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Nur wenige Gehminuten von unserer schönen Unterkunft in der Medina namens Riad Mumtaz Mahal entfernt befindet sich der Fischereihafen von Essaouira.
Er wurde bereits im 18. Jahrhundert unter der Herrschaft des Sultans Sidi Mohammed Ben Abdallah angelegt, der die Stadt als wichtigen Handels- und Militärstützpunkt etablieren wollte. Ursprünglich hieß die Stadt Mogador, und der Hafen diente als wichtiges Tor für den Handel zwischen Afrika, Europa und den Amerikas. Dank ihrer strategischen Lage entwickelte sich die Region im 18. und 19. Jahrhundert zu einem blühenden Handelszentrum, das vor allem für den Handel mit Gold, Elfenbein und Sklaven bekannt war.
Die Stadtplanung von Essaouira mit ihren Befestigungsanlagen und der gut durchdachten Hafenkonstruktion wurde auch stark von französischen und portugiesischen Einflüssen geprägt. Architekten wie der Franzose Théodore Cornut spielten eine Schlüsselrolle beim Bau der Festungsanlagen, die noch heute ein Wahrzeichen der Stadt sind. Essaouira und sein Hafen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Hafen selbst ist relativ klein und liegt in einer gut geschützten Bucht. Man erreicht ihn durch das Bab El Marsa. Er wird auf der Seeseite durch massive Festungsmauern und Wehranlagen geschützt, die aus dem lokalen Sandstein gebaut wurden und von Kanonen entlang der Festungsmauer bewacht werden. Die dienten einst dazu, die Stadt vor Piraten und Feinden zu schützen. Auf der Seite in Richtung Strand befindet sich die Werft.
Eines der beiden charakteristische Wahrzeichen ist die Skala de la Kasbah, eine Festung mit einem eckigen Turm und Kanonen auf dem Borj El Barmil, von wo aus man einen malerischen Blick auf den Hafen und die Altstadt hat. Allerdings zahlt man für diesen kleinen Teil auch stolze 60 Dirham Eintritt. Auf der anderen Seite liegt eine etwas kleinere Festung mit Turm, die Skala du Port.
Wenn man durch das Tor tritt, dann gibt es am Ende der alten, kostenpflichtigen Festungsmauer mit Kanonen ein Stück eine Treppe auf die weiterführende neue Mauer, wo man noch ein ganzes Stück ohne Eintritt entlang laufen, von oben die Aktivitäten am Fischmarkt und auf den Booten beobachten oder auf der anderen Seite auf das Meer schauen kann.
Natürlich ist es hier sehr windig und man wird von zahlreichen Möwen umflogen - da ich so viele Bilder gemacht habe bekamen sie eine eigene Seite. Am Hafen weht oft eine frische Brise vom Atlantik, die das heiße Klima Marokkos etwas angenehmer macht. Die traditionelle Fischerei wird hier bis heute praktiziert und die Fischer verwenden oft kleine blau angestrichene Boote, die das Hafenbild prägen und ein sehr beliebtes Fotomotiv sind.
Neben dem täglichen Treiben der Fischindustrie starten hier auch Bootstouren und man kann Angeln.
Ein Besuch am Hafen ist ein absolutes Muss – eine faszinierende Mischung aus lebendiger Geschichte, Architektur, fotogenen Booten und traditioneller Fischereiwirtschaft. Ebenso beeindruckend ist die Mischung aus Gerüchen, Pfützen aus Blut, Fischschuppen, Innereien und jede Menge Möwenkacke.
Am besten besucht man den Hafen am Vormittag, wenn die Boote eingetroffen sind, abgeladen werden und die Verkäufer ihre Stände aufgebaut haben. Jeden Morgen kehren die Fischerboote mit ihrem Fang zurück, Netze werden geflickt, und die Holzboote repariert. Der frische Fisch wird direkt im Hafen verkauft – ein beliebter Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen, der vielen Familien in der Region Arbeit und Einkommen bietet.
Typische Fänge sind Sardinen, Makrelen, Tintenfische und verschiedene Schalentiere. Sardinen sind eine der Hauptfischarten entlang der marokkanischen Küste und gehören zu den wichtigsten Exportprodukten. Die sardinen aus Marokko sind weltweit für ihre Qualität bekannt und werden sowohl frisch als auch in Dosen verkauft. Kleine Lastwagen beladen mit Fisch in Eiskisten für Marrakesch, und lokale Restaurants, Fischläden und Hotels nutzen Motorraddreiräder mit Isolierboxen zum Transport. Bei Ebbe kann man Männer in Anglerhosen sehen, die im Flachwasser Muscheln sammeln – diese findet man später geschält an Verkaufsständen in der Medina.
Man kann sich hier auch als Tourist einen Fisch kaufen und ihn an einer der Buden vor dem Eingang zum Hafen an der Promenade direkt zubereiten lassen. Liest man die Kommentare darüber, so wird man dabei an vielen Ständen eher abgezockt. Gemütlich ist es dort auch nicht, uns haben die dichten Wolken der Grillfeuer zur Essenszeit eher vertrieben. Wir haben den frischen Fisch viel lieber zu Mittag oder am Abend in einem der vielen schönen Restaurants von Essaouira in schönem Ambiente und gut zubereitet genossen, auch dort kann man sich den Fisch manchmal aussuchen.
Ein besonderes Spektakel findet vor Mittag am Rand des Place Moulay Hassan statt, über den man zum Hafen gelangt, kurz vor dem Einganstor zum Hafengelände. Hier sitzen Männer direkt hinter der niedrigen Mauer der Promenade auf den Felsen und entschuppen und zerlegen Fische mit beeindruckender Geschwindigkeit. Das lockt vor allem Gelbschnabelmöwen (Larus michahellis), auch Mittelmeermöwen genannt, an, die sich begeistert über die Reste hermachen. Diese Möwenart ist die häufigste in der Region und sehr anpassungsfähig. Die Gelbschnabelmöwe ist leicht an ihrem kräftigen gelben Schnabel mit einem roten Fleck zu erkennen. Sie nistet hier an der Küste und auf den Dächern der Stadt und ist im Hafen und an den Stränden von Essaouira sehr präsent. Ihre großen Schwärme und ihr markantes Rufen tragen zur maritimen Atmosphäre der Stadt bei.
Gelegentlich sind auch seltenere Möwenarten beobachtet werden, wie die Heringsmöwe (Larus fuscus) und die Silbermöwe (Larus argentatus) und auf den Felsen vor der Stadt sitzen oft Kormorane. Sie alle leben, wie viele der zahlreichen Katzen der Stadt, ebenfalls vom Hafen.
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