenempfang - allerdings gibt es keinen englischsprachigen Sender hier - und über schnelles WLAN mit kostenfreiem Zugang im gesamten Hotel. Die Badezimmer sind mit Dusche/WC, Pflegeprodukten und einem Föhn ausgestattet. Einen Safe gibt es hier nicht und das Laufen der Gäste im kahlen Flur mit Holztreppen hallt sehr, so dass man es im Zimmer deutlich hört.
Die Einrichtung wirkte auf uns ziemlich Standard und wenig individuell mit deutlichen Gebrauchspuren am dunklen Holz. Ein paar Bilder an den Wänden hätten Wunder gewirkt. Auch die Auswahl und Postition einiger Möbel wirkte auf uns nicht als optimal für die Nutzung. Aber alles war wenigstens sehr sauber.
Das Bett empfanden wir als wenig bequem, die Nächte auf der Matratze waren für den Rücken eine Qual. Das dicke Kopfkissen hätten wir gerne gegen ein kleineres ausgetauscht, aber trotz mehrerer Nachfragen und Versprechungen seitens der Rezeption haben wir leider kein anderes bekommen.
Das Frühstück wird drinnen im Restaurant in Buffetform angeboten. Eier und Kaffee werden dann auf Bestellung frisch an den Tisch gebracht. Eine Übersicht, was man bestellen kann, steht als Menükarte mit auf dem Buffet. Das hat uns gut gefallen und die Eierspeisen waren lecker.
Die sonstige Auswahl war nicht besonders üppig für ein Hotel dieser Preisklasse.
Aber man bekommt, was man zum Frühstück braucht: von Joghurt und Cerealien über Marmelade bis hin zum einfachen Saft. Sehr schön für den europäischen Geschmack waren die knusprigen Brötchen. Das Essen kann man windgeschützt im Restaurant oder bei schönem Wetter im Freien auf der wunderschönen Terrasse genießen. Wir haben beides ausprobiert, nach einer Nacht mit Gewitter und Regen war es uns im Freien zu frisch.
Den ersten Kontakt mit dem Namen Schuchmann hatten wir in der Hauptstadt Tbilisi, wo wir gleich am zweiten Abend in Georgien im gleichnamigen Restaurant in der Altstadt essen waren. Dort waren Essen und Weine Spitzenklasse und wir freuten uns schon den ganzen Urlaub auf einen Aufenthalt im Hotel und die Fortsetzung der kulinarischen Genüsse.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Essen hier ist gut, kommt aber leider nicht an die Vielfalt, Rafinesse und Qualität der Küche im Restaurant von Tbilisi heran. Durch diesen Vorab-Besuch waren unsere Erwartungen wohl einfach zu hoch, aber die Weine sind hier wirklich Spitze.
Zu jedem Essen lassen sich die passenden Tropfen auf der Karte finden, als Begleitung oder einfach nur zum Genießen. Auch der Sekt ist sehr zu empfehlen. Die Schuchmann Weinlagen liegen in Napareuli, Kisiskhevi und Shilda.
Nach vorheriger Absprache kann man eine private Degustation vereinbaren. Es wurde uns als Gast gar nicht angeboten und wir haben auch nicht danach gefragt und lieber Gläser nach Wahl geordert, denn die Weinproben wurden ziemlich Standard von den Bedienungen des Restaurants abgespult. Besonders die Weine aus dem Qvevri sollte man hier trinken, da sie in Deutschland nur schwer und wesentlich teurer zu bekommen sind. Zum Beispiel bei geovino.
Besonders gut gefielen uns hier der Weißwein Kisi und der Rotwein Saperavi aus dem Qvevri und der rosé Sekt. Ein Glas Sekt kostet im Rsetaurant 9 GEl, ein Qvevri Wein 10 Gel, die anderen Weine 6 GEL. Ein guter Capucciono wird mit 6 GEL berechnet.
Zum Essen sitzt man wunderbar auf der weitläufigen Terrasse mit Blick auf Weinreben im Vordergrund und den Kaukasus. Am Abend gab es hier Heizstrahler, so dass wir auch im September noch mit einer dünnen Jacke im Freien essen konnten. Im Boden eingelassene Glasscheiben erlauben einen Blick in den Weinkeller, in den die Qvevris im Boden eingelassen sind.
Das Essen ist eine gute Standardinterpretation der georgischen Küche ohne besonders viel Auswahl.
Am ersten Abend hatten wir gegrilltes Lamm und Lamm Kebab, dazu Pilze mit Walnüssen, frittierte Kartoffeln und ein Salat mit Hühnchen und Traubenkernöl. Dazu tranken wir zum Essen einen Mtsvane und einen Rkatsiteli und zum Abschluss zum Genießen die beiden Qvevri-Weine Saperavi und Kisi. Die Rechnung betrug 112 Lari. Leider war der Service an diesem Abend sehr desorientiert, es funktionierte irgendwie gar nichts. Wir bekamen unser Essen nicht zusammen an den Tisch, der Wein wurde vergessen, und das Gegrillte war nicht genießbar. Michael hat es mit einem ziemlich bösen Verweis auf die Qualität im Restaurant in Tbilisi zurück gehen lassen. Die nette Bedienug glich das Desaster dann mit einer Flasche Kindzmarauli auf Kosten des Hauses aus. Diesen halbtrockenen Wein hätten wir uns nie selbst bestellt, er schmeckte uns aber passend gekühlt überraschend gut. Wir ließen die Flasche nach einem Glas zurückstellen für den nächsten Abend.
Am zweiten Tag bestellte Michael eine Gurkensuppe als Vorspeise, dann hatten wir Lamm Kebab und eine Portion Forelle mit süsser Granatapfelsauce. Wasser und geröstetes Gemüse kamen dazu. Getrunken haben wir dazu wieder einen Saperavi und einen Kisi aus dem Qvevri. Da wir schon am Nachmittag Sekt getrunken hatten und noch der Kindzmarauli vom Vortag auf uns wartete, war der Alkoholpegel damit gefüllt. Die Portion Eis als Nachtisch hätten wir uns sparen können, das war einfaches Industrieeis, lieblos serviert. Die Rechnung betrug an diesem Abend 92 Lari.
Ein angenehmes Hotel in ruhiger Lage zum Relaxen, mit Luft nach oben bei Zimmerausstattung, Service und Essen.
Im September 2017 waren wir für 2 Nächte hier.
Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite vom Hotel Chateau Schuchmann.
Video zum Thema
Google Map zum Thema
Chateau Schuchmann
| Weltreisen | Georgien | Unterkunft | Site-Map | HOME |
| Datenschutz | Impressum |