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Die Bestrebungen der Befürworter der Apartheid und die wirtschaftlichen Interessen des Landes laufen mehr und mehr auseinander. Die schwarzen Arbeiter werden ein Machtfaktor. Die internationale Wirtschaft hat das begriffen, die weiße Regierung lenkt erst unter Druck ein.
Was bisher geschah von 1948 - 1970
1970 - 1975 - In den rein schwarzen Universitäten entwickelt sich eine neue, politisch radikalere Bewegung des so genannten schwarzen Bewusstseins. Sie achtet aber streng auf die Einhaltung der Gesetze und beschränkt sich auf Sozialarbeit und politisch-philosofische Diskussionen. Einer ihrer Köpfe ist Steve Biko, ein geachtete Intellektueller, der auch Kontakte ins Ausland hat. Im Land werden inzwischen die Arbeitskräfte knapp. Immer mehr Schwarze werden von der Industrie gebraucht und als Facharbeiter ausgebildet. Die Gewerkschaften erstarken und es gibt relativ große Lohnsteigerungen für die Schwarzen.
1975 - In den schwarzen Oberschulen soll statt auf englisch in Afrikaans unterrichtet werden. Schüler und Lehrer protestieren, ihre Sprache ist Englisch, Afrikaans sprechen die Unterdrücker und Polizeischergen. Die Stimmung im Land heizt sich auf. 9 Vertreter der schwarzen Bewustseins-Bewegung werden aus puren Gesinnungsgründen als Terroristen verurteilt - Rede und Meinungsfreiheit bedeute nicht, die Apartheidsregierung als Faschisten oder Unterdrücker zu bezeichnen. Der Staat begann sich selbst zu demontieren.
1976 - Bischof Desmond Tutu schreibt angesichts der drohenden Krise einen Warnbrief an Vorster, ohne Wirkung. Im Township Soweto bei Johannesburg treten die Schüler in Streik, es gibt Demonstrationen, eine Schiesserei mit der Polizei, tote Schüler und Beamte. Innerhalb weniger Tage bricht landesweit Unruhe an den schwarzen Schulen aus. Afrikaans als Unterrichtssprache wird wieder abgeschafft. Doch der Krieg zwischen schwarzen Schülern, Arbeitern und der Polizei geht weiter. Im Laufe von 12 Monaten gibt es mehrere generelle Schulstreiks und Generalstreiks, die Johannesburg völlig lahmlegen. Es gibt hunderte von Toten und tausende von Verletzten.
1977 - Steve Biko stirb im Gefängnis an Schlägen auf den Kopf - ohne Verhaftung, ohne Anklage, ohne jeden Grund. Ein Fall für die Weltöffentlichkeit, denn dieser Mann ist bekannt. Die Folgen für Südafrika sind verheerender als nach dem Masssaker von Sharpville 1960. Auch für die Afrikaaner wird klar, dass sie die fromme Lüge, die Apartheid würde die Interessen der Schwarzen ebenfalls vertreten, nicht mehr aufrecht erhalten können.
1977 - 1979 Vorster bringt Änderungen in Gang, die nach außen als Abbau der Apartheid, nach innen als Anpassung an die ökonomischen Bedingungen verkauft werden. Schwarze Facharbeiter können jetzt sogar außerhalb der Homelands Land pachten und kaufen - nach 65 Jahren wieder. 1979 muss Vorster abdanken: er hat zu Propagandazwecken Gelder aus dem Militäretat veruntreut. Neuer Präsident wird Wilhelm Botha.
1980 - 1984 Botha arbeitet an einer neuen Verfassung. In einem Drei-Kammer-Parlament will er Farbigen und Indern Mitsprache einräumen, den Schwarzen aber nicht. Er kommt damit nicht voran, seine Vorlschäge werden abgelehnt. Die Gewerkschaften werden eine politische Macht und stellen sich als UDF (united democratic front) hinter den ANC.
1985 - In Sharpville nimmt die Gewalt einen neuen Anlauf. Jetzt sind es vielerorts und landesweit Schwarze gegen Schwarze, radikale gegen gemäßigte, so genannte Kollaboratuere. Jugendliche Straßenbanden bringen die Townships in ihre Gewalt und machen sie zu No-Go-Areas für die Polizei. Etliche Schwarze bekommen als Spitzel oder lästige Konkurrenten von diesen Gangs ein tödliches "Halsband" umgehängt: ein mit Benzin gefüllter Autoreifen, der in Brand gesteckt wird. Die Chase Manhatten Bank zieht ihre Staatskredite zurück und setzt die Regierung unter Druck, die Apartheid aufzugeben. Botha steht mit dem Rücken zu Wand.
1986 - Mit der Ausrufung des Ausnahmezustandes hält sich die Regierung an der Macht. Dem Ausland wird vorgegaukelt, man arbeite an einer Reform der Apartheid. Im Inneren setzt man die Politik der Homelands fort, nach der Befriedung der Townships will man gegebenenfalls mit der städtischen schwarzen Intelligenz zusammenarbeiten. Einige Apartheitsgesetze werden aufgehoben. Trotzdem wird viel ausländisches Kapital abgezogen und Südafrika international boykottiert.
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Video zum Thema
The Life and Death of Steve Biko (1977) Part 1 - 3
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