STADSAAL CAVES
Nach dem Besuch der Rock Art, auf der ersten Seite mit Bildern vorgestellt, fährt man ein paar hundert Meter weiter durch die wunderbare Landschaft bis zu einem weiteren Parkplatz.
Die Felsenbilder und Höhlen liegen auf dem 12.800 ha großen Gebiet des Matjesrivier Nature Reserve. Acht Farmen befinden sich rundum und das Gebiet ist seit 1994 im Besitz des südafrikanischen WWF. Die Verwaltung des Naturschutzgebietes liegt in den Händen der Cape Nature Conservation.
Vom Parkplatz aus führt ein Rundweg durch die einsame und wilde Gegend. Ein bisschen hat es uns hier an Australien erinnert. Die Region ist magisch und das Wetter war bei unserem Besuch wunderbar. Da wir gegen Mittag vor Ort waren, war es heiß und viele Tiere haben wir nicht gesehen. Bis auf ein paar Echsen schienen alle irgendwo im Schatten zu ruhen. Besonders schön muss es hier am späten Nachmittag sein, wenn die untergehende Sonne die Felsen rot färbt. Dann sollte man aber in der Nähe wohnen, denn bei Dunkelheit macht das Fahren auf einer Gravel Road keinen Spaß.
Etwas Schatten hat man auf dem Rundweg auch, vor allem wenn man die diversen offenen Höhlen und Felsüberhänge erkundet. Hier kann auch leicht die Orientierung verlieren, findet aber immer wieder zu einem Pfad zurück. Mitten im Gebiet gibt es sogar Tische mit Bänken und Toiletten. Für den Rundweg sollte man mindestens eine halbe Stunde einplanen.
Rundum hat die Natur ein Meisterwerk vollbracht, Wind und Wetter haben über einen Zeitraum von Millionen Jahren Grotten, Höhlen und runde Abhänge in das weiche Gestein gegraben. Hinter jeder Kurve hat man andere Blickwinkel auf die Felslandschaft. Man kommt aus dem Fotografieren gar nicht mehr heraus, die Bilder auf dieser Seite sind nur eine kleine Auswahl.
Hauptattraktion ist der so genannte Stadsaal, ein 50 Meter langer und 3-4 Meter hoher Raum der von geschwungenen Sandsteinsäulen getragen wird. Am hinteren Ende fällt Licht von oben ein und hier ist es wunderbar kühl. Es gibt noch ähnliche, kleinere Formationen. Stasaal ist Afrikaans und bedeutet übersetzt Rathaus. Dieser Name wurde der Höhle offiziell verliehen, nachdem die Führer der Nationalpartei dort kurz vor ihrer Machtübernahme im Jahr 1948 ein Planungstreffen abgehalten hatten. Allerdings wurde der Ort schon lange vorher als Gemeindetreffpunkt genutzt.
In der Höhle sind historisch bedeutende Graffiti erhalten, die einige berühmte politische Namen aufweisen. Unter anderem vom Premierminister der Südafrikanischen Union von 1948 bis 1954, Daniel François Malan. Ohne Guide haben wir die aber nicht gefunden oder nicht erkannt.
Am Rand der Höhle wachsen Büsche, dahinter liegen große Felsplatten. Man kann sich hier überall frei bewegen und auch auf den Felsen herum klettern. Von manchen Aussichtspunkten hat man einen weiten Blick in das Tal des Kromrivier.
