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| Hides im Norden |
Der Kruger National Park ist groß und die Rundfahrten beginnen meist schon am frühen Morgen, wenn die Tore der Camps sich öffnen und die Besucher von außerhalb in den Park strömen. Im Sommer wird es schnell sehr heiß und im Winter kann es am frühen Morgen noch recht kühl sein. Man fährt oft mit offenen Fenstern, um die Geräusche aus dem Busch zu hören, die frische Luft zu atmen oder zum Fotografieren.
Wenn einem dann die Beine durch stundenlanges langsames Fahren etwas einschlafen, der Hintern ein wenig taub wird oder die Beine mal ein wenig ausgestreckt werden müssen, dann bietet sich ein Stopp an.
Natürlich nur dort, wo man das Auto verlassen darf. Also innerhalb der Camps, an einem der Picknickplätze, an den wenigen Aussichtspunkten, wo man das Auto auf eigene Gefahr verlassen darf oder an einem der Bird Hides.
Letztere möchte ich hier vorstellen, sie sind oft großartige Orte und biete die Möglichkeit, um alle Arten von Wildtieraktivitäten zu beobachten. Nicht nur Vogelbeobachter oder Vogelfreunde kommen hier auf ihre Kosten, meist liegen die aus Holz gebauten und überdachten Aussichtspunkte direkt am Wasser. Davon werden zahlreiche Tiere angezogen und wenn man Geduld hat, dann sieht man auch die Kleinen Bewohner, die hier ständig leben. Ein Zugang mit Wänden aus Reet oder Holz führt meist dort hin, so können die anwesenden Tiere die Annäherung der Menschen nicht sehen und werden nicht gestört.
Im Hide gibt es zum Sitzen eher unbequeme Bänke ohne Lehne. Vor der Bank befindet sich eine schräge Ablage für Ferngläser oder Kameras und oft hängen Poster an den Wänden mit einer gezeichneten Übersicht der Vogelarten und ihrer Namen. Laute Unterhaltungen sind hier verpönt, wer hier sitzt hüllt sich meist in Schweigen oder verständigt sich flüsternd.
Die Anzahl der Personen, die hier gemeinsam sitzen können ist natürlich begrenzt. Schilder weisen darauf hin, wie viele Autos davor parken können. Ist die Anzahl bereits vorhanden, darf man nicht in den Hide und muss wieder wegfahren. Das ist besonders oft am bekanntesten Hide im Park der Fall: dem Lake Panic Bird Hide nahe dem Skukuza Camp.
Acht Autos dürfen hier parken, der Hide ist schnell voll. Vor allem, weil die meisten Beobachter hier Stunden verbringen und der Hide sehr nah am grössten Camp liegt. So kann man bis kurz vor Schliessung der Camptore hier sitzen bleiben oder ist früh am Morgen als erstes vor Ort, wenn man ganz vorne in der Schlange am Tor steht.
Fangen wir im Süden an mit einer Aufzählung aller Bird Hides an, die sich außerhalb der Camps befinden. In den Camps gibt es auch wunderbare Hides, besonders schön ist der Ausblick in den Bushveld Camps wie Shimuwini und Talamati oder auch der Coetzee Dam Hide in Punda Maria. Der Vorteil hier ist, das man auch am Abend und in der Nacht hier sitzen und so die nachtaktiven Tiere beobachten kann.
Der Nthandanyathi Bird Hide liegt liegt an der Schotterstraße S28 in Richtung Crocodile Bridge. Es liegt südöstlich von Lower Sabie nördlich der Kreuzung mit der S137 und war bei unserem letzten Besuch 2019 wegen Renovierung geschlossen.
Der Gardenia Bird Hide, so genannt wegen der Vielzahl von schönen Gardenia-Bäumen in der Region. Die blühen im Frühling reichlich mit gelben und cremeweißen Blüten. Das Wasserloch vor dem Hide ist schon bei der Anfahrt einsehbar, so kann man sehen ob schon Tiere anwesend sind. Gardenia befindet sich der Kreuzung S25 und S119 in der Nähe von Malelane.
