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Die Atlantikküste von Argentinien ist die Heimat einer Fülle von Meerestieren. Es lohnt sich, hier Zeit zu investieren und die Vielfalt vom Strand oder vom Boot aus zu genießen. Wir waren zwei Mal an der Küste von Patagonien unterwegs, einmal im Monat November und einmal im Oktober. Also jeweils im Frühling. Besucht haben wir dabei einen großen Teil der Küste zwischen dem Ferienort Balenario El Cóndor im Norden und der Estancia Monte Leon im Süden.
Es gibt eine Reihe von Wal- und Delphinarten im kalten Atlantik. Am nächsten an die Küste kommen die Ballena Franca Austral, der Orca und der Tonina, ein schwarz-weißer Delphin.
Der Südkaper (Eubalaena australis) ist eine Walart aus der Familie der Glattwale, im Deutschen auch Südlicher Glattwal genannt. Am schönsten kann man sie bei einer Bootsfahrt beobachten, die in Puerto Piramides auf der Península Valdés startet. Oder man stellt sich an den Strand der Playa Doradillo bei Puerto Madryn. Die massigen Tiere kommen hier bis 50 m und näher ans Ufer. Das ist sehr flach hier und besteht aus Kiesbänken, die Südkaper schrubbeln sich hier gerne den Rücken auf dem Untergrund. Ganz ähnlich wie in der Walker Bay mit den Orten Hermanus und vor allem De Kelders in Südafrika.
Der Schwertwal ist die größte Art der Delfine, wir hatten leider nicht das Glück welche zu sehen. Obwohl die Wahrscheinlichkeit gerade vor der Península Valdés besonders groß ist. Hier haben die intelligenten Tiere sogar gelernt, Robben am Strand zu jagen und zwei Mal im Jahr ist die Chance besonders groß sie dabei zu beobachten: Im Oktober/November jagen sie bei der Caleta Valdés die Jungen der Seeelefanten und im März/April vor Punta Norte, wo sie die Jungen der Seelöwen fangen.
Auch den kontrastreich gezeichneten Commerson-Delfin (Cephalorhynchus commersonii), auch als Jacobita oder auch Tonina bekannt, konnten wir leider noch nicht fotografieren. Wir waren zur falschen Zeit vor Ort, denn die Saison der Sichtungen ist hier von Dezember bis März. Diese hübschen Meeressäuger lassen sich auch besonders gut im Flussdelta des Rio Deseado beobachten.
Die Fischarten im Atlantik sind unzählbar, es gibt viele Seehechte, Sardinen, Makrelen und Dorados. Auch kleinere Haiarten und natürlich viel Krill für die Wale.
An den Stränden liegen sie herum und lassen sich sehr schön an verschiedenen Stellen der Küste beobachten: Seehunde, See-Elefanten, Seelöwen und Pinguine. Der kalte Atlantik beitet viel Nahrung für die an Land trägen und im Wasser flinken Tiere. Teilweise legen sie große Strecken zu den Fangebieten zurück.
See-Elefanten sind die größten Robben der Welt. Benannt wurden sie nach der rüsselartig vergrößerten Nase der erwachsenen Männchen und es gibt an der Küste von Argentinien einige Kolonien, die wir besucht haben. Fast alleine waren wir mit den Tieren an der Steilküste von Punta Ninfas und beim Abendspaziergang am Strand der Estancia La Antonieta. Auch im Schutzgebiet der Península Valdés 2014 leben See-Elefanten, ziemlich nah ran kommt man am Leuchtturm von Punta Delgada und in Punta Norte. Dort konnten wir auch das Liebespiel dieser faszinierenden Tiere ausgiebig beobachten.
Zur Paarungszeit sammeln sich die ansonsten eher einzelgängerischen See-Elefanten zu großen Kolonien. Ein Bulle kommt dabei auf zehn bis zwanzig Kühe. Um die Kontrolle eines Harems tragen die Bullen heftige Kämpfe aus. Dabei werden jüngere und schwächere Bullen an den Rand der Kolonie verdrängt, wo sie ungünstigere Bedingungen vorfinden. Leider sind die meisten der Alpha-Männchen im Oktober/November schon wieder in den Weiten des Atlantik verschwunden, daher haben wir nur noch junge Männchen und Weibchen mit Nachwuchs an den Küsten gesehen.
Die Mähnenrobbe (Otaria flavescens), auch Südamerikanischer Seelöwe, ist eine südamerikanische Art der Ohrenrobben. Auch von ihnen findet man Kolonien entlang der Küste, die größte ihrer Art ist die von Punta Berjema. Neben der Hauptattraktion, den Seelöwen, die hier am Fuß der über 40 Meter hohen Steilküste ab Dezember ihre Jungen gebären, kann man je nach Jahreszeit regelmäßig vor der Küste Orcas, Glattwale und Riesensturmvögel beobachten. Die Kolonie ist allerdings abgelegen, wer es lieber näher an der Stadt mit Eintritt mag, dem sei die kleine Kolonie von Punta Loma bei Puerto Madryn empfohlen.
Pinguine gibt es ebenfalls in großen Kolonien an der Küste. Die meisten brüten in Punta Tombo, das inzwischen sehr touristisch ist. Ebenso wie die kleine Pinguinkolonie an der Caleta Valdés. Schöner ist ein Besuch bei der Pinguinkolonie von Cabo dos Bahías bei Camarones. Nach Puerto Deseado und dort zur "Insel der Pinguine" haben wir es bisher leider nicht egschafft. Hier gibt es eine Brutkolonie von etwa 60.000 Magellanpinguinen und als Besonderheit die nördlichsten Kolonie der seltenen Felsenpinguine.
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