Der schon erwähnte Lake Panic Bird Hide ist wahrscheinlich das am meisten besetzte und bekannteste aller Bird Hides. Hier gab es schon tolle Sichtungen und immer reichlich Vogelleben am Wasser. Er befindet sich an der S42 in der Nähe von Skukuza an der Straße zur Nursery.
Weiter nördlich nahe dem Satara Camp befindet sich mein Lieblingshide, der Sweni Hide. Er liegt am Sweni River, einem der wenigen Flüsse, die innerhalb der Parkgrenzen entspringen. Dort befindet sich die S37, etwa 5 km vom Picknickplatz N'wanetsi entfernt. In einem Jahr war das Wasser voller Hippos und Grün, wir haben in einer Stunde über 40 verschiedene Vogelarten gezählt. Elefanten und Antilopen kamen in großer Zahl trinken. Im Dürrejahr Oktober 2019 gab es hier nur noch einen Rest Wasser voller Krokodile und die durstigen Impalas trauten sich nicht ans Ufer. Trotzdem: Sweni lohnt sioch immer, auch die kleine Schleife am Ufer vor dem Hide liefert fast immer.
Ein weiterer Hide ist Ratel Pan, was Honigdachs bedeutet. Er liegt an der schönen S39, etwa 4 km nördlich vom Timbavati Picknickplatz entfernt. Hier haben wir sogar schon einmal eine Schlange gesehen und im Hide brüten manchmal Schwalben.
Der Sable Dam Hide ist tagsüber für Besucher offen und nachts kann man hier sogar schlafen. Er liegt an der S51, etwa 7 km vom Phalaborwa Gate entfernt. Man schaut auf sehr viel Wasser, nach heftigen Regenfällen war er schon des öftern überschwemmt und die Übernachtungsgäste mussten über Nacht evakuiert werden.
Der Matambeni Hide liegt an der S62 am nördlichen Ufer des Flusses Letaba, nordwestlich des Camps Letaba und in der Nähe des Engelhard-Staudamms. Hier schaut man über den Fluß weit in die Landschaft und kann neben Vögeln auch Klipspringer, Elefanten, Hippos und Krokodile beobachten.
Nahe dem Camp Mopani befinden sich gleich zwei Bird Hides in geringer Entfernung zueinander.
Der Shipandani Bird Hide dient, genau wie der Sable Hide, nachts als Unterkunft. Er liegt an der S142, etwa 3 km vom Mopani Camp entfernt und man schaut auf ganzjährig vorhandenes Wasser, in dem sich immer Hippos tummeln. In der Region haben wir schon oft schöne Tiersichtungen gehabt.
Nicht weit davon liegt der Pioneer Dam Hide, er befindet sich auf der Südseite des gleichnamigen Damms neben der Staumauer. Hier sieht man oft Malachit Kingfisher am Ufer.
Östlich von Mopani an der S50 gibt es noch einen weiteren Bird Hide, den Nyawutsi Hide, nur wenige Kilometer nördlich des Grootvlei-Dam. Hier gab es sogar noch Wasser, als wir zur Dürre im Oktober 2019 hier waren, die Außentemperatur betrug an die 50°C.
Folgt man der S50 weiter in Richtung Norden kommt man am Kanniedood Bird Hide vorbei, der ebenfalls an der S50 liegt, einige Kilometer südöstlich des Shingwedzi Camps. Die Lage ist wunderbar, hier hatten wir schon schöne Sichtungen. Besonders toll war das ständige Kommen und Gehen von diversen Elefantenherden. Etwa 20 km weiter befindet sich ein weiterer Hide, der von Sasol gebaut wurde.
Weiter im Norden gibt es keinen Bird Hide mehr, nur Aussichtspunkte. Daher sei als Ausnahme noch der Coetzee Dam Hide im Camp Punda Maria erwähnt, er befindet sich in der Nähe der Waschräume des Campingplatzes. Dieser Hide kann tagsüber und nachts genossen werden, da das Wasserloch permanent beleuchtet ist und er ist der einzige im Norden des Kruger National Park.
